Wiesbadener Gesundheitskonzern Abbott möchte Effizienz der Labore steigern
Seit 1981 befindet sich die Unternehmenszentrale von Abbott Deutschland im Delkenheimer Gewerbegebiet. Archivfoto: Ralf Werner
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FRANKFURT - (sc). Die Patientenzahlen von Medizinern steigen. Faktoren wie die Überalterung oder die Zunahme chronischer Erkrankungen setzen die Ärzte unter Druck. Davon sind auch die Labore betroffen. Auf den Ergebnissen diagnostischer Testverfahren beruhen aktuell 60 bis 70 Prozent der kritischen klinischen Entscheidungen.
Dieses Testverfahren will der Gesundheitskonzern Abbott, der seinen europäischen Hauptsitz in Wiesbaden-Delkenheim hat, in Zukunft effizienter abwickeln. In Delkenheim beschäftigt Abbott 1600 der deutschlandweit 2500 Mitarbeiter. Der Konzern macht in Deutschland in allen Bereichen einen Umsatz von circa einer Milliarde Euro.
Um die Effizienz zu steigern, hat Abbott die sogenannten „Alinity-Familie“ entwickelt. Durch diese Alinity-Systeme, die deutlich kleiner als die aktuellen Modelle sind, sollen mehr Tests in weniger Zeit durchgeführt und damit die Effizienz gesteigert werden. Zudem könne man etwaige Ausfälle im Vorhinein erkennen und die nötigen Reparaturen besser steuern. „Wir wollen nicht, dass die Geräte zu kritischen Stoßzeiten ausfallen“, sagte Geschäftsführer Stefan Boll. Denn das ginge vor allem zulasten der Patienten.
Deswegen habe das Unternehmen ein Frühwarnsystem entwickelt. „Bevor das Gerät ausfällt, erhalten wir eine Information, dass etwas nicht stimmt.“ Auf diese Weise könne man die Reparatur planen und die Ausfallzeit verkürzen. Mit den neuen Systemen gehe es Abbott nicht darum, Labore zu ersetzen, sagte Boll. „Wir wollen helfen, die Prozesse zu optimieren.“ Und damit den nächsten Schritt der Automatisierung gehen.