In der Nachspielzeit: FCK dreht Partie in Düsseldorf

aus 1. FCK

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Der Düsseldorfer Tim Oberdorf (l) und Terrence Boyd von Kaiserslautern kämpfen um den Ball.

Eine schwache Halbzeit zwingt den 1. FC Kaiserslautern erneut nicht in die Knie. Ein Elfmeter in der Nachspielzeit krönt schließlich eine starke Hinrunde der Pfälzer.

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Düsseldorf. Eine Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause und ein später Elfmeter genügten dem 1. FC Kaiserslautern, um den dritten Sieg in Serie zu feiern. 2:1 (0:1) spielte der FCK am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf. Nach schwacher erster Hälfte, inklusive Rückstand, drehten die Pfälzer nach Wiederbeginn auf, trafen durch Kevin Kraus (50.) und jubelten schließlich nach einem sehr späten Elfmeter von Philipp Klement (90.+6).

Es war einmal mehr eine hochklassige Atmosphäre. 44.422 Zuschauer bescherten Fortuna Düsseldorf die größte Kulisse seit mehr als zweieinhalb Jahren - großen Anteil daran hatten die rund 10.000 mitgereisten Pfälzer. Die wurden von ihrer Mannschaft aber zunächst nicht verwöhnt. Der FCK, bei dem Erik Durm (nach Sperre), Mike Wunderlich, Kenny Prince Redondo und Hikmet Ciftci in die Startelf rotierten, hatte große Probleme mit dem starken Pressing der Gastgeber. Fortuna wollte zum Abschluss der Hinrunde einen Heimsieg erzwingen und hatte die ersten Chancen. Christoph Klarer (7.) und Tim Oberdorf (8.) setzten ihre Kopfbälle aus kurzer Distanz aber zu zentral und somit ziemlich genau in die Arme von Kaiserslauterns Torwart Andreas Luthe. Besser machte es wenig später Michael Karbownik. Der Pole marschierte an mehreren FCK-Verteidigern vorbei, zog aus der Distanz aber und setzte den Ball genau ins Toreck - 1:0 für Fortuna (14.).

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Kaiserslautern schüttelte sich zwar und war defensiv nun ein wenig geordneter. Gegen aufmerksame Gastgeber gelang den Gästen aber kein zielgerichteter Spielaufbau. Kurz vor der Pause lud der FCK stattdessen nochmals die Fortuna ein. Luthe missglückte ein Passspiel, Ciftci war nicht auf der Höhe - so startete Marcel Sobottka alleine auf den Torhüter zu, scheiterte aber an Luthe (41.). Schuster hatte zur Pause allen Grund, etwas zu verändern. Mit Kevin Kraus und Aaron Opoku brachte er zum Wiederbeginn zwei frische Kräfte und stellte seine Formation ein wenig um. Schusters Idee - und womöglich auch seine Ansprache in der Kabine - fruchtete sofort. Der FCK kam wie verwandelt aus der Pause, allen voran Mike Wunderlich. Die Routinier feuerte direkt einen satten Schuss an die Latte des Fortuna-Tores, nur Augenblicke später zielte bei zwei weiteren Versuchen einmal zu hoch und einmal daneben (47.). Der FCK war aufgewacht und setzte direkt nach. Nach einem Eckball, natürlich von Wunderlich, setzte sich Kraus durch und brachte die Kugel im Tor unter - 1:1 (50.). Der Joker hatte gestochen.

Der Torschütze Kevin Kraus (M) von Kaiserslautern jubelt mit Erik Durm (l) und Boris Tomiak.
Der Torschütze Kevin Kraus (M) von Kaiserslautern jubelt mit Erik Durm (l) und Boris Tomiak. (© Roland Weihrauch/dpa)

Klement behält die Nerven

Fast hätten die Gäste sogar noch einen Treffer nachgelegt. Bei Marlon Ritters Versuch reagierte Torwart Florian Kastenmeier aber stark (54.). Die Partie war nun wieder völlig offen, die Mannschaften egalisierten sich. Gefahr, wenn überhaupt, entstand in dieser Phase nur nach Standardsituationen. Großchancen blieben aber aus. Beide Trainer versuchten also frische Ideen einzuwechseln. Dirk Schuster in Person von Philipp Klement, der überraschend nicht in der Startelf stand (72.). Erst in der 87. Minute wurde es aber gefährlich - Luthe war beim Abschluss von Felix Klaus zur Stelle (87.). Es folgte eine Unterbrechung, da sich Düsseldorfs kurz zuvor eingewechselter Marcel Mansfeld vermutlich schwerer am Ellbogen verletzte. Fünf Minuten Nachspielzeit zogen vorbei, ehe es doch noch passierte. Karbownik foulte Lobinger, Klement behielt die Nerven - und der FCK feiert eine unfassbare Hinrunde mit 29 Punkten.