Nach der Schlappe von Mainz 05 gegen Werder Bremen: "Dieses Spiel hat uns viel aufgezeigt"
Vielleicht waren einige Mainzer Spieler davon überrascht, dass Bremen "ganz gut" Fußballspielen kann. Oder die Bremer haben den Sieg einfach mehr gewollt als die Mainzer. Erklärungsversuche nach dem Spiel.
Von Julia Sloboda und Dennis Rink
Das war schmerzhaft: Die Mainzer Spieler nach der Niederlage gegen Werder Bremen. Foto: Sascha Kopp
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MAINZ - Die Fastnachtsstimmung, die vor der Partie auf den Rängen geherrscht hatte, war schon lange vor dem Abpfiff wieder verschwunden. Und auch die Spieler des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 machten nach der 0:2 (0:2)-Heimniederlage gegen den SV Werder Bremen einen sichtlich bedienten Eindruck. Sie haderten vor allem mit ihrer schwachen ersten Halbzeit.
Martin Schmidt (05-Trainer): "Sie waren vom Anfang an bereit. Wir waren vom Anfang nicht so bereit. Ich werde mit meinem Team darüber reden, ob wir sie unterschätzt haben oder ob es an unseren eigenen Fehlern lag. Heute war es so, dass sie den Sieg mehr wollten. Nach den zwei Standards war es quasi schon vorbei. Sie wollten den Sieg mehr, denn für sie ging es anscheinend um mehr als für uns. Wir haben bei der Zuteilung von Ecken gepennt und hatten zu wenig Tempo drin. Heute haben wir es in den Sand gesetzt. Jetzt sind wir doppelt gefordert in Leverkusen."
Alexander Nouri (Bremen-Trainer): "Das war eine tolle Teamleistung. Wir sind sehr diszipliniert aufgetreten und kompakt. Wir wollten die Umschaltsituationen des Gegners kontrollieren. In der ersten Halbzeit haben wir das sehr gut gemacht. Es ist nicht einfach, hier zu gewinnen. Kompliment an die Mannschaft. Wir haben die positiven Dinge hervorgehoben und die Mannschaft darin bestärkt und eingestimmt auf dieses Spiel, das konnte man heute sehen. Das war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Wir sollten trotzdem bescheiden bleiben."
Stefan Bell (05-Kapitän): "Die erste Halbzeit war nicht gut. Ich weiß nicht, ob es die Einstellung war oder, ob wir gedacht haben, dass es mit 95 Prozent geht. Vielleicht waren auch einige überrascht, dass Bremen ganz gut Fußball spielen kann. Das erste Tor ist zu billig. Das geht einfach nicht, dass wir nach einer Ecke so die Zuordnung verlieren. Wir haben es aber auch nicht geschafft, unsere Großchancen zu nutzen. Das war Unvermögen im Abschluss und der Bremer Torwart war in Topform. Es lag heute nicht am Plan, sondern an der Umsetzung. Da waren auch einige schlampige Pässe dabei. Das nervt mich auch."
André Ramalho (05-Spieler): "Die erste Halbzeit war nicht gut von uns. Wir hatten viel Ballbesitz, aber das hat uns nichts gebracht. Wir haben nicht schnell genug gespielt. Beim 0:1 hätte einer bei Gnabry sein müssen, aber wir sind eine Mannschaft - und die ganze Mannschaft ist schuld. In der zweiten Halbzeit waren wir dann besser. Nächste Woche müssen wir besser und schneller spielen und wacher bei Standards sein."
Jonas Lössl (05-Torhüter): "Bremen hatte heute zwei gute Standards und einen sehr guten Torhüter. Bei uns haben in der ersten Halbzeit fünf Prozent gefehlt, in der zweiten Halbzeit waren wir dann besser und haben Charakter gezeigt. Wir sind sehr enttäuscht. Die Gegentore muss ich mir nochmal angucken. Beim ersten dürfen wir nicht so offen sein, der Freistoß war gut geschossen."
Rouven Schröder (05-Sportdirektor): "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Wir waren nicht so auf dem Platz, wie wir uns das vorgenommen haben. Das hat die Mannschaft auch gemerkt. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar eine Reaktion gezeigt, haben uns aber nicht belohnt. Wir müssen das aufarbeiten und intern besprechen. Wir sind nicht in der Situation, um so spielen zu können. Dieses Spiel hat uns viel aufgezeigt."