Die Frauen des Ruderklubs sind in der Zweiten Hockey-Bundesliga beim Tabellenführer in Berlin gefordert. „Mein Team ist hochmotiviert“ sagt der Trainer des Verfolgers.
RÜSSELSHEIM - Die Reise nach Berlin haben Hockey-Teams des Rüsselsheimer RK schon „unzählige Male“ angetreten. Insbesondere die Frauen. Doch diesmal ist der Gegner nicht der vielfache Deutsche Meister Berliner HC oder TuS Lichterfelde, sondern TC Blau-Weiß Berlin, der die Rüsselsheimerinnen zum Spitzenspiel der Zweiten Bundesliga am Sonntag (12 Uhr, BW-Sportgelände) empfängt.
Den Neuling aus der Hauptstadt hatte vor der Saison niemand ernsthaft auf dem Zettel, wenn es um die Spitzenplätze ging. Nun sind die Berlinerinnen ungeschlagener Spitzenreiter. Blau-Weiß hat bislang durch unbekümmertes, sehenswertes Offensiv-Hockey überzeugt und nur beim Lokalrivalen Lichterfelde (1:1) zwei Zähler liegen lassen.
Auch der Ruderklub spielte zum Auftakt Unentschieden beim TuS (2:2), gewann seine übrigen Partien, hat aber ein Spiel weniger ausgetragen als Berlin. So könnte der RRK die Gastgeber mit einem Sieg überholen und hätte alle Trümpfe auf dem Weg zum Titelgewinn in den Händen.
Personell sieht es gleichwohl nicht optimal aus beim RRK. Denn Charlotte Steiner (Medizinstudium in München), Isabel Scherer (nach ihrer schweren Knieverletzung noch nicht ganz fit), Rebecca Schneider (Schienbeinentzündung) sowie Lena Skoczek (mit der polnischen Nationalmannschaft bei der Jugend-Olympiade) fehlen beim Gipfeltreffen. „Eigentlich hatte ich Lichterfelde als unseren größten Konkurrenten gesehen – jetzt kristallisierte sich jedoch heraus, dass Blau-Weiß ein starker Aufsteiger ist, den wir nicht unterschätzen dürfen. Auch wenn ich nicht auf den vollen Kader zurückgreifen kann, sind drei Punkte die Zielvorgabe“, sagte Norman Hahl. Und der RRK-Trainer erklärte, wie das klappen könnte: „Wenn wir in der Defensive stabil stehen und sauber verteidigen, dann werden es die Berlinerinnen nicht einfach haben. Der Sturm ist momentan gut eingespielt. Und mit Petra Ankenbrand haben wir die wohl torgefährlichste Angreiferin der Liga. Mein Team ist topmotiviert und freut sich auf die Aufgabe.“ Es ist also alles angerichtet für das Spitzenspiel.