Der beste Torhüter der Hockey-EM kommt aus Darmstadt

21.08.2023, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Hockey, Herren: EM, Deutschland - Niederlande, Vorrunde, Gruppe B, 2. Spieltag. Deutschlands Torhüter Jean Danneberg hält einen Ball den Niederländer. Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Jean-Paul Danneberg wurde zum besten Torhüter der Hockey-EM gekürt. Der Darmstäder spricht im Interview über die „kleine Medaille“ und schlaflose Nächte nach dem Shootout.

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27.08.2023, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Hockey, Herren: EM, Belgien - Deutschland, Finalrunde, Spiel um Platz 3. Deutschlands Mannschaft geht nach dem verlorenen Spiel um Platz 3 über den Platz. Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Jean-Paul Danneberg (in Pink) bedankt sich mit dem deutschen Team beim Publikum nach dem verlorenen Spiel um Platz drei. Foto: dpa
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Keine Medaille, allerdings Einzel-Auszeichnung

Herr Danneberg, wie fühlt es sich an, die Heim-EM ohne Medaille, aber mit der Auszeichnung zum besten Torhüter des Turniers zu beenden?

Natürlich wäre mir eine Medaille viel lieber. Ein Abschluss mit dem dreckigen Gold, also Bronze, wäre natürlich cool gewesen. Aber wir können das alle richtig einordnen und wissen, dass es einfach nicht gereicht hat. Es fühlt sich aber auch irgendwo sehr befriedigend an, dass man mit seiner individuellen Leistung zufrieden sein kann. Diese Sonderauszeichnung ist für mich quasi eine kleine Medaille.

Warum hat es für den amtierenden Weltmeister nicht gereicht, das richtige oder wenigstens noch das dreckige Gold zu holen?

Wir hatten gegen Belgien eine gute Anfangsphase. Danach kam das Problem, das sich durch das ganze Turnier geschlichen hat. Dass wir vorne zu uneffektiv und zu unkreativ sind. Wir erarbeiten uns nur ganz schwer Chancen, brechen in den letzten Momenten sehr oft ab und verbauen es damit selbst. Wir hatten bis auf die letzten zwei Minuten keinen richtigen Torschuss, auch die Ecken-Quote ist ausbaufähig.

Das sah bei der Weltmeisterschaft im Januar noch ganz anders aus.

Bei der Weltmeisterschaft hatten wir eins, zwei Jungs, die Verantwortung übernommen und das Spiel gestaltet haben. Die hatten wir diesmal nicht, das merkst du dann ganz einfach. Vielleicht haben wir diesen Kämpfergedanken durch die gewonnene Weltmeisterschaft auch ein Stück weit verloren. Man muss aber auch sagen, die Weltspitze ist unheimlich stark im Hockey. Und Europa ist nunmal auch die Weltspitze. Letztlich sind wir im Halbfinale gegen England auch ganz unglücklich ausgeschieden. Aber insgesamt haben wir es selbst verbockt.

Sie selbst haben das Spiel um Platz drei nur von der Bank aus erlebt. Warum?

Der Trainer hat gesagt, wenn wir ein Spiel um Platz drei haben, dann spielt Alex Stadler. Das war schon vor dem Turnier so besprochen. Das hatte keine Leistungsgründe. Wir haben einen Konkurrenzkampf, der auf jeden Fall bis Olympia wieder aufgemacht wird. Am Status hat sich nichts geändert, aber er soll auch seine Spielerfahrung bekommen.

Das Halbfinale endete 4:5 im Shootout. Das ist Ihre Spezialität, aber diesmal haben sie keinen Penalty pariert. Wie haben Sie das verarbeitet?

Ich habe wirklich zwei Nächte sehr schlecht geschlafen. Die Engländer haben das aber auch unglaublich gut gemacht, sowohl im Scouting als auch in der Umsetzung, dabei auch das Quäntchen Glück gehabt. Die haben letztlich genauso gespielt, wie ich es auch gegen mich machen würde. Die haben es erst gar nicht auf den Nahkampf mit mir ankommen lassen, sondern aus der Ferne geschossen.

Team England überrascht beim Shootout

Welche Lehren nehmen Sie aus dem Shootout und dem ganzen Turnier mit?

Die Engländer haben beim Shootout etwas so Unorthodoxes gemacht, was es so vorher noch nie im Hockey gab. Nächstes Mal hab ich auch einen unorthodoxen Plan dagegen, mal Kamikaze rausrennen oder auch mal auf der Linie stehen bleiben. Insgesamt nehme ich vor allem viel Spiel- und Turniererfahrung mit. Das fängt schon bei der Vorbereitung von der Ecke-Defense-Besprechung an, die ich ja komplett selbst mache, das hört nach Abpfiff von so einem Shootout auf. Eine unglaubliche Erfahrung, die mir viel Selbstbewusstsein gibt und uns auch als Team weiterbringt.

Trotz des nicht zufriedenstellenden Ergebnisses bleibt diese EM ein besonderes Erlebnis.

Das war richtig cool, hier vor den ganzen Fans zu spielen. So ein Event tut Hockey in Deutschland unglaublich gut. Auch wenn man natürlich über die Fernsehrechte eher lachen muss, bekamen wir eine unglaubliche mediale Aufmerksamkeit. Man fühlt sich wie ein kleiner Star. Was mich aber vor allem glücklich und stolz macht, ist die Tatsache, dass man die Kinder inspirieren kann, die hier in der Schlange standen für ein Autogramm. Das kann man nicht, wenn man irgendwo im Ausland spielt. Das ist Hockey zum Anfassen und Hockey, was sehr nachhaltig ist.

Bis Olympia 2024 ein anstrengendes Programm

Jetzt fliegen Sie erst einmal in den wohl verdienten Urlaub.

Aber nächste Woche geht es schon wieder weiter mit der Bundesliga. Die Taktung, die wir derzeit haben, ist schon brutal. Und das wird vor Olympia nicht anders. Wir haben noch ein Turnier und einen großen Lehrgang im Dezember als Vorbereitung auf die Qualifikation. Es wird richtig intensiv. Dieses Turnier hat uns gezeigt, woran wir arbeiten müssen. Das sind aber auch alles Probleme, die du lösen kannst. Man könnte denken: Deutschland fehlen richtig gute Stürmer. Nein, wir haben richtig gute Stürmer. Wir müssen nur wissen, wie wir sie richtig einsetzen, und das können wir in solchen Maßnahmen lernen.

Das nun für ein Olympia-Ticket notwendige Qualifikationsturnier findet im Januar in Pakistan statt, einem Land, für das eine Reisewarnung gilt. Sportdirektor Schultz befürchtet, dass deswegen einige Spieler absagen könnten. Wie denken Sie darüber?

Wir haben darüber noch nicht konkret geredet, sondern uns beim Essen eher ein bisschen lustig darüber gemacht, dass vielleicht manche nicht mitfahren könnten. Wenn aber Spieler nicht mitreisen wollen, das gilt ja auch für andere Nationen, dann kann ich mir sogar vorstellen, dass das Qualifikationsturnier vielleicht doch nicht in Pakistan stattfindet. Wir haben ja viele Sportsoldaten im Team, zu denen ich auch gehöre. Und als Mitglied der Bundeswehr braucht man wieder eine Sondergenehmigung, wenn man in ein solches Land reist. Ich kann mir aber ehrlich nicht vorstellen, dass das nicht funktionieren sollte, dort mit dem besten Team anzutreten.