Der Knabbergebäck-Hersteller schließt ein Werk bei Cottbus und verlagert die Kapazitäten auch nach Südhessen. Rund 50 Stellen sind in Alsbach ab sofort zu besetzen.
ALSBACH. Der Trend zur gesunden Ernährung treibt manchen Hersteller von Süßwaren und Knabbergebäck zur Fastenkur. Und wenn sich der Verbraucher doch eine Tüte Salzstangen oder Cracker kauft, schaut er aufs Preisschild. Das spürt auch die Intersnack GmbH & Co. KG (Köln), der Marktführer hierzulande betreibt in Alsbach sein größtes Produktionswerk. Die Umsätze von Handelsmarken bei Salzbrezeln, Salzstangen und Cracker seien seit Längerem rückläufig, gerade der internationale Markt äußerst preissensibel. Zurzeit drängten Anbieter aus Osteuropa aggressiv auf den Markt, heißt es von Intersnack. Dies sei ein Grund, warum man sich entschlossen habe, das Werk in Krieschow bei Cottbus zu schließen. Ein weiterer seien die außergewöhnlich hohen Logistikkosten, die für die Anbindung des Standorts aufzubringen seien. „Das Werk konnte aus mehreren Gründen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten“, heißt es.
Einen Teil der Aufträge wird nun der Standort Alsbach übernehmen. Mit 375 Mitarbeitern wurden dort zuletzt 50 000 Jahrestonnen (Stand: 2017) salziges Knabbergebäck produziert, darunter die Marken Goldfischli, Pom-Bär, aber auch Popcorn. Zudem liefert man Pellets als Halbfabrikate an industrielle Kunden. „Ab Januar wird die Produktion dort schrittweise ausgeweitet“, heißt es vom Unternehmen. Bis März soll der Prozess beendet sein. Dafür stellt Intersnack kräftig ein. „46 offene Stellen können sofort besetzt werden“, so eine Sprecherin. Auch die rund 165 Spreeback-Mitarbeiter in Krieschow seien über die Jobs informiert worden. Eine Erweiterung mit zusätzlichen Anlagen sei aber nicht notwendig. Neben Alsbach soll auch Feldbach in Österreich Aufträge bekommen.
Künftig nur noch drei Produktionsstandorte
Den Standort Krieschow übernahm Intersnack erst 2013 mit dem Kauf der Firma Salt & Pepper und den Marken Spreeback und Pauly. Anschließend wurde Krieschow als fünfte deutsche Produktionsstätte ins Unternehmen integriert. Ein Werk in Cloppenburg wurde zwischenzeitlich dichtgemacht, sodass Intersnack nach der Schließung von Krieschow nur noch drei Produktionswerke in Deutschland hat: Alsbach, Petersau bei Frankenthal und Grevenbroich. Die Verwaltung sitzt in Köln.
Die Intersnack Knabber-Gebäck GmbH & Co. KG entstand 1995 durch den Zusammenschluss der Convent-Gruppe und des Unternehmens Wolf Snack und Gebäck GmbH (Wolf Bergstraße). Bekannte Marken sind außerdem Chio, Funny-Frisch und Ültje. Intersnack beschäftigt insgesamt 13 700 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Euro. Mit rund 600 000 Jahrestonnen Knabbergebäck, Chips und Snacks sei man in allen großen europäischen Märkten vertreten. Auch wenn das salzige Gebäck nicht auf jeder Party der Hit ist – andere Marktsegmente verzeichneten langfristiges Wachstum, heißt es vom Unternehmen.
Von Anja Ingelmann