Ausgleich kurz vor Schluss: Eintracht mit Remis gegen Sofia

aus Eintracht Frankfurt

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Sofias Welton Felipe (links) im Zweikampf mit Frankfurts Tuta.
© DPA-Bild

Eintracht Frankfurt hat den idealen Start in die Play-offs bei der Conference League schon fast vor Augen. Doch dann trifft Sofias Fadiga wenige Sekunden vor Abpfiff zum Ausgleich.

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Sofia. Die Frankfurter Eintracht hat eine ebenso gute wie gefährliche Ausgangsposition für das Erreichen der Gruppenphase in der Conference-League (CoL). Die Frankfurter erreichten im Play-Off-Hinspiel bei Levski Sofia nur ein 1:1 (1:0). Torschütze für die Frankfurter war einmal mehr Randal Kolo Muani, der schon am vergangenen Samstag das einzige Tor beim 1:0 gegen Darmstadt erzielt hatte. Den Ausgleich erzielte Hassimi Fadiga in der fünften Minute der Nachspielzeit. „Wir müssen uns das selbst ankreiden, wir haben in der zweiten Halbzeit nach vorne zu wenig gemacht“, sagte Torwart Kevin Trapp, „aber Zuhause müssen wir das mit unserem Publikum schaffen.“

Die Eintracht zeigte eine solide Partie, nichts Überragendes, aber relativ souverän. Die Abwehr stand bombensicher, Sofia hatte im gesamten Spiel nur eine echte Torgelegenheit. Bevor dann in der Nachspielzeit ein Sonntagsschuss einschlug. Freilich fehlte im Spiel nach vorne die letzte Entschlossenheit, um schon im Hinspiel alles klarzumachen. So müssen die Frankfurter am nächsten Donnerstag im Rückspiel noch einmal harte Arbeit leisten, um eine Runde weiterzukommen.

Max und Lindström auf der Bank

Wie angekündigt hatte der Frankfurter Trainer einige Änderungen vorgenommen. „Es geht um Frische“, hat er gesagt, „auch mit Blick auf das Spiel am Sonntag in Mainz“. Omar Marmoush und Jens-Petter Hauge kamen neu ins Team, Philipp Max und Jesper Lindström mussten auf die Bank. Auch das System wurde leicht verändert. Mit Buta, Tuta, Koch und Pacho wurde quasi eine Viererkette gespielt. Hauge kam über links, Götze mehr über rechts. Das ließ sich von Beginn an gut an. Schon mit dem ersten Angriff gingen die Frankfurter in Führung. Marmoush hatte sich im Mittelfeld den Ball erobert, Ebimbe konnte aus zwanzig Metern schießen, Plamen Andreev wehrte den Ball zur Seite ab, eigentlich vorschriftsmäßig für einen Torwart. Doch Pech für den Bulgaren, denn da stand Mario Götze. Der passte präzise zurück und da war Kolo Muani. Der Torjäger traf mit einem satten Linksschuss in der 6. Minute. Nach dem 1:0 im Pokal gegen Leipzig und dem 1:0 in der Liga gegen Darmstadt hat der Franzose nun zum dritten Mal im dritten Wettbewerb das 1:0 erzielt. Vor dem Spiel hatte Sportvorstand Markus Krösche erneut bestätigt, dass es nicht Neues im Transfertheater um den Franzosen gibt.

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Levski steckte den frühen Rückstand ganz gut weg, spielte gut mit, durchaus mutig nach vorne, ließ freilich der Eintracht auch viele Räume. Das ermöglichte den Gästen immer wieder schnelle Angriffe über rechts. Buta kam da immer wieder durch, doch seinen Pässen fehlte es an Präzision. Marmoush, Muani und Ebimbe hatten weitere Möglichkeiten zu erhöhen, doch es fehlte die Entschlossenheit. Die dickste Chance hatte Sofia. In der 39. Minute lief Linksaußen Welten einmal mehr Buta und Tuta weg, konnte den Ball flach nach innen bringen. Ronaldo stand einen halben Meter vorm Tor frei und brachte das Kunststück fertig, den Ball nicht über die Linie zu bringen, sondern schoss Kevin Trapp in die Arme.

Pech im Abschluss für die Eintracht

Das Spiel veränderte sich auch nach der Pause nicht. Sofia versuchte viel auf dem Weg nach vorne, aber die Eintracht hatte viel im Griff. Immer wieder gab es Möglichkeiten für Gegenzüge, die wurden auch häufig gut gestartet, versandeten dann aber je näher es dem Strafraum ging. Der letzte Pass, der saß einfach nicht. In der 51. Minute lief die Eintracht in Überzahl aufs gegnerische Tor. Marmoush passte im richtigen Moment zu Hauge, doch dessen Ballannahme war schlicht. Dem Norweger sprang der Ball weg, die Chance war dahin.

Eintracht-Fans sorgen vor dem Spiel für Stimmung.
Die Eintracht-Spieler bejubeln das Tor zum 0:1.
Eintrachts William Pacho (rechts) im Zweikampf mit Lewskis Ronaldo.
Sofias Welton Felipe (links) im Zweikampf mit Frankfurts Tuta.
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Und so blieb es bei der knappen Führung, die immer mal wieder in Gefahr geriet. In der 71. Minute war es erneut Welton, der auf links frei war, aber knapp verfehlte. Der Treffer hätte aber sowieso nicht gezählt, der Brasilianer hatte zuvor knapp im Abseits gestanden. Trainer Toppmöller nahm dann die ersten Wechsel vor. Für Hauge und Muani kamen Ansgar Knauff und Jessic Ngankam. Kurz darauf gingen Götze und Marmoush, es kamen Jesper Lindström und Kristijan Jakic. Es schien als wolle Toppmöller ein paar Kräfte für die nächsten Aufgaben sparen. Das Spiel hatte nun viel an Attraktivität verloren. Die Bulgaren verließen ein wenig die Kräfte, um wirklich schnell nach vorne zu spielen. Die Eintracht hatte in einen Verwaltungsmodus geschaltet.

Dennoch hätten die Frankfurter mehr draus machen können. Gleich zweimal gab es in aussichtsreichen Positionen direkte Freistöße. Doch sowohl Lindström als Ngankam vergaben ziemlich peinlich. Nach 90 Minuten stand in der zweiten Halbzeit: Null Schüsse aufs Eintracht-Tor, null Schüsse aufs Levski-Tor. Und dann kam doch noch ein Ball auf den Kasten. Es lief schon die Nachspielzeit. Die Eintracht brachte den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone, das defensive Mittelfeld war nicht besetzt. Hassimi Fadiga hatte Zeit und Platz und nahm Maß. Aus 25 Metern schoss er den Ball genau in den Winkel. Für die Eintracht war das die Strafe für die vielen Nachlässigkeiten nach der Pause. Und womöglich auch für die Auswechslungen von Muani, Götze und Hauge. Danach hatte die Eintracht die Kontrolle über das Spiel verloren. „Zu wenig Entlastung nach vorne“, monierte Torwart Trapp.