Lilien verlieren gegen Union: Gosens wird zum Partycrasher

aus SV Darmstadt 98

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Robin Gosens trifft zum 0:1. Die Lilien-Verteidiger Christoph Klarer (l.) und Clemens Riedel (r.) sind zu spät dran am Nationalspieler.
© Sascha Lotz

Heimauftakt ohne Happy End für Darmstadt 98: Gegen Union Berlin verlieren die Lilien ihr erstes Bundesliga-Spiel nach sechs Jahren trotz langer Überzahl 1:4.

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Darmstadt. Nach sechs Jahren Abwesenheit rollte der Ball wieder in der Fußball-Bundesliga am Böllenfalltor. Ohne das erhoffte Erfolgserlebnis für die Lilien. Gegen Union Berlin setzte es vor 17.810 Zuschauer im Stadion am Böllenfalltor eine deutliche 1:4-Niederlage für Darmstadt 98.

Lilien-Abwehrchef fällt aus

Lilien-Coach Torsten Lieberknecht wechselte im Vergleich zum 0:1 in Frankfurt viermal. Für Abwehrchef Christoph Zimmermann (krank) startete Clemens Riedel. Auch Emir Karic wurde nicht rechtzeitig fit (Innenbandzerrung im Knie), dafür begann Neuzugang Bartol Franjic. In der Offensive musste Fraser Hornby und Oscar Vilhelmsson auf die Bank, für sie starteten Braydon Manu und Luca Pfeiffer.

Gosens trifft früh

Mit einem Fanmarsch hatten sich die Lilien-Fans - ganz in blau gekleidet - eingestimmt auf einen großen Fußball-Tag. Der einen ersten Dämpfer nach vier Minuten erlitt. Nationalspieler Robin Gosens, der nach seinem Wechsel sein Startelfdebüt bei den Eisenern feierte, setzte sich nach einem langen Ball durch und zog aus 18 Metern überlegt ab. Keine Chance für Marcel Schuhen im Darmstädter Tor. Die erste Lilen-Torannäherung nach acht Minuten: Doch Manus Schuss ging deutlich vorbei. Auch fünf Minuten später verzog der Angreifer mit seinem Abschluss.

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Erst Gelb-Rot, dann der Ausgleich

Der nächste Aufreger nach 20 Minuten. Unions US-Boy Brenden Aaronson, bereits Gelb verwarnt, hielt gegen Fabian Nürnberger auf der Außenbahn den Schlappen drauf. Die Konsequenz: Gelb-Rot. Zum Ärger von Union-Trainer Urs Fischer. Und die Lilien waren nun in der Partie. Nach einem Pass von Riedel legte Pfeiffer das Leder in den Lauf von Marvin Mehlem, der vor Frederik Rönnow im Gäste-Tor ganz cool blieb und zum Ausgleich einschob.

Zwei Standards bringen Darmstadt ins Hintertreffen

In Überzahl waren die Lilien um Lösungen bemüht. Und bekamen stattdessen eine weitere kalte Dusche von Union-Neuzugang Gosens. Nach einem Berliner Standard tauchte der Nationalspieler ganz frei auf und traf vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick per Kopf zum erneuten Union-Führungstor (34.). Beinahe wäre den Lilien die Antwort im Gegenzug gelungen. Doch Mathias Honsaks Kopfball war zu unplatziert.

Der 1. FC Union machte es dagegen besser. Wieder war es eine Standardsituation, die Darmstadt nicht verteidigt bekam. Matej Maglica bekam den Ball nicht geklärt, sodass Kevin Behrens mit seinem vierten Saisontor auf 3:1 für die Gäste erhöhen konnte. (39.)

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Jubel über den zwischenzeitlichen Ausgleich der Darmstädter.
Jubel über den zwischenzeitlichen Ausgleich der Darmstädter.
© Sascha Lotz

Die Lilien hatten durch einen Schuss von Mehlem die Möglichkeit, den Anschluss schnell wieder herzustellen, doch sein Versuch ging drüber. (42.) Dann war Pause nach munteren 45 Minuten.

Doppelwechsel zur Pause

Lieberknecht wechselte zur Pause doppelt, brachte Fraser Hornby und Matthias Bader für Mathias Honsak und Christoph Klarer. Doch die Probleme blieben die gleichen. Wieder wird es nach einer Berliner Ecke brandgefährlich, diesmal war Diogo Leite mit dem Kopf zur Stelle und köpfte an den Pfosten. Glück für den SVD.

Die Partie verflachte nun zunehmend. Den Lilien fehlten die Mittel, sich gegen die versierte Berliner Hintermannschaft durchzusetzen. Union beschränkte sich mit Führung und in Unterzahl aufs Verteidigen. Und so liefen die Minuten dahin, bis die Lilien nach einer Stunde durch Manu zu einer guten Chance kamen. Doch Rönnow parierte stark.

Pfeiffer trifft nur den Pfosten

Auf der Gegenseite die nächste Ecke, das nächste Tor. Union-Kapitän Danilho Doekhi war ungedeckt und ließ sich per Kopf nicht bitten. (65.) Die Lilien hatten dagegen Pech, dass Pfeiffer nur den Pfosten traf (70.). Die 98er blieben bemüht, aber letztlich glücklos. Und so blieb es beim 1:4 aus Darmstädter Sicht. Ein bitterer Heimauftakt.

Für die Lilien geht es am kommenden Samstag weiter. Dann muss das Schlusslicht zu Bayer Leverkusen.