Starkenburger Schachsaison könnte im günstigsten Fall ab dem 17. Mai fortgesetzt werden. Turm Breuberg und Springer Bad König warten auf Entscheidungen.
BREUBERG - (red). Die aktuelle Coronakrise hat auch auf den Schachsport nachhaltige Auswirkungen. Dies trifft sowohl auf die anlaufende Turniersaison, die zu Ende gehende Liga-Saison wie auch auf den Trainings- und Jugendarbeitsbereich zu.
Derzeit ist davon auszugehen, dass alle Turniere nicht stattfinden. Ausgeschriebene Turniere im Starkenburger-Seniorenbereich wurden bereits verschoben, der Trainingsbetrieb eingestellt. Der ursprünglich für den vergangenen Sonntag vorgesehene Spieltag in den Hessischen und den Starkenburger Schachliegen wurde zunächst auf den 17. Mai 2020 verlegt.
Eine Entscheidung, ob die Saison fortgesetzt werden kann oder ob diese abgebrochen werden muss, wird voraussichtlich erst im April getroffen werden können. „Sollte eine Fortsetzung der Saison möglich und vertretbar sein, gehe ich davon aus, dass die beiden noch ausstehenden Runden gespielt und die Saison regulär bis Ende Mai zu Ende gebracht wird“, sagt Heinz Wolk, Vorsitzender von Turm Breuberg und auch des Schachbezirks Starkenburg.
Zwei grundsätzliche Alternativen
Sollte es nicht möglich sein, wofür nach meiner Ansicht im Moment vieles spricht, müsse die Saison abgebrochen werden. Der Bezirksvorstand hätte in diesem Fall bezüglich der Wertung wohl über zwei grundsätzliche Alternativen zu entscheiden: Die eine wäre, die ganze Saison zu annullieren und die nächste Saison mit dem Stand vor dieser Saison zu beginnen. Dann würde es keine Auf- und keine Absteiger geben. Die Alternative wäre, die derzeitige Tabelle als Endtabelle zu werten und Auf- und Abstieg entsprechend zu vollziehen.
Beide Varianten haben ihre Vor- und auch Nachteile. Zu bedenken ist dabei insbesondere, dass bereits 80 Prozent der Begegnungen ausgetragen sind und in der einen oder anderen Klasse bereits die Entscheidung über Auf- und Abstieg gefallen ist.
Konkrete Auswirkungen auf die beiden Odenwälder Vereine: Die erste Breuberger Mannschaft ist in der Starkenburgliga im Mittelfeld, hat mit Auf- und Abstieg nichts zu tun und ist in der kommenden Saison bei allen Varianten wieder in der höchsten Starkenburger Liga spielberechtigt. Turm Breuberg II steht derzeit in der Kreisklasse B auf dem zweiten, zum Aufstieg berechtigenden Tabellenplatz. Bei Abbruch der Saison würde das Team aufsteigen, bei Annullierung verbliebe das Team in der Kreisklasse B, bei Fortsetzung der Saison müssten die Breuberger ihre sehr guten Chancen am Brett nutzen. Breubergs dritte Auswahl würde bei allen drei Varianten in der Kreisklasse D verbleiben.
Die erste Mannschaft von Springer Bad König hat ihre Runde bereits beendet und ist Meister der Kreisklasse geworden. Bei Annullierung der Runde wäre dies aber nicht mit dem Aufstieg verbunden, wohl aber bei Abbruch der Saison. Die zweite Bad Königer Mannschaft kann zwar theoretisch noch absteigen, praktisch hat sie aber sehr gute Chancen auf den Klassenerhalt. Im Falle eines Abbruchs beziehungsweise einer Annullierung der Saison hätte Bad König II den Klassenerhalt geschafft, im Falle der Fortsetzung der Saison müsste das Team seine sehr gute Ausgangssituation nutzen.
Eine finanzielle Auswirkung ergibt sich für die Vereine möglicherweise deshalb, weil die Belegung der Spiellokale storniert beziehungsweise neu gebucht werden müssen. „Da es sich im Wesentlichen um Räume der Kommunen handelt, gehe ich von einer großzügigen Handhabung aus“, sagt Heinz Wolk.