Wechselt Mainz-05-Torjäger zurück in sein Heimatland?

aus Mainz 05

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Einen jubelnden Marcus Ingvartsen - wie hier in Leipzig - erlebten die Mainz-05-Fans in der abgelaufenen Saison häufig. Trotzdem ist ein Verbleib des Stürmers nicht sicher.
© DPA-Bild

An Marcus Ingvartsen soll ein dänischer Erstligist massiv baggern. Warum ein Wechsel des 27-jährigen Stürmers möglich ist - trotz vieler Bundesliga-Tore.

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Mainz/Midtjylland. Auf Instagram postete Marcus Ingvartsen in diesen Tagen ein Foto, auf dem er vor einem dänischen Finanzdienstleister über Geldanlagen spricht. Geht es um ein heißes Transfer-Gerücht, ist wiederum ein Spitzenverein aus Dänemark bereit, Geld in den Angreifer von Mainz 05 zu investieren. Wie die Tageszeitung „Ekstra Bladet“ schreibt, ist Ingvartsen der Wunschkandidat des FC Midtjylland, der nach der Meisterschaft greift und dafür einen prominenten Stürmer sucht, der Tore garantiert. Ingvartsen soll dabei auf der Wunschliste ganz oben stehen. Laut dem Bericht sprechen beide Seiten bereits darüber.

Einfach dürfte der Deal für Midtjylland dennoch nicht zu stemmen sein. Der Angreifer war bei Mainz 05 in der abgelaufenen Saison bester Torjäger, gemeinsam mit Karim Onisiwo. Beide schossen zehn Bundesliga-Tore. Den Dänen ist daher bewusst: Es braucht ein gutes Gehalt und viel Überzeugungsarbeit, um Ingvartsen im besten Fußballalter von 27 Jahren zu einer Rückkehr in sein Heimatland zu überreden. Und dann gibt es dann ja noch Mainz 05, wo der Angreifer mit dem kolportierten Marktwert von 5,5 Millionen Euro einen laufenden Vertrag bis 2025 hat. Am Bruchweg hält man sich zu dem Gerücht bedeckt und kommentiert es nicht.

Sturmtank und ein Talent: Vorne ist Mainz 05 stark besetzt

Bei einem guten Angebot gilt Ingvartsen aber nicht als unverkäuflich. Im Sturm sind die Mainzer gut aufgestellt mit Ludovic Ajorque, Karim Onisiwo und Jonathan Burkardt, der nach langer Verletzungspause zum Herbst zurückerwartet wird. Auch Delano Burgzorg und Marlon Mustapha gehören aktuell zum Kader. Nicht zu vergessen: Nelson Weiper. Das Eigengewächs gilt nach seinen ersten Bundesliga-Toren bereits als deutsche Sturmhoffnung, durfte mit seinen 18 Jahren bei der U21-Europameisterschaft auflaufen und könnte als klassischer Neuner schnell Interesse internationaler Vereine wecken. Ihm wird Mainz 05 eine Perspektive schaffen müssen, um noch mehr Bundesliga-Minuten zu sammeln und sich weiter zu entwickeln.   

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Was zu Lasten von Ingvartsen gehen würde, der ein ordentliches Jahr hinter sich gebracht hat. Der Angreifer gilt im Verein von seiner professionellen Arbeitseinstellung als vorbildhaft, achtet auf gesunde Ernährung, einen erholsamen Schlafrhythmus und Meditation, um Topleistungen zu bringen. Auf dem Platz ist die größte Stärke des Dänen der Torabschluss. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Däne seit der Winter-Verpflichtung von 1,96-Meter-Sturmkante Ajorque immer seltener in der Startelf stand, häufiger als Joker zu Einsätzen kam, ihm oft die Bindung zum Spiel fehlte - und vier seiner zehn Saisontore Elfmeter waren.

EM 2024 könnte ein Transfer-Anreiz für Ingvartsen sein

Ingvartsen dürfte sich mehr Spielzeit wünschen, zumal er sich dem dänischen Nationalteam anbieten will, das um die Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland 2024 kämpft. Nach der WM in Katar, für die Ingvartsen nicht nominiert war, sagte er unserer Zeitung: „Es bleibt mein Ziel, regelmäßig Teil des Nationalteams zu werden und dort mehr zu spielen. Dafür will ich mich mit guten Leistungen anbieten.“

Ob er bessere Chancen dafür beim dreifachen dänischen Meister FC Midtjylland sieht? Enge Verbindungen nach Dänemark hat Ingvartsen ohnehin, nicht nur durch die Familie. Im angesagten Kopenhagener Stadtteil Norrebro hat der 27-Jährige jüngst mit seiner Frau und Freunden ein Café eröffnete. Für den Angreifer von Mainz 05 war es eine weitere Geldanlage in die Zukunft. Midtjylland arbeitet nun wohl daran, das Investment mit Ingvartsen zu bewerkstelligen.