Jürgen Kaul im Interview: Perspektiven für RRK-Team enthüllt

Gemeinsam zum Aufstieg: die Spieler des Rüsselsheimer RK und ihre Fans nach dem 3:1-Sieg beim Dürkheimer HC.
© Willi Schwanke

Hockey-Abteilungsleiter Jürgen Kaul spricht im Interview über die Gründe und die Folgen des Titelgewinns für Rüsselsheim, aufstrebende Talente und einen Oldie, der aufhört.

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Rüsselsheimer RK feiert Aufstieg bis in die Nacht auf Mainwiesen vor dem Bootshaus

Herr Kaul, wo, wie und wie lange haben Sie und das Team am Wochenende noch den Aufstieg gefeiert?

Wir haben bei uns am Bootshaus auf den Mainwiesen gefeiert. Weil das Restaurant kurz vor der Eröffnung steht, konnten wir nicht in die Gaststätte. Ich bin gegen 22.30 Uhr gegangen, aber da ging die Stimmung erst richtig los. Es soll bis nach 2 Uhr gegangen sein.

Wie wichtig war der Aufstieg für den Verein?

Den haben wir seit Jahren herbeigesehnt. Wenn es dieses Jahr wieder nicht geklappt hätte, wäre das auch kein Beinbruch gewesen, weil wir genau wissen, dass wir sehr gute junge Spieler haben, die nachkommen. Die haben sich jetzt so schnell in die Mannschaft integriert und Verantwortung übernommen, dass wir eine tolle Saison gespielt haben, vor allem eine tolle Rückrunde. Auch die Art und Weise, wie die Mannschaft sich präsentiert hat, war stark. Sie hat überlegen gespielt und ist verdient aufgestiegen.

Sie haben viele Talente, aber auch einige Routiniers. Die Mischung stimmt also?

Ja, die Mischung ist ideal. Wir haben ein großes Altersspektrum. Die ältesten Spieler wie Jan Petersen sind um die 40. Da können die Jungen sehr stark von der Erfahrung profitieren, nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben, wenn es um Pausenbesprechungen geht et cetera. Da sind die „alten“ Spieler Gold wert. Wir haben aber auch einen guten Mittelbau mit Spielern von Mitte bis Ende 20 wie Niklas Isselhard und Yannick Rapp, die den Kern der Mannschaft bilden und Vorbilder für die Jugend sind. Und es kommen weitere Talente nach.

Wie groß war der Anteil der Erleichterung unter Ihren Gefühlen nach Jahren der Viertklassigkeit als ehemaliger Deutscher Meister?

Die Erleichterung war sehr groß. Auch weil wir im letzten Spiel, als wir nur noch einen Punkt benötigten, dem Druck souverän standgehalten haben. Wir haben ja vor vier Jahren in Hanau schon einmal erlebt, dass wir kurz vor dem Aufstieg verloren haben. Als es im vierten Viertel eng wurde, haben wir alle noch mal gezittert, weil die Dürkheimer zuletzt in Darmstadt das Spiel auch in den letzten fünf Minuten umgebogen haben. Ich bin auch deshalb erleichtert, weil mit Limburg und Mainz zwei starke Absteiger aus der 1. Regionalliga dazukommen, und der Aufstieg in der nächsten Saison nicht einfach wird.

Wie wichtig waren die 100 RRK-Fans vor Ort?

Enorm wichtig, weil die Mannschaft gesehen hat, dass der ganze Verein hinter ihr steht. Der Rückhalt durch den Club wirkt auch auf das Team ein. Die Damenmannschaft war vor Ort, auch fast der komplette Vorstand – das war ganz toll und der zwölfte Mann. Wir als kleiner, familiärer Verein können mit Soft Facts wie Teamgeist, großes Stammpublikum und guter Stimmung Spieler halten, die Angebote von größeren Vereinen haben. Denn finanziell können wir mit diesen leider nicht mithalten.

Freudentag: Fünf Jahre haben die RRK-Männer auf die Rückkkehr in die Regionalliga gewartet.
Freudentag: Fünf Jahre haben die RRK-Männer auf die Rückkkehr in die Regionalliga gewartet.
© Willi Schwanke

Rüsselsheimer RK will Chancenverwertung verbessern und Abwehr stabil halten

Was hat den Ausschlag gegeben, dass es dieses Jahr geklappt hat mit dem Aufstieg?

