Hockeydamen des Rüsselsheimer RK übernehmen mit 4:0-Heimsieg gegen überforderte Frankfurter Eintracht die Zweitliga-Tabellenspitze und wollen diese jetzt nicht mehr abgeben.
Von Martin Krieger
Sportredakteur
Erzielt einen tollen Treffer zur Rüsselsheimer 1:0-Führung im Hessenderby gegen Eintracht Frankfurt (links Anna Kraus): U21-Nationalspielerin Pauline Heinz.
(Foto: Vollformat/André Dziemballa)
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RÜSSELSHEIM - Als der nicht wirklich konkurrenzfähige Gegner besiegt und somit das Nahziel erreicht worden war, wurde der Blick ein paar Minuten später im obligatorischen Team-Kreis direkt auf das große Ganze gelenkt. „Wir haben uns alle zusammen gesagt, dass wir uns die zwei Punkte Vorsprung jetzt nicht mehr nehmen lassen“, berichtete Norman Hahl. Die kollektive Willensbekundung, über die der Trainer des Rüsselsheimer RK nach dem 4:0 (1:0)-Erfolg im Hessenderby der Zweiten Hockey-Bundesliga gegen eine überforderte Frankfurter Eintracht berichtete, darf durchaus als Kampfansage an die Adresse des TC Blau-Weiß Berlin verstanden werden. Der entthronte Spitzenreiter der Südgruppe kommt am kommenden Samstag um 14 Uhr zum vorentscheidenden Spiel an den Sommerdamm.
Auch wenn es am heimischen Erfolg in diesem traditionsreichen Untermain-Kräftemessen nicht den Hauch eines Zweifels gab, so war Hahl und seinem Mitstreiter Christian Zimmermann dennoch bewusst, dass den RRK-Damen keine optimale Vorstellung unter sengender Sonne gelungen war. „Die zweiwöchige Pause hat die Mädels total aus dem Rhythmus gebracht“, befand Assistent Zimmermann. Und auch Hahl hatte erkannt, „dass man das heute nicht überbewerten sollte. Der Gegner hat ja überwiegend zu elft hinten drin gestanden und war für mich noch schwächer als bei unserem 2:0-Hinrundensieg in Frankfurt.“
Angesicht dieser Bestandsaufnahme konnte es dem Coach des Ruderklubs naturgemäß nicht gefallen, dass sein klar überlegenes Team angesichts zahlreicher Großchancen fast die gesamte erste Halbzeit brauchte, um durch eine famose Einzelleistung von Pauline Heinz endlich in Führung zu gehen. Die U21-Nationalspielerin narrte auf engstem Raum zwei Gegenspielerinnen und drosch den Ball unter die Latte. Damit war der Bann gebrochen, und auch wenn die Eintracht direkt nach Wiederbeginn einmal gefährlich vor der ansonsten beschäftigungslosen RRK-Torhüterin Emely Streib auftauchte, hatten die Gastgeberinnen wenig später auf 3:0 erhöht (36.). Dass der achte Saisonsieg deutlich höher hätte ausfallen können, vielleicht sogar müssen, machen elf ungenutzte Strafecken und zwei späte Pfostenschüsse (54./58.) deutlich.