Herrschinger wollen Favoriten kitzeln

„In Herrsching läuft‘s besser, Hand drauf“: Adam Kocian (rechts) und Moritz Karlitzek streben mit den United Volleys den 16. Sieg in dieser Bundesligasaison an. Foto: United Volleys/Corinna Seibert
FRANKFURT - Bei einer derartigen Belastung der Fußballprofis des FC Bayern dürfte der Wutausbruch von Uli Hoeneß bei „Youtube“ Hochkonjunktur haben. Genau 48,5 Stunden nach dem Anpfiff zum Bundesliga-Spitzenspiel gegen Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys werden die United Volleys an diesem Samstag um 19 Uhr beim TSV Herrsching schon wieder zu einem Punktspiel ans Netz gerufen. Was bedeutete, dass sich die Mannschaft von Cheftrainer Stelio DeRocco schon am Vormittag nach der schmerzenden, weil wegweisenden 1:3-Niederlage auf den Weg zum rund 440 Kilometer entfernten Ammersee gemacht hat.
Auch wenn die fünfte Saisonniederlage die Aussichten der Hessen spürbar geschmälert hat, zum vierten Mal nach dem Aufstieg ins Oberhaus als eines der vier besten Teams der „Normalrunde“ in die Playoffs gehen und so im Viertelfinale auf ein zweites Heimspiel bauen zu können, gilt es, sich schnell zu schütteln. Dass der selbst ernannte „Geilste Club der Welt“, wie die Herrschinger Anhänger ihren Verein (und sich selbst) sehen, 14 seiner bislang 19 Punkte zu Hause geholt hat, belegt die Heimstärke der neuerdings unter WWK Volleys firmierenden Mannschaft. „Und da es schon unser vorletztes Heimspiel ist, wollen wir nach der herben Schlappe vom Mittwoch in Friedrichshafen einiges wieder gutmachen und die Frankfurter kitzeln“, sagt Mittelblocker Lukas Bauer, nach drei UV-Spielzeiten seit der laufenden Saison für Herrsching am Ball.
Um die Minimalchance zu wahren, den seit Donnerstag vier Punkte entfernten Tabellenvierten aus der Hauptstadt womöglich doch noch zu überholen, dürfen die United Volleys vor allem gegen Teams der zweiten Kategorie nichts mehr liegen lassen. Herrsching wiederum kann sich als Rangsiebter der Playoff-Teilnahme noch nicht sicher sein, steht also ebenfalls unter Erfolgsdruck: „Wir gehen da am Samstag sicherlich nicht als Favoriten rein, aber die Rolle liegt uns ja eigentlich ganz gut. Ich freue mich auf das Spiel und einige gute Bekannte“, so der Oberpfälzer Bauer, der Ende des Monats seinen 30. Geburtstag feiert.
In der Hinrunde freilich hatten Bauer und Co. in der Fraport Arena wenig Spaß: In 85 Minuten siegten die United Volleys leicht und locker 3:0. Vor den anstehenden „Heim-Krachern“ gegen Champions-League-Triplesieger Zenit Kazan (14.) und Rekordmeister VfB Friedrichshafen käme ein neuerliches Erfolgserlebnis am Samstag besonders gut.