Drei Fragen an Bastian Richter (36) Schwimmtrainer der SSV Raunheim

Foto: SSV Raunheim
RAUNHEIM - Das vergangene Wochenende verlief für die Schwimmabteilung der SSV Raunheim nicht nach Wunsch. Die Damen sind direkt wieder aus der Oberliga abgestiegen, die Männer müssen um den Verbleib in der Landesliga bangen. Eine neue Erfahrung für den 36-jährigen Bastian Richter, der seit 20 Jahren als Coach tätig ist. Nachdem er 2003 Sportlicher Leiter in Raunheim wurde, übernahm er 2005 das Traineramt der ersten Mannschaften. Neben der Teilnahme einiger seiner Schützlinge an deutschen Meisterschaften erreichte er 2013 mit den SSV-Frauen und -Männern den Landesliga-Aufstieg und schaffte im Vorjahr den erstmaligen Sprung in die Frauen-Oberliga.
Wie waren die Erfahrungen beim ersten Oberliga-Auftritt ?
Es war ein einmaliges Erlebnis. Wie erwartet wurde noch schneller geschwommen. Überrascht waren wir allerdings von der Stimmung und Lautstärke in der Schwimmhalle. Höhepunkt war das abschließende Rennen über 100 Meter Freistil, wo die Entscheidung über den Abstieg fiel. Hier war bereits vor dem Rennbeginn eine lautstarke Atmosphäre. Beeindruckend war, wie konzentriert unsere Mädels den ganzen Tag waren. Da war ein richtiges Team am Start.
Was hat das Wochenende in Wiesbaden der Schwimmabteilung gebracht ?
Es war schön zu sehen, dass wir mit den großen Klubs mitgehalten haben. Im Gegensatz zu unseren Konkurrenten haben wir bei drei Bahnen nur drei Tage die Möglichkeit zum Training. In der neuen Saison wird es in Raunheim zu einem Umbruch kommen, da mit Anne-Katrin Peter, Selina Dindorf und Alexander Ewert drei Leistungsträger der vergangenen Jahre ihre Laufbahn beenden werden, was schon im Sommer bekannt war. Bei den Frauen sind wir mit drei Mannschaften und einigen Talenten gut aufgestellt. Im Männerbereich haben wir ein gutes Team, es fehlt allerdings die Breite. So vermissen wir vor allem Schwimmer unter acht Jahren. Eine zweite Mannschaft haben wir in dieser Saison nicht mehr.
Wie sehen Sie die Perspektiven für das kommende Jahr ?
Auch ohne Anne-Katrin Peter und Selina Dindorf sind wir weiterhin gut aufgestellt. Wir haben das Potenzial, um im kommenden Jahr in der Landesliga einen vorderen Rang zu erreichen. Auch im Männerteam sollte es trotzdem gut weiterlaufen. Es wird aber wichtig sein, dass wir im Männerbereich neue Talente gewinnen können. Niemand kann sofort 200 m Freistil schwimmen.
Das Interview führte Stephan Stähler.