Rüsselsheim: Opel-Dienstleister Rhenus will mehr als 400 Stellen abbauen
Der Sparkurs bei Opel trifft auch Dienstleister des Unternehmens hart. Wie die IG Metall Darmstadt mitteilte, will der Kontraktlogistiker Rhenus SCR, der auf dem Opel-Gelände in Rüsselsheim seinen Standort hat, mehr als 400 der aktuell 700 Arbeitsplätze abbauen.
Von Ralf Heidenreich
Leiter Redaktion Wirtschaft
Autoproduktion. Archivfoto: dpa
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RÜSSELSHEIM - Der Sparkurs bei Opel trifft auch Dienstleister des Unternehmens hart. Wie die IG Metall Darmstadt mitteilte, will der Kontraktlogistiker Rhenus SCR, der auf dem Opel-Gelände in Rüsselsheim seinen Standort hat, mehr als 400 der aktuell 700 Arbeitsplätze abbauen. Rhenus beschäftigt den Angaben zufolge neben der rund 300 köpfigen Stammbelegschaft ca. 200 Leiharbeiter. Das Unternehmen ist eine Tochter der Rhenus-Gruppe und bereitet angelieferte Teile für die Produktion im Opel-Stammwerk vor und bringt sie dort zum Fließband.
Nach Angaben eines IG-Metall-Sprechers hängt der Stellenabbau mit dem Bestreben von Opel zusammen, ausgelagerte Tätigkeiten ins Unternehmen zurückzuholen und so Opel-Arbeitsplätze zu sichern. „Die geplanten Umstrukturierungen bei Opel treffen uns als Dienstleister hart“, sagt Burkhardt Avis-Matle, Betriebsratsvorsitzender von SCR. „Nach Informationen des Arbeitgebers werden wir nach den Werksferien im Sommer mit einer deutlich reduzierten Mannschaft arbeiten und bis Ende des Jahres unsere Belegschaft mehr als halbiert haben. „Wir sind jetzt in den Vorbereitungen um einen guten Interessensausgleich und Sozialplan für die Beschäftigten zu erreichen.“ Rhenus erklärte auf Anfrage dieser Zeitung, dass derzeit die Projektphase laufe und noch keine Entscheidung getroffen worden sei. Opel betonte auf Anfrage, das Unternehmen plane, „Mitarbeiter aus den derzeit niedrig ausgelasteten Werken in Eisenach und Gliwice temporär in Rüsselsheim einzusetzen. So wird die Zahl der Leiharbeiter reduziert.“
Andre Genz, Leiter der IG Metall Vertrauensleute bei SCR kritisiert den Umgang mit den Beschäftigten: „Wir werden in den Verhandlungen Druck machen. Die Beschäftigten lassen sich nicht billig abspeisen. Viele von unseren Kollegen sind schon Älter und lange bei SCR beschäftigt, da wird es nicht leicht einen neuen Job in der Region zu finden.“