1050 Zuschauern feiern in der Weststadthalle ihre HSG Bensheim/Auerbach.
(Foto: Jürgen Pfliegensdörfer)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BENSHEIM - (eh/ü). Ein intensives Duell lieferten sich die HSG Bensheim/Auerbach und der VfL Oldenburg am letzten Spieltag der Frauenhandhall-Bundesliga. Der energiegeladene Wellenritt, den beide Clubs vor 1050 Zuschauern in der Weststadthalle boten, endete mit einem leistungsgerechten 29:29 (16:16). Durch dieses Remis überschritten beide Mannschaften punktgleich (20:32) die Ziellinie – die bessere Position im Klassement, Platz neun, ging aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz (minus 48 gegenüber minus 80) an die HSG. „Das ist wie im Märchen“, sagte HSG-Geschäftsführer Michael Geil beim Blick auf das Abschlusstableau. „Die Mädels haben Außergewöhnliches geleistet.“
Die Partie begann für Bensheim/Auerbach zunächst wenig märchenhaft. Die Gäste aus dem Norden nahmen das Heft in die Hand und brachten einen 4:0-Start aufs Parkett. Durch einen Siebenmeter von Julia Maidhof kamen die Gastgeber zum ersten Treffer (5.) und wühlten sich danach regelrecht in die Aufgabe hinein. Bensheim stellte das Resultat mit einem 7:0-Lauf auf 13:8. „Das beste Publikum der Liga“ (so Geschäftsführer Jörg Hirte) kam ebenfalls auf Touren und ging begeistert mit. Doch Oldenburg erholte sich, konterte seinerseits mit einem 4:0-Lauf, verkürzte dadurch auf 13:12 und war wieder drin in der Begegnung. In dieser Sequenz wurde deutlich, dass die Kontrahenten bereit waren, im letzten Akt einer langen Runde alle Reserven zu mobilisieren. „Man hat gespürt, beide Teams wollten unbedingt den neunten Platz“, bestätigte HSG-Kapitänin Caroline Hettinger.
„Es war ein Zuschauer-Spiel“, sagte Bensheims Trainerin Heike Ahlgrimm, die ihrem Ensemble eine starke kämpferische Vorstellung bescheinigte. „Wir haben nicht berauschend gespielt, uns den Punkt aber mit unserem Einsatz absolut verdient.“
Und doch war der VfL Oldenburg knapp 90 Sekunden vor der Schlusssirene nah dran am Sieg. Kristina Logvin hatte das 28:27 für die Norddeutschen erzielt, der anschließende HSG-Angriff wurde abgefangen. Nach diesem Ballgewinn war Ruhe-ins-Spiel-bringen angesagt. Logvin stand am Kreis und umklammerte die Kugel in Hüfthöhe – von hinten schlich Bogna Sobiech heran, klaute Logvin den Ball aus den Händen und netzte zum 28:28 ein. Oldenburg legte 23 Sekunden vor dem Ende ein weiteres Mal vor: Myrthe Schoenaker verwandelte einen Siebenmeter zum 29:28. Beim letzten Angriff der Saison 2018/19 spielte die HSG Rafika Ettaqi auf der rechten Außenbahn frei. Die blieb cool.