Schlüsselspiele zählen zu den Spezialitäten des FSV Mainz 05
Das Spiel der 05er am Freitagabend gegen den FC Augsburg ist ein Heimspiel mit Symbolkraft. Verlieren die Mainzer, stecken sie im Abstiegskampf. Eine Situation, die Trainer Martin Schmidt auch schon bei seinem Einstand in Mainz erlebt hatte.
Von Bardo Rudolf
Sportredakteur Mainz
Umkämpfte Partie: Im Februar 2015 gewannen die 05er um Pablo de Blasis (vorne links) ein Schlüsselspiel der damaligen Saison gegen Eintracht Frankfurt 3:1. Archivfoto: Sascha Kopp
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MAINZ - Martin Schmidt startete in seine Karriere als Bundesliga-Trainer direkt mit einer Begegnung aus dieser Kategorie: Sein Einstand gegen Eintracht Frankfurt im Februar 2015 war ein Schlüsselspiel für den weiteren Saisonverlauf.
Der FSV Mainz 05 war damals nach einem ausgesprochen guten Saison-Auftakt bedrohlich weit nach unten abgerutscht. Nur noch einen Zähler standen die Rheinhessen vor dem Relegationsplatz 16, was Trainer Kasper Hjulmand den Job gekostet hatte. Eine Derby-Niederlage gegen die Eintracht hätte dem FSV vermutlich Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag beschert. Doch die 05er gewannen 3:1, setzten sich wenige Partien später aus dem Keller ab und beendeten die Runde auf dem sicheren elften Tabellenplatz.
Nun steht gegen den FC Augsburg ein Spiel mit ähnlicher Bedeutung an. Verlieren die Mainzer am Freitagabend gegen die Schwaben, finden sie sich im Abstiegskampf wieder. Gewinnen sie und legen sie eine Woche später gegen Werder Bremen nach, dann können sie der restlichen Spielzeit gelassen entgegenblicken.
Mut macht dabei der Blick in die Vergangenheit. Denn Schlüsselpartien sind in den vergangenen Jahren zu einer Mainzer Spezialität geworden. Wann immer die 05er abzurutschen drohten, wann immer einer Begegnung enorme Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf zugesprochen wurde, verließen sie den Platz mit einem positiven Ergebnis. Und wenn es nur ein Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit war wie in der vergangenen Saison beim 3:3 gegen den FC Augsburg nach fünf Niederlagen in den vorherigen sechs Pflichtspielen. Mainz zeigte stets Nervenstärke, wenn es darauf ankam, und stand deshalb seit dem Wiederaufstieg 2009 zu keinem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz.
Fanden diese Schlüsselpartien zu Hause statt, herrschte in der Regel eine besondere Atmosphäre am Bruchweg beziehungsweise in der Opel Arena. Die Fans zeigten durch die von ihnen erzeugte Stimmung, dass sie die Bedeutung der Partie verstanden hatten. Und das wird auch ihre Aufgabe am Freitagabend sein. Denn es geht ja dann nicht nur um drei Punkte, sondern auch um die in Mainz stets bedeutende Frage, wie beruhigt Mannschaft, Trainer und Fans die Fassenacht verbringen können. Gelingen Siege gegen Augsburg und Bremen, steht ausgelassenen närrischen Tagen nichts mehr im Wege.