Es ist gelungen, die jungen Spieler zu integrieren und ihnen das Selbstbewusstsein zu geben, dass sie zu Leistungsträgern werden. Technisch sind sie sehr gut ausgebildet, da muss man auch den Jugendtrainern ein Kompliment machen. Außerdem war es ganz wichtig, dass wir in der Rückrunde eine stabile Abwehr hatten und sehr wenig Tore kassiert haben. Vorher hatten wir auch viele Tore geschossen, aber oft auch viele kassiert und so Punkte verloren. Anteil am Aufstieg haben auch die Interimstrainer und -Betreuer Christian Kösling, Volker Schädel und Alexander Hupf, die die Mannschaft mit Kapitän Niklas Isselhard gut organisiert und geführt haben.

An welchen Schwächen muss vorrangig gearbeitet werden?

Wir müssen die Chancenverwertung verbessern, da sprechen einige schon von der „RRK-Krankheit“. Und auch in Sachen Athletik ist noch Luft, da kann man nie genug machen. Und wir müssen die Abwehr stabil halten. Aber unsere neuen Trainer Dennis Wilhelm und Thorsten Grimm bauen auf einem guten Fundament auf und können damit gute Arbeit leisten.

Wie geht es in der nächsten Feld-Saison weiter?

Zwei, drei ältere Spieler wie Jan Petersen werden wohl aufhören in der ersten Mannschaft. Aber das können wir durch eigene Talente kompensieren. Externe Neuzugänge sind noch nicht bekannt, da müssen wir schauen, ob jemand wechselwillig ist. Der Aufstieg bedeutet auf jeden Fall: Wir sind jetzt eine bessere Adresse in der Region Rhein-Main. Wir konkurrieren ja mit Mannschaften in Darmstadt, Wiesbaden und Mainz. Die Motivation für einen talentierten Spieler, nach Rüsselsheim zu wechseln, ist gestiegen.

Jürgen Kaul über die Regionalliga: Klassenerhalt hat zunächst Priorität

Was sind die kurz- und langfristigen Ziele der Hockey-Männer?

Zunächst hat der Klassenerhalt bei zwei oder drei Absteigern Priorität 1. Da sind starke Mannschaften drin, da müssen wir uns erst einmal behaupten. Dann müssen wir schauen, wie die neuen Trainer mit der Mannschaft zurechtkommen und ob die nachrückenden Talente ihr Potenzial ausschöpfen können. Langfristig wäre die Zweite Liga ein Ziel, wenn die Entwicklung weitergeht. Aber wir bauen keinerlei Druck auf.

Mit dem 15-jährigen Yannik Noel Oswald hat es nach langer Zeit wieder ein männliches Mitglied der RRK-Hockeyfamilie in eine Nationalmannschaft gepackt. Wie wichtig ist das für den Verein im Hinblick auf die Anziehungskraft und Perspektive im Jungen- und Männerbereich?

Das ist immer ein Ansporn für die jüngeren RRK-Spieler, denn die Kleinen schauen nach oben. Das haben wir auch am Beispiel von Nationalspielerin Pauline Heinz gesehen. Das sind Vorbilder, denen die Kinder nacheifern. Wir haben einen großen Zustrom bei den Minis, D-Knaben und D-Mädchen und müssen schauen, wie wir diese in höherem Alter halten können. Dazu sind erfolgreiche Vorbilder im eigenen Verein hilfreich. Und unsere gute Jugendarbeit ist auch Ansporn für Kinder aus umliegenden Vereinen, zu uns zu kommen und dann auch langfristig zu bleiben.

Sorgt in der U16-Nationalmannschaft für Furore: Yannik Noël Oswald.
Sorgt in der U16-Nationalmannschaft für Furore: Yannik Noël Oswald.
© Sabrina Oswald

War der Aufstieg der Männer auch ein Pflaster für die Wunde, die durch den Wechsel von Nationalspielerin Pauline Heinz nach Mannheim entstanden ist?

Ja, das war schon ein kleines Pflaster. Für uns ist das ein schwerer Verlust, aber man muss verstehen, dass ihr Ziel die Olympia-Teilnahme ist, und da ist die Erste Bundesliga etwas ganz anderes als die Zweite. Wir respektieren diesen Schritt und hoffen insgeheim, dass sie irgendwann wieder zurückkommt. Sie ist dem Verein sehr verbunden und mindestens genauso traurig wie wir, dass sie nicht mehr beim RRK spielt. Und auch Pauline war in Bad Dürkheim und hat die Männer angefeuert.