Kein Sieg, aber fünf Top-Ten-Plätze für X-Raid

Der Spanier Nani Roma steuert einen Mini auf Platz zwei der Rallye Dakar. Foto: X-Raid
LIMA - Die namhaften Buggy-Piloten wurden von Pech und Unvermögen gebremst. So war es Altbewährtes, was dem Astheimer X-Raid-Team ein Erfolgserlebnis bei der Rallye Dakar rettete. Nani Roma steuerte seinen allradangetriebenen Mini auf den zweiten Platz der Gesamtwertung - mit allerdings 46:42 Minuten Rückstand auf Gesamtsieger Nasser Al-Attiyah. "Diese Dakar gehört zu den härtesten, die ich bisher erlebt habe. Jeder Kilometer war eine Herausforderung", meinte der Spanier, für den die Rallye im Vorjahr mit einem Überschlag und einem Flug ins Krankenhaus früh beendet war.
In diesem Stil erwischte es diesmal X-Raid-Toppilot Stephane Peterhansel. Bei einem Frontalflug in eine Düne blieb der Dakar-Rekordsieger selbst zwar unverletzt, sein Co-Pilot erlitt aber eine Stauchung der Wirbelsäule. Aus auf der vorletzten Etappe. "Die Leistung des Autos und der Motor sind großartig", hatte Peterhansel zuvor über den für ihn neuen Mini-Buggy geurteilt. "Einige Details müssen aber noch verbessert werden wie das Luftdruck-System. Kein großes Problem, aber es muss alles 100 Prozent stimmen, wenn man die Dakar gewinnen will."
Probleme mit dem Reifendrucksystem hatte auch Carlos Sainz, dem zudem schon auf der dritten Etappe ein Felsabsatz zum Verhängnis wurde und auf der achten Etappe die Servolenkung ausstieg. Der spanische Vorjahressieger kassierte allein an diesem Tag eineinhalb Stunden und ging am Tag danach verspätet ins Rennen. Am Donnerstag drehte er aber noch einmal auf und fuhr zum Etappensieg auf der 112 Kilometer langen Etappe von Pisco nach Peru.
AL-ATTIYAH SIEGT
Nasser Al-Attiyah konnte es ruhig angehen lassen auf der letzten Etappe der Rallye Dakar. Auf den 112 Kilometern von Pisco nach Lima büßte er zwar neun Minuten auf Tagessieger Carlos Sainz ein, es blieben aber 46:42 Minuten Vorsprung. Der 48 Jahre alte Pilot aus Katar bescherte sich persönlich den dritten und Toyota den ersten Gesamtsieg.
Bei den Motorrädern siegte Toby Price (Australien) trotz gebrochener Hand 9:13 Minuten vor KTM-Markenkollege Matthias Walkner (Österreich).
Im dritten Buggy überschlug sich zwar Cyril Despres, als er am Mittwoch auf bestem Weg zum Etappensieg war. Trotzdem wurde der Franzose noch Gesamtfünfter mit 2:48:43 Stunden Rückstand. Direkt hinter Teamkollege Jakub "Kuba" Przygonski (Polen), der sich damit im Allrad-Mini um einen Platz gegenüber dem Vorjahr verbesserte. Yazeed Al-Rajhi (Saudi-Arabien) mit dem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk (4:30:56 zurück) und der Tscheche Boris Garafulic (7:57:58) sorgten als Siebter und Neunter für weitere Top-Zehn-Plätze bei X-Raid.
"Fünf Autos in den Top Ten zeigt die Zuverlässigkeit der Autos", kehrte Teamchef Sven Quandt das Positive aus dem Gesamtergebnis, in dem er sich mit den namhaften Verstärkungen aber sicher mehr erhofft hatte. "Wer ohne Fehler fuhr, war vorne", bilanzierte Quandt mit einem Glückwunsch an Al-Attiyah, der die Rallye 2015 auch schon für X-Raid im Mini gewann, aber auch an seine beide besten Piloten: "Nani hat einen unglaublichen Job gemacht, zumal er nicht als Favorit hierher kam. Und Kuba hat als junger Fahrer mit dem alten Auto seine Erfolgsgeschichte fortgeschrieben."