
Spieler und Trainer des Fußball-Regionalligisten aus Mainz sind trotz der Niederlage gegen Borussia Dortmund stolz auf die eigene Leistung. Lob gibt es auch von BVB-Trainer Terzic.
Mainz. Die große Sensation ist ausgeblieben, für die Fußballer des TSV Schott Mainz bleibt es trotzdem ein unvergessliches Erlebnis. Der Regionalligist hielt in der ersten Pokalrunde gegen Borussia Dortmund vor allem zu Beginn sehr gut mit, ärgerte den deutschen Vizemeister immer wieder mit Nadelstichen in der Offensive, unterlag am Ende dann aber in der Höhe verdient 1:6 (1:3). Nach der Partie waren trotzdem alle Beteiligten zufrieden mit dem Spielverlauf. Die Stimmen:
Aydin Ay (Trainer, Schott Mainz): Wir haben die Fahne des TSV Schott Mainz heute extrem hochgehalten. Der ganze Tag war toll organisiert, der Verein hat sensationelle Arbeit geleistet. Im Spiel haben wir das in den ersten 20-25 Minuten gut gemacht, aber gegen Dortmund kannst du nicht alles wegverteidigen. Nach dem 1:2 hatten wir ein Spiel, diesen Spielstand hätten wir länger halten müssen. Es ist trotzdem cool, dass wir es geschafft haben, ein Tor gegen so einen Gegner zu erzielen.
Till Pleuger (Manager, Schott Mainz): Wir haben es bestmöglich gemacht. Das war Top-Werbung für den Verein. Die erste Halbzeit hat viele mitgerissen. So eine Stimmung wie nach dem 1:2 habe ich bei einem Amateurspiel noch nie erlebt. Das Ergebnis hätte vielleicht ein, zwei Tore niedriger ausfallen können. Dass wir jetzt das DFB-Pokalspiel mit Amateurbeteiligung mit der größten Zuschauerzahl hatten, ist unfassbar.
Nils Gans (Verteidiger, Schott Mainz): Ich treffe nur, wenn es wichtig ist. Wir hatten uns bei den Standards was überlegt. Das Tor war eine Mega-Freude. Ärgerlich, dass wir nicht noch den ein oder anderen Torschuss mehr hatten. Wir haben läuferisch super viel investieren müssen, da wird es schwierig, noch sauber durchzuspielen. Ich glaube, dass wir eine super Leistung gezeigt haben.
Silas Schwarz (Stürmer, Schott Mainz): Das Spiel war anstrengend, einfach nur anstrengend. Ich habe in der achten Minute auf die Uhr geguckt und gedacht: Mist. Es war eine Frage der Zeit, dass die Dinger reinpurzeln. Die haben schon Qualität. Es war einfach schön, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Da hat man am Anfang schon zittrige Beine. Aber wenn man dann im Spiel drin ist, geht es. Ich glaube, die Kulisse hat noch ein paar Prozent aus uns rausgekitzelt.
Tim Müller (Kapitän, Schott Mainz): Gefühlt habe ich nach einer halben Stunde jede Minute auf die Uhr geguckt. Ihr Positionsspiel ist noch mal drei, vier Klassen besser als unseres. Wir können uns keinen Vorwurf machen. Wir haben es probiert und können, wenn wir etwas cleverer sind, ein, zwei Chancen mehr haben. Der Bruchweg war mein erstes Stadion. Als Mainzer Junge ist das etwas ganz Besonderes, hier zu spielen.
Nicklas Schlosser (Verteidiger, Schott Mainz): Der Traum, den wir alle hatten, hat sich für Nils erfüllt. Am Ende haben die Dortmunder drei, vier Gänge zurückgeschaltet, da waren wir froh drum. Wenn sie den Ball laufen lassen, ist es enorm anstrengend, hinterher zu kommen.
Linus Wimmer (Stürmer, Schott Mainz): Ich hätte gern gehabt, dass wir es nach dem 2:1 etwas mutiger gemacht hätten. Es war schwer, im Zentrum in die Zweikämpfe zu kommen. Du willst umschalten, aber dann sind die Beine schon leer gelaufen. Erst einmal wirkt es surreal, zur Arena zu fahren. Aber wenn das Spiel läuft, legt sich die Nervosität. Wir haben gesehen, dass wir uns in der Regionalliga vor niemandem verstecken und jeden schlagen können.
Edin Terzic (Trainer, Borussia Dortmund): Ein großes Kompliment an Schott Mainz. Wir sind hier herausragend empfangen worden und unsere Fans haben ihren Teil zu einer richtig guten Stimmung beigetragen. Mit der Startphase des Spiels waren wir nicht so zufrieden, da haben wir uns das Leben unnötig schwer gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir das gut korrigiert bekommen und sind sehr zufrieden, dass wir in der zweiten Runde des DFB-Pokals stehen.
Gregor Kobel (Torwart, Borussia Dortmund): Das Resultat ist zufriedenstellend, auch wenn in dem einen oder anderen Bereich noch nicht alles geklappt hat. Die erste Pokalrunde ist immer schwierig, auch gegen unterklassige Gegner, aber am Ende haben wir 6:1 gewonnen, das ist gut. Insgesamt können wir noch kontrollierter spielen, dem Spiel noch mehr unseren Stempel aufdrücken als heute.
Marcel Sabitzer (Mittelfeldspieler, Borussia Dortmund): Das Wichtigste ist, dass wir weitergekommen sind. Die Kontersituationen zu Beginn von Schott waren unnötig, die Aufgabe heute haben wir insgesamt aber trotzdem gut gelöst. Ich fand das sehr stark, dass uns so viele Fans unterstützt haben, das uns zusätzlich gepusht.