HEERENVEEN - „Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß daran, in die große Eisschnelllaufwelt reinzuschnuppern.“ Das sagte Mareike Thum nach einem „Schnupperkurs“ auf höchstem internationalem Niveau. Die Speedskating-Weltmeisterin aus Darmstadt gab ihr Debüt bei einer Mehrkampf-EM auf Eis zudem im niederländischen Heerenveen, das auch gerne als Mekka des Kufensports bezeichnet wird. „Immerhin bin ich nicht Letzte geworden, das ist ja auch schon mal was“, bewertete sie mit einem kleinen Augenzwinkern ihren 16. Platz innerhalb der 20 Teilnehmerinnen. „Ich bin eigentlich zufrieden mit meiner ersten EM-Teilnahme. Das war solide. Ich habe nicht großartige Bestzeiten rausgehauen, bin aber auch nicht weit über meinen Zeiten von Inzell geblieben“, lautete die sportliche Bewertung ihrer Leistungen, mit denen sie beim Doppelsieg der Niederländerinnen Antoinette de Jong und Irene Schouten immerhin beste deutsche Teilnehmerin war.
Ihre Inzeller Trainingskollegin Leia Behlau landete auf Platz 18, ist dabei aber schon seit einigen Jahren in internationalen Wettbewerben unterwegs. Für Mareike Thum ist es erst der dritte Winter auf Eis, nachdem sie bis dahin Welt- und Europameistertitel auf Rollen gesammelt hatte. Die 29 Jahre alte Oberkommissarin der Sportfördergruppe in der hessischen Polizei lief immerhin eine persönliche Bestzeit: 40,63 Sekunden über 500 m. Es folgten 3000 m in 4:15,91 Minuten und 1500 m in 2:01,109 Minuten.
Mareike Thum fühlt sich in der Corona-Blase von Heerenveen sicher und will dort im Idealfall auch noch vier Wochen bleiben. Dann wäre sie nämlich auch für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Auf jeden Fall startet sie aber an den beiden nächsten Wochenenden, wie auch Stefan Emele von Blau-Gelb Groß-Gerau, bei den dortigen Weltcup-Rennen. „Da kommt dann auch endlich der Massenstart dazu“, sagt die Südhessin, die in dieser noch recht jungen Disziplin des Eisschnelllaufens ungleich mehr Erfahrung aus dem Speedskaten einbringen kann. Neben Einzelstarts über 1500 und 3000 m kommt auch noch die Team-Verfolgung dazu – an der Seite von Vierfach-Olympiasiegerin Claudia Pechstein.