Janusz Kuhn sammelt in Groß-Zimmern einen weiteren S-Sieg auf dem Weg zum Goldenen Reitabzeichen. Lokalmatador Maximilian Krauß gewinnt drei M-Springen.
GROSS-ZIMMERN - Vergessen ist der Patzer bei den Hessenmeisterschaften in Kranichstein: Janusz Kuhn (RSG Fasanenhof) sicherte sich im schwersten Springen in Groß-Zimmern auf der 13-jährigen „Cavalie“ den Sieg. Vier Tage Reitsport standen beim Traditionsturnier des Reit- und Fahrvereins auf dem Programm. Für die Freilandveranstaltung lag die Messlatte hoch: Unter aufwendigen Sicherheitsbestimmungen musste der Start von 420 Reitern bei über 1100 Nennungen organisiert werden. „Wir konzentrieren uns auf das rein Sportliche und haben alle Höhepunkte aus Zuschauersicht gestrichen“, kommentierte Vereinschefin Petra Krauß die Fokussierung im Corona-Modus.
So ging es diesmal auch nicht erst zum Abschluss, sondern bereits am zweiten Wettkampftag mit dem S-Springen am höchsten hinaus. „Der Fehler in Kranichstein ging auf meine Kappe“, blickte Kuhn auf die Hessenmeisterschaft zurück, wo er im abschließenden S**-Springen nach fehlerfreiem und schnellstem ersten Umlauf im zweiten Umlauf patzte. In Groß-Zimmern hat dann alles gepasst. Der Hufschmied aus Hainburg verwies die Konkurrenz mit einer schnellen Nullrunde in 65.97 Sekunden auf die Ränge und ritt mit seinem jüngeren Pferd „Lecker Mädche“ ebenfalls fehlerfrei in 70.32 Sekunden noch auf Rang acht. Damit rückt der Traum vom Goldenen Reitabzeichen ein kleines Stück näher: „Mir fehlen noch vier S-Siege“, so der sympathische 38-Jährige, der seine Pferde selbst ausbildet und „nach Feierabend“ trainiert.
Mit Janina Blotz saß eine starke Konkurrentin im Sattel, die ebenfalls zwei fehlerfreie Runden zeigte. Die Springreiterin des Internationalen Equestrian Centers Frankfurt belegte mit „Lexington“ und „Captain Class“ die Plätze zwei und vier.
Für den Lokalmatador lief im S-Springen zwar nicht viel zusammen, Maximilian Krauß zeigte aber an den vier Tagen eine konstante Leistung und wurde im Gesamtergebnis erfolgreichster Teilnehmer der Zimmerner Turniertage. Seine vier Pferde, die über S gehen, zeigen sich trotz überschaubarer Wettkampferfahrung in 2020, den der Amateursport für Springreiter in Coronazeiten mit sich bringt, in bestechender Form. Im M**-Springen gewann Krauß zwei Abteilungen auf „Easy Fips“ und „Qunoh“ (vor Janusz Kuhn auf „Lecker Mädche“), dazu kamen ein weiterer M-Sieg auf „Baloue‘s Girl“, drei zweite Plätze und einmal Rang drei. Ebenfalls in drei M-Springen siegreich war die erst 13 Jahre alte Naomi Himmelreich (PSV Kördorf) auf „An-Ton“.
Der Samstag gehörte den Dressurreitern. Die Veranstalter hatten den Turniertag um die attraktive M-Kür unter Flutlicht gekappt, die das Flair des Turniers stets bereichert und viel Publikum lockt. Stattdessen bot das Wettkampfprogramm Dressuren auf A- und L-Niveau. Joan-Fabienne Weske-Haas (FRV Neuhofen) aus Klein-Zimmern siegte in der L-Dressur nach einer harmonischen Lektion auf „Topinambour“ deutlich mit einer Wertnote von 7.8 und belegte in einer weiteren L-Dressur Platz drei.
Trotz des gekappten Programms gab es für den gastgebenden Verein wieder viel Lob. Janusz Kuhn wird wiederkommen und an seiner Mission „Goldenes Reitabzeichen“ feilen. Sein Resümee, auch unter erschwerten Bedingungen: „Zimmern ist immer top!“
Weitere südhessische Ergebnisse, M-Springen, 3. Abteilung: 2. Hendrik Brodhecker mit Saphira (RFV Wolfskehlen). Stilspringen Klasse M* mit Stechen: 2. Johannes Brodhecker (RFV Wolfskehlen) mit Freezy Boy. 5-Punktespringprüfung mit Joker: 1. Adrian Löbig (RFV Traisa) und First Boy, 2. Max Krauß auf Baloue`s Girl, 3. Nadja Fiedler mit Cathanya (RFV Groß-Zimmern). Dressurprüfung Klasse L: 1. Lisa Walther (Odenwälder RV Erbach) mit Hillary.