Heringer Jungprofi beim SC Paderborn: Von Corona-Krise ausgebremst
Der Heringer Jungprofi Jan-Luca Rumpf hätte vor der Bundesliga-Pause durch die Corona-Pandemie erstmals im Kader des SC Paderborn gestanden. Hier erzählt er, wie er mit der Situation umgeht.
Sein Ball- und Ausdauertraining absolviert Jan-Luca Rumpf derzeit in den eigenen vier Wänden. Fotos: privat
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Hünfelden/PaderbornDas Warten und die Unsicherheit haben für Jan-Luca Rumpf seit dieser Woche ein Ende. Denn mittlerweile liegen dem SC Paderborn die Testergebnisse vor. Alle 45 Spieler und Mitglieder des Funktionsteams des Fußball-Bundesligisten, die getestet worden sind, haben sich nicht infiziert.
Paderborns Luca Kilian war am 13. März der erste Bundesliga-Profi, bei dem das Coronavirus positiv getestet wurde, nachdem sich bei seinem Trainer Steffen Baumgart der Verdacht nicht bestätigt hatte. "Wir sind sehr erleichtert, denn die Anspannung war bei allen Beteiligten sehr groß. Wir werden nun ausloten, wann wir in welcher Form wieder in einen Trainingsbetrieb zurückkehren können", kommentierte der Geschäftsführer Sport, Martin Przondziono, die Testergebnisse.
Erleichtert ist natürlich auch Jan-Luca Rumpf. Der 20-jährige Jungprofi aus dem Hünfeldener Ortsteil Heringen, der vor dieser Saison nach den Stationen JSG Hünfelden, Eintracht Frankfurt, SV Wehen Wiesbaden, Hannover 96 und Sportfreunde Siegen beim Bundesliga-Schlusslicht einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, steckte zunächst auch in häuslicher Quarantäne.
Weil er nicht zu einer 15-köpfigen Gruppe gehörte, die mit Luca Kilian vermehrt in Kontakt war, durfte der 1,90 Meter große Innenverteidiger nach den negativen Testergebnissen "mit Vorsicht wieder ganz normal aus dem Haus gehen". Im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt der vom Internetportal www.transfermarkt.de mit 150.000 Euro Marktwert taxierte Abwehrmann, der in der Winterpause vor einer Leihe zu Regionalligist Rot-Weiß Essen stand, wie es ihm in diesen besonderen Zeiten geht.
Jan-Luca, wie müssen wir uns deinen Tagesablauf vorstellen?
Auch nach der häuslichen Quarantäne sind die Bewegungsmöglichkeiten aktuell aus gutem Grund noch eingeschränkt. Ich bin zu Hause und treibe dort viel Sport. Außerdem koche ich gerne und verbringe viel Zeit mit meiner Freundin.
Wie gehst du mit der Situation um?
Die Unterbrechung der Bundesliga kam für mich zu einem ungünstigen Zeitpunkt, in Düsseldorf hätte ich zum ersten Mal im Kader gestanden. Persönlich geht es mir aber gut, die Gesundheit geht aktuell ohnehin vor.
Wie ist der Kontakt zu deiner Familie?
Die persönlichen Kontakte haben wir weitgehend heruntergefahren, aber per Telefon und Facetime ist ein guter Austausch möglich. Auch mit meiner Schwester, die derzeit in den USA studiert.
Wie hältst du dich fit?
Wir haben Trainingspläne bekommen, die in der aktuellen Situation gut umsetzbar sind. Auf dem Spinningrad kann ich in den eigenen vier Wänden trainieren, zusätzlich gehe ich laufen und nehme mir auch mal den Ball vor.
Wie ist die Betreuung durch den Verein?
Absolut top. Wir haben ganz schnell Spinningräder nach Hause bekommen, um vor Ort zu trainieren. Zudem werden wir umgehend über alle Neuigkeiten informiert. Das läuft sehr gut.
Wie sind deine sportlichen Ziele, wenn die Saison denn überhaupt zu Ende gespielt wird?
Mein nächstes großes Ziel ist es, an die bisherige Entwicklung anzuknüpfen und im Bundesliga-Kader zu stehen. Zudem möchte ich der U21 weiterhelfen, wir können ja noch den Aufstieg schaffen.
Was glaubst du, wie es in dieser Saison weitergeht?
Ich denke, die Saison wird auf jeden Fall noch fertig gespielt und einfach nur etwas nach hinten verschoben.