Boehringer konzentriert sich auf Krankheiten, „die sich noch...

Boehringer Ingelheim steckt viel Geld in die Forschung. 230 Millionen Euro fließen in Biberach in ein neues Forschungszentrum. Foto: dpa  Foto: dpa

Boehringer Ingelheim will künftig verstärkt medizinische Durchbrüche erzielen und so das Geschäft weiter ausbauen. Der Pharmakonzern habe im ersten Halbjahr „wichtige...

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INGELHEIM. Boehringer Ingelheim will künftig verstärkt medizinische Durchbrüche erzielen und so das Geschäft weiter ausbauen. Der Pharmakonzern habe im ersten Halbjahr „wichtige Fortschritte im Bereich Forschung und Entwicklung“ gemacht, teilte das Familienunternehmen zur Vorlage der Halbjahreszahlen mit. Von rund 80 Entwicklungsprojekten hätten „65 Prozent das Potenzial für einen therapeutischen Durchbruch oder als erster Wirkstoff einer neuen Klasse zu gelten“.

Das Unternehmen konzentriere sich „auf Erkrankungen, die sich bei Mensch und Tier bislang nicht zufriedenstellend behandeln oder verhindern lassen. Wir sehen uns in dem Fokus auf neue, innovative Ansätze bestätigt“, erläuterte Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim.

Boehringer werde Patienten auch künftig Innovationen bieten können, „die eine bedeutende Verbesserung der Therapieoptionen darstellen – bei manchen Erkrankungen sogar die einzige“, so von Baumbach. Dabei geht es in der Humanpharma vor allem um kardiometabolische Erkrankungen (zum Beispiel Bluthochdruck oder Diabetes), Krebs, Atemwegserkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems und Immunologie.

Die Geschäfte liefen beim rheinhessischen Pharmakonzern im ersten Halbjahr ordentlich. „Wir sind in allen unseren Geschäften gewachsen, erwartungsgemäß etwas weniger stark als im außergewöhnlich erfolgreichen Jahr 2017“, so von Baumbach weiter. Der Umsatz belief sich den Angaben zufolge auf 8,6 Milliarden Euro. Im Vorjahreshalbjahr stand zwar ein Umsatz von 9,2 Milliarden zu Buche, der Rückgang geht aber auf das Konto von Währungseffekten. Vor allem der gegenüber dem Euro schwächer gewordene US-Dollar schlägt sich hier nieder. Die USA sind für Boehringer der wichtigste Markt.

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Die Währungseffekte herausgerechnet, legte der Umsatz im ersten Halbjahr nach Angaben des Unternehmens zu. In den beiden wichtigsten Segmenten – verschreibungspflichtige Humanpharmazeutika und Medikamente für Tiere – sei der Umsatz „im mittleren einstelligen Prozentbereich gewachsen“, hieß es weiter. Humanpharmazeutika kamen auf einen Umsatz von 6,1 Milliarden Euro, die Tiermedizin auf rund zwei Milliarden Euro.

Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen zudem die Weichen für hohe Investitionen gestellt. In Frankreich sollen 200 Millionen Euro in eine neue Anlage für Veterinärprodukte fließen, in Biberach 230 Millionen Euro in ein neues biologisches Forschungszentrum.