Sieht noch eine kleine Chance auf den Ligaverbleib: RRK-Trainer Norman Hahl. Archivfoto. Vollformat
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HAMBURG - Keinen Punkt von zwei Kunstrasenplätzen der Freien und Hansestadt Hamburg mitgebracht, dafür unverhofft mit drei Zählern am „grünen Tisch“ bedacht, aber vom Bundesliga-Klassenerhalt trotzdem ein Stückchen weiter entfernt: Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK wussten am zweiten Rückrunden-Spieltag nicht so recht, ob sie sich freuen oder traurig sein sollten. Der angestrebte Punktgewinn an der Alster blieb dem Ruderklub beim Deutschen Meister UHC Hamburg (2:6) und beim Großflottbeker THGC (2:3) versagt, wodurch die Steilvorlage in Form der Umwandlung der 1:5-Pleite bei Rot-Weiß Köln in einen 3:0-Erfolg – Nationalspielerin Franziska Hauke hatte in der Halle woanders gespielt – verpuffte. Trainer Norman Hahl hatte trotzdem eine Weiterentwicklung seines nicht optimal besetzten Teams erkannt und sieht trotz der vier Punktgewinne des Berliner HC noch eine „kleine Chance“ auf die Rettung. Viola Becker fällt nach einem Armbruch allerdings mindestens sechs Wochen aus.
UHC Hamburg – RRK 6:2 (4:1). – Aufgrund eines Staus auf der Autobahn verspätet in Hummelsbüttel eingetroffen, gerieten die Gäste bereits nach 100 Sekunden per Strafecke ins Hintertreffen. „Deren Ecken waren sehr gefährlich“, attestierte Hahl später, nachdem sein Team bei drei dieser Standardsituationen passen musste. Fortan besser sortiert, lauerte der RRK auf Konter, von denen Isabel Scherer einen zum Ausgleich nutzte (14.). Die Freude darüber indes währte kurz, denn Celine Wilde antwortete mit dem nächsten Eckentreffer und Marie Mävers legte prompt das 3:1 nach (17.). „Dass wir die zweite Halbzeit gut verteidigt und nur 1:2 verloren haben, hat mit gefallen“, lobte der RRK-Trainer. Und auch Kapitänin Eva Frank, die mit einem weiteren Konter für den Endstand sorgte (58.), war nicht unzufrieden: „Wir waren durch Konter gefährlich und schießen zwei Tore. Das ist gut, denn das haben wir in der Vergangenheit nicht hinbekommen.“
Großflottbeker THGC – RRK 3:2 (2:1). – Da die Gastgeberinnen am Samstag dem Tabellenführer Mannheimer HC 2:7 unterlegen waren, hatten sich die Hessinnen eigentlich etwas ausgerechnet. „Dass Vio Becker ausgefallen, Ann-Paulin Heist angeschlagen war und Petra Ankenbrand mit gebrochenem Zeh spielte, hat sich bei der Wärme dann doch bemerkbar gemacht“, so Hahl, der dafür die „Youngster“ Jessie Steffl und Selina Windgaß brachte.
Letztlich sollte ein „Glückstor“, wie es Hahl nannte, den Gästen den durchaus verdienten Teilerfolg kosten: Ein abgelenkter Schuss senkte sich als Bogenlampe hinter Torhüterin Lisa Lahham ins Netz (47.). Der RRK, der sechs Minuten zuvor durch Franks Siebenmetertreffer egalisiert und in Person von Ankenbrand vorgelegt hatte (20.), steckte aber keinesfalls auf und drängte auf den erneuten Ausgleich. Die größte Chance bot sich bei der einzigen Strafecke, bei der THGC-Keeperin Silja Paul den Ablegerschuss Ankenbrands famos entschärfte (60.). Die 19-Jährige stand nach einer Leukämieerkrankung erstmals nach einem halben Jahr wieder zwischen den Pfosten.
Tore: 0:1 P. Ankenbrand (20.), 1:1 (24./7m), 2:1 (35.) beide Steyrer, 2:2 Frank (41./7m), 3:2 Witte (47.); Zuschauer: 150; Schiedsrichter: Borgmann/Reimers (Pinneberg/Hamburg); Strafecken: 3:1.
Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Bentscheck, Heist, E. Kanz, Wilfer, Tiedtke, Buchholz, Frank, Steiner, Werner, Stumpf, Scherer, P. Ankenbrand, Becker (nur Samstag), Steffl, Windgaß (beide nur Sonntag).