
Der hessische Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden macht beim SC Freiburg II aus einem 0:2 ein 2:2. Aber steht am Ende dennoch mit leeren Händen da.
Freiburg. Der SV Wehen Wiesbaden kassiert eine ganz bittere Niederlage: Der hessische Fußball-Drittligist macht beim SC Freiburg II zunächst aus einem 0:2-Rückstand nach 70 Minuten ein 2:2. Aber verliert letztlich dennoch 2:4 (0:0). Nach ereignisarmer erster Halbzeit überschlugen sich nach der Pause die Ereignisse. Erst legten Lars Kehl (55.) und Julian Stark (70.) für die Freiburger vor, ehe Robin Heußer (72.) und Benedict Hollerbach (89./Foulelfmeter) für die Hessen ausglichen. Doch die Breisgauer schlugen daraufhin wieder eiskalt zu. Mika Baur (90.) schockte die Hessen, Julian Guttau (90.+3) machte mit einem Konter alles klar. Ebenfalls bitter für den SVWW: Kapitän Johannes Wurtz sah seine fünfte Gelbe Karte und wird beim Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Waldhof Mannheim fehlen. Die Personalsorgen werden nicht kleiner.
Denn bei den Hessen fielen in Freiburg insgesamt acht Spieler aus. Darunter Keeper Arthur Lyska, der nach dem heftigen Tritt in sein Gesicht im Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken einen Nasenbeinbruch sowie eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, für ihn begann Mohamed Amsif im Tor der Gäste. Stürmer Ivan Prtajin saß derweil immerhin wieder auf der Bank und sah von dort mit an, wie sein Team versuchte, die Freiburger durch frühes Anlaufen zu stressen. Was auch durchaus gelang, die Gäste waren in der Anfangsphase bissiger in den Zweikämpfen. Torchancen gab es in der Anfangsviertelstunde allerdings weder auf der einen noch auf der anderen Seite. In der 17. Minute hatten dann die Freiburger bei ihrem ersten vielversprechenden Vorstoß den ersten Abschluss: Der artistische Fallrückzieher von Patrick Lienhard ging über den SVWW-Kasten, während der Schuss von Hollerbach (19.) wenig später gerade noch abgeblockt wurde.
Jacobsen versucht es für Wehen Wiesbaden aus der Distanz
Haariger wurde es dann in der 24. Minute. Amsif verschätzte sich nach einer Flanke ein bisschen, aber störte Freiburgs Vincent Vermeij bei dessen Kopfball, der letztlich vorbeiging. Doch es waren die Defensivreihen, die dominierten, Torchancen waren absolute Mangelware. Und so dauerte es bis zur 39. Minute, ehe Bjarke Jacobsen mal wieder einen Schuss auf das Freiburger Tor absetzte. Während der Kopfball von Vermeij (41.) auf der anderen Seite recht knapp am SVWW-Tor vorbeiging. Unter dem Strich war das 0:0 zur Pause verdient.
Die Hoffnung für die zweite Halbzeit: mehr Torraumszenen. Was sich mehr als erfüllen sollte. Johannes Wurtz zog direkt mal ab, für SC-Keeper Sauter (47.) war der Schuss kein Problem. Doch dann ging es den Hessen auf der anderen Seite wie aus dem Nichts zu schnell. Die Breisgauer kombinierten, Vermeij bediente letztlich Kehl, der im SVWW-Strafraum völlig freistand und Amsif mit seinem Schlenzer keine Chance ließ - das 1:0 für die Freiburger (55.). Ein Schock für die Hessen. Und Freiburg setzte nach. Stark (61.) und Yannik Engelhardt (69.) hätten schon nachlegen können. Was dann jener Julian Stark aber nachholte, als er nach einer Ecke den Fuß hinhielt, die mal wieder Vermeij per Kopf verlängert hatte. Amsif war erneut chancenlos - das 2:0 für die Freiburger (70.).
Wehen Wiesbaden kommt wieder ran
Gefühlt war das die Entscheidung. Doch wer das dachte, hatte sich mehr als getäuscht. Denn der SVWW antwortete. Quasi im direkten Gegenzug zog Heußer aus der Distanz ab und traf - plötzlich stand es aus Sicht der Gäste nur noch 1:2 (72.). Die Ereignisse überschlugen sich nun. Brooklyn Ezeh hätte nur wenige Minuten später per Freistoß fast den Ausgleich erzielt. Doch der Schuss ging knapp drüber. Joker Kianz Froese (77.) hatte die nächste Ausgleichschance, doch Sauter parierte klasse. Hollerbach traf nach der anschließenden Ecke dann nur den Pfosten. Plötzlich war der SVWW das deutlich überlegene Team.
Froese vergab nach einem Wahnsinns-Solo von Sascha Mockenhaupt (87.) den nächsten Hochkaräter. Ehe Mockenhaupt dann einen Elfmeter herausholte. Hollerbach blieb ganz cool und verwandelte zum 2:2-Ausgleich (89.). Es war der Lohn für die Top-Moral. Der dem SVWW aber wieder durch die Hände glitt: Erst traf Mika Baur (90.) im direkten Gegenzug zum 3:2 für die Freiburger, dann machte Julian Guttau (90.+3), der den berechtigten Elfmeter verschuldet hatte, bei einem Konter mit dem 4:2 den Deckel drauf. Und die Hessen standen nach einer komplett verrückten zweiten Halbzeit fassungslos und mit leeren Händen da.
SC Freiburg II: Sauter – Treu, Rosenfelder, Wagner, Engelhardt, Makengo – Kehl (71. Knappe), Stark (79. Braun-Schumacher), Fahrner (46. Guttau), Lienhard (46. Ezekwem) – Vermeij (71. Baur).
SVWW: Amsif – Mockenhaupt, Gürleyen, Reinthaler (63. Carstens) – Fechner, Jacobsen, Heußer, Ezeh – Wurtz (71. Taffertshofer) – Iredale (63. Froese), Hollerbach.
Tore: 1:0 Kehl (55.), 2:0 Stark (70.), 2:1 Heußer (72), 2:2 Hollerbach (89./Foulelfmeter), 3:2 Baur (90.), 4:2 Guttau (90.+3).
Schiedsrichter: Waschitzki-Günther.
Zuschauer: 1079.