Ein Vier-Minuten-Blackout kostet die Rhein-Neckar Löwen den möglichen Sieg bei Spitzenreiter TSV Hannover-Burgdorf. Jetzt haben die Mannheimer erst mal Bundesliga-Pause.
Dreifacher Torschütze für die Rhein-Neckar Löwen in Hannover: Kreisläufer Jannik Kohlbacher.
(Foto: dpa)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MANNHEIM - (bore). Die Rhein-Neckar Löwen zeigten sich nach dem Unentschieden am Donnerstag im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga bei Tabellenführer TSV Hannover-Burgdorf enttäuscht. Es war wieder mehr möglich. „Wir haben einen Punkt gewonnen und zugleich einen verloren“, sagte Mannheims Spielmacher Andy Schmid nach dem 29:29 und befand: „Wir waren eigentlich die bessere Mannschaft, haben uns dann einen Vier-Minuten-Blackout geleistet.“ Der Schweizer erklärte: „Eine gute Leistung bringt nichts, wenn man nicht gewinnt. Wir müssen dringend Lösungen finden, damit wir diese schwächeren Phasen im Spiel, die uns zuletzt Punkte gekostet haben, abstellen.“
9:3 lagen die Löwen nach der ersten Viertelstunde in diesem Duell vorne. Doch die Mannheimer ließen den Überraschungs-Tabellenführer mit einer schlechten Chancenverwertung und Ballverlusten wieder ins Spiel finden. Nach 46 Minuten sahen sich die Löwen dann sogar im Hintertreffen. Hannover-Burgdorf drehte einen 20:23-Rückstand innerhalb von fünf Minuten in eine 24:23-Führung.
Doch angeführt von einem vor allem in der zweiten Halbzeit starken Mads Mensah Larsen, der sieben seiner acht Treffer nach dem Seitenwechsel erzielte, holten sich die Löwen die Initiative zurück, verpassten es aber, den Gastgebern den Gnadenstoß zu verabreichen. Die Löwen hatten den Ball zehn Sekunden vor Schluss, doch Schmids Pass kam nicht zum Mitspieler.
„Das Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage für mich an“, sagte Mads Mensah Larsen, der erklärte: „Wir haben im ersten Durchgang zu viele freie Würfe verworfen. Da hätten wir auf sechs Tore wegziehen können, dann wäre das Spiel viel früher entschieden gewesen. Doch wir haben zurzeit immer wieder diese Blackouts.“ Der dänische Rückraumspieler betonte: „Es waren nur zwei, drei Minuten, in denen wir diesen Drei-Tore-Vorsprung weggeworfen haben.“
Löwen-Coach Kristjan Andresson indes war nicht unzufrieden: „Die Leistung meiner Mannschaft war sehr gut, ich bin damit zufrieden. Das war das Niveau, auf dem ich uns sehen will.“ Der Isländer erklärte: „Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt.“ Der Hannoveraner Coach Carlos Ortega sagte: „Das waren zwei komplett verschiedene Halbzeiten von uns. Im zweiten Durchgang waren viel besser, der Punkt ist verdient.“ Immerhin verteidigte seine Mannschaft Platz eins, während die Mannheimer sich auf Rang fünf wiederfinden.
Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Löwen, erklärte: „Wir führen wie gegen Erlangen die ganze Zeit, das es nur ein Punkt geworden ist, passt zu unserer Situation. Aber ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden, so können wir weiter aufbauen. Hannover hat einen Lauf, da muss man mit dem Punkt eben auch mal leben.“
Die Löwen haben ihr nächstes Bundesligaspiel erst wieder am 3. November. Dann treten die Mannheimer bei den Füchse Berlin an.