Mainz 05 kann nach 2:0-Sieg in Leverkusen gut gelaunt in den Rosenmontag gehen
Nach elf Minuten war die Sache durch. Passend für ein Spiel am Fastnachtswochenende. Zwei Standards, zwei Tore – nach elf Minuten führte Mainz 05 bei Bayer Leverkusen 2:0. Die Fastnacht ist für die Mainzer einfach ein gutes Omen: In den vergangenen elf Partien am Wochenende vor Rosenmontag haben die 05er nur eine Niederlage kassiert.
Von Julia Sloboda
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Unerwartete Freude: Nach dem etwas kuriosen 2:0 beglückwünschen die Mainzer den Torschützen Levin Öztunali. Foto: dpa
( Foto: dpa)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
LEVERKUSEN - Nach elf Minuten war die Sache durch. Passend für ein Spiel am Fastnachtswochenende. Zwei Standards, zwei Tore – nach elf Minuten führte Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 bei Bayer Leverkusen durch Treffer von Stefan Bell (3. Minute) und Levin Öztunali (11.) 2:0. An diesem Vorsprung sollte sich auch 80 Minuten später nichts geändert haben. Die Fastnacht ist für die Mainzer einfach ein gutes Omen: In den vergangenen elf Partien am Wochenende vor Rosenmontag haben die 05er nur eine Niederlage kassiert.
Die närrischen Tage liegen den rheinhessischen Kickern. Ein Teil von ihnen wird an diesem Montag auch beim Umzug dabei sein. „Wir können nicht elf Monate durchs Land rasseln als Karnevalsverein und bei Toren den Narrhallamarsch spielen und dann an Rosenmontag die Spieler einsperren“, stellte Martin Schmidt klar. Gelöst plauderte der 05-Trainer nach dem verdienten Sieg gegen schwache Leverkusener über die Reaktion, die seine Mannschaft nach der Niederlage gegen Bremen am vergangenen Wochenende gezeigt hatte. Bereits im Vorfeld der Partie bei der unter der Woche in der Champions League geforderten Werkself war Schmidt zuversichtlich gewesen, dass eine Reaktion seines Teams kommen würde. „Unter Druck liefert die Mannschaft“, hatte der Schweizer gesagt. Er sollte Recht behalten.
Furioser Start
Die Mainzer legten furios los. Schon nach zwei Minuten hatte Jhon Cordoba die Führung auf dem Fuß. Doch der Kolumbianer scheiterte nach einem Konter an Leverkusens Torhüter Bernd Leno. Kein Grund zum Ärgern: Aus einer der nachfolgenden Ecken ging das 1:0 hervor. Der völlig frei stehende Bell hatte den Ball mit Kopf und Schulter über die Linie bugsiert. Glück für die Mainzer: Vor dem Eckball war der für Bojan Krkic in die Startelf gerückte Yoshinori Muto am Ball gewesen – die Ecke hätte es also nicht geben dürfen.
SCHRÖDERS SONDERLOB FÜR BELL
In der vergangenen Woche war Stefan Bell mit sich und seiner Mannschaft noch hart ins Gericht gegangen. Nach dem 2:0-Sieg bei Bayer Leverkusen sah die Welt des 05-Kapitäns schon deutlich freundlicher aus.
Kein Wunder, schließlich hatte der Innenverteidiger dazu beigetragen, dass seine Mannschaft zu Null gespielt hatte und selbst ein Tor erzielt. „Wir haben superstark gespielt und waren super konzentriert“, freute sich Bell, der von Sportdirektor Rouven Schröder ein Sonderlob bekam.
„Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir als gesamtes Team sehr gut verteidigt mit einem überragenden Stefan Bell“, sagte Schröder.
Nur drei Minuten später hatte Öztunali das 2:0 auf dem Kopf. Doch nach einem eigentlich perfekten Konter über Pablo de Blasis köpfte der ehemalige Leverkusener den Ball knapp neben das Tor. Dass die Konter nicht erfolgreich zu Ende gespielt wurden, sollte an diesem Tag einer der wenigen Kritikpunkte von Martin Schmidt sein. Denn in der 85. Minute scheiterte auch Yoshinori Muto per Kopf knapp an Leno. Der Bayer-Keeper hatte allerdings auch Einiges gutzumachen. Den Freistoß, der zum 2:0 führte, hatte Leno völlig unterschätzt. Ungläubig riss auch Öztunali die Arme nach oben, nachdem sein Schuss aus über 20 Metern an allen Mainzer und Leverkusener Köpfen vorbeigeflogen war und Leno kalt erwischt wurde.
Während sich bei der Werkself der Drang, das Spiel noch einmal herumzureißen mit Fehlpässen und spielerischen Defiziten abwechselte, konzentrierten sich die Mainzer in der Folge darauf, das Ergebnis zu verwalten. Hinten stand die Mannschaft sicher, die wenigen Konter spielte sie nicht erfolgreich zu Ende. „Das war 80 Minuten harte Arbeit“, sagte Schmidt. Der Schweizer blieb trotz des ersten Auswärtssieges seit dem vierten Spieltag seiner Linie treu. „So wie nach dem letzten Spiel nicht alles schlecht war, war heute nicht alles perfekt.“ Bereits vor dem Spiel habe er gespürt, dass der Plan an diesem Tag aufgehen würde. Auch wenn er eigentlich auf die Konter gehofft hatte, musste Schmidt zugeben. So wurden es eben zwei Standardtreffer.
Nach der Heimpleite gegen Bremen sei die Mannschaft in der Bringschuld gewesen, erklärte der 05-Trainer. Ohne Nebengeräusche habe sich das Team dieses Mal nur aufs Wesentliche konzentriert, blickte Schmidt auf die Trainingswoche zurück. Dass die kommende Woche deutlich schwerer wird, weiß der 05-Coach allerdings auch. Das hängt für den Schweizer auch mit der gelösten Stimmung durch die Fastnacht zusammen. Doch die gehört in Mainz nun einmal dazu. „Der Verein gehört zum Rosenmontag. Ich werde das vor den Spielern ansprechen, dass das zu unserem Job gehört“, sagte er. Eskalieren soll allerdings keiner der Kicker. Für Schmidt steht fest: „Alles mit einer gewissen Seriosität.“