Daniela Bleymehl schließt ihren Frieden mit Hawaii

Erschöpft nach einem mühevollen Marathon, aber zufrieden mit der Gesamtleistung: Daniela Bleymehl im Ziel von Kona, das sie auf Platz neun erreichte. Foto: Isaak Papadopoulos
© Isaak Papadopoulos

Die Darmstädter Triathletin Daniela Bleymehl ist stolz, mit Platz neun und einer Aufholjagd auf dem Rad ihren Beitrag zum starken deutschen Ergebnis auf Hawaii geleistet zu haben.

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KONA/DARMSTADT. „Das Rennen hier ist wirklich sehr speziell und ich bin stolz, nicht nur Teil davon gewesen zu sein, sondern auch mein Ziel erreicht zu haben.“ So lautet das Fazit von Daniela Bleymehl nach ihrem zweiten Start beim Ironman auf Hawaii. Das Ziel der Darmstädter Profi-Triathletin waren die Top Ten – mit Platz neun trug sie nach 9:08:30 Stunden auch ihren Teil zum besten Gesamtergebnis deutscher Starterinnen bei der Langdistanz-Weltmeisterschaft bei.

Daniela Bleymehl führte das deutsche Trio, von dem später Anne Haug als Siegerin und Laura Philipp als Vierte ins Ziel liefen, sogar lange an. Denn nach einem starken Radfahren fuhr sie auf Platz zwei in die Wechselzone hinter der zu diesem Zeitpunkt klar führenden Lucy Charles-Barkley. „Ich hatte gehofft, die Lücke nach vorne kleiner halten zu können, fand aber auf dem Rad sehr schnell in meinen Rhythmus und konnte schnell Zeit auf die Führenden gutmachen“, erklärte die für TuS Griesheim startende Bleymehl zum Schwimmen (59:06 Minuten), das sie auf Platz 20 lag mit knapp zehn Minuten Rückstand beendete. Zusammen mit der nach 30 Kilometer von hinten aufschließenden Laura Philipp sorgte sie dann für eine beeindruckende Aufholjagd auf dem Rad. Erst holten die Kolleginnen im Team Erdinger Alkoholfrei die vierfache Hawaii-Siegerin Daniela Ryf (Schweiz) und dann die erste Verfolgergruppe um Anne Haug ein. Laura Philipp fuhr dabei in 4:45:05 Stunden auf Platz zehn der ewigen Radsplit-Bestenliste auf Hawaii, Daniela Bleymehl reihte sich mit nur drei Sekunden mehr direkt dahinter ein.

Tempoarbeit auf dem Rad rächt sich im Marathon

„Ich habe mich auf dem Rad sehr gut gefühlt, habe alles gegeben und viel riskiert. Vielleicht etwas zu viel“, erklärte die Darmstädterin, deren Ehemann Moritz das Rennen von außen so bewertete: „Auf den letzten 30 Kilometern wurde sie leider Opfer von taktischen Spielereien der Verfolgergruppe, die einige der Topläuferinnen enthielt. Niemand wollte mehr Tempo machen und alle schauten Daniela an.“

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Laura Philipp hatte zwar nach eigenen Worten auch bald „Betonbeine“, kam aber besser durch den Marathon als Daniela Bleymehl, die „leider meine Laufbeine nicht gefunden“ hat, und am Ende der 3:19:32 Stunden hart um ihren neunten Platz kämpfen musste. „Der Marathon spiegelt leider nicht das wieder, was ich in den letzten Wochen im Training zeigen konnte“, sagte Bleymehl zum letzten Teilabschnitt, zog aber als Gesamtfazit: „Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Tag und konnte vor allem nach den Erfahrungen aus 2016 mit dem Rennen und der Insel meinen Frieden schließen“.

Endete ihr Hawaii-Debüt noch im Krankenhaus wegen akuter Darmprobleme, konnte sie diesmal gesund und zufrieden mit ihrer Familie nach Hause fliegen. Was ziemlich schnell gehen musste, schließlich musste ihr Sohn Marlon wieder in die Schule. Dort hat der Achtjährige auf jeden Fall viel zu erzählen von einer aufregenden Reise und einer beeindruckenden Leistung seiner Mutter.