Das große Abschiedsspiel der Frankfurter Eintracht für den „Fußball-Gott“ lockte 32.000 Zuschauer. Dass Meier im Spiel selbst sechsmal traf, war dabei nur Nebensache.
FRANKFURT. Um 18.40 Uhr gehörte ihm die Bühne für ein paar Sekunden ganz alleine. Alexander Meier (39), Fußball-Gott, betrat den Rasen und wurde von den 32.000 Zuschauern frenetisch gefeiert. Kurz darauf dann kamen die Spieler der beiden Mannschaften „Zopf“ und „Innenseite“. Erstaunlich, dass auch noch aktuelle Profis wie Kevin Trapp, vom Publikum fast wie Meier angehimmelt („Neuer auf die Bank“), Timmy Chandler, Sebastian Rode und Makoto Hasebe gegen den Ball traten, vor allem auch Torwart Lukas Hradecky, inzwischen in Leverkusen unter Vertrag.
Vorstandsprecher Axel Hellmann („Alex ist ein wunderbarer Mensch und einer unserer größten Spieler“) schenkte im Namen des Klubs eine Alex-Meier-Torwand, die dauerhaft auf dem Vorfeld der Arena stehen wird. Das Spiel ist schnell erklärt: Wenn Okocha am Ball war, hatte es etwas von den „Harlem Globetrotters“, wenn Meier an den Ball kam, war er meistens drin. Sechsmal traf der „Fußball-Gott, je dreimal für jedes Team. Am Ende stand es 8:8. Und um 21.04 Uhr verließ Alex Meier zum letzten Mal den Rasen der Arena und lief unter ohrenbetäubenden Jubel eine Ehrenrunde. Und es hieß: „Thanks a lot, Fußball-Gott.“
Großer Andrang, lange Schlangen
Zuvor hatte auf dem Gelände der Arena riesiger Trubel geherrscht. Der Verkehr lief so stockend wie bei einem Bundesligaspiel, die Schlangen vor den Bier- und Bratwurstständen waren ellenlang, um ins Museum zu kommen brauchte man viel Geduld, der Fan-Shop war belagert. Alex Meier hatte vorher von der Eintracht als seiner „Familie“ gesprochen und es war dann tatsächlich die gesamte Eintracht-Familie gekommen. Draußen auf den Vorfeldern war es buntes Familienfest, ganz so, wie es sich Meier gewünscht hatte. Viele Eltern mit ihren Kindern, viele Trikots mit der “Nummer 14“.
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Bei der Vorstellung war am Beifall die Popularität der ehemaligen und aktuellen Spieler zu messen. Anthony Yeboah, Uwe Bein und Jay-Jay Okocha wurden ebenso laut bejubelt wie Martin Hinteregger. Die Stars der Neunziger und der Held der jüngsten Europa-League-Spielzeiten sind unvergessen. Und die vielen anderen auch nicht.
Es war eine beeindruckende Galerie Frankfurter Fußballkunst der letzten Jahrzehnte. Betreut wurden die Teams von den Trainern Armin Veh und Friedhelm Funkel. Auf der Tribüne war auch Thomas Schaaf dabei. Und natürlich Heribert Bruchhagen, der Meier 2004 zur Eintracht geholt hatte.
Team "Zopf": Kevin Trapp, Jan Zimmermann, Heiko Butscher, Alex Madlung. Charly Körbel, David Abraham, Marco Russ, Sebastian Jung, Ervin Skela, Zlatan Bajramovic, Szabolcs Huszti, Stefan Lexa, Martin Lanig, Sebastian Rode, Michael Angerschmid, Johannes Flum, Benjamin Huggel.
Team "Innenseite": Lukas Hradecky, Markus Pröll, Luke Gauer, Patrick Ochs, Aleksander Vasoski, Uwe Bindewald, Makoto Hasebe, Timothy Chandler, Maik Franz, Benjamin Köhler, Christian Peintinger, Uwe Bein, Jay-Jay Okocha, Stefan Aigner, Christoph Preuß, Pirmin Schwegler, Nicolai Müller, Anthony Yeboah, Martin Fenin.
Schiedsrichter: Manuel Gräfe.- Zuschauer: 32.000. Tore: 1:0 Meier, 1:1 Köhler, 2:1 Meier, 2:2 Aigner, 3:2 Hinteregger, 3:3 Bein, 4:3 Skela, 5:3 Skela, 6:3 Meier, 6:4 Köhler, 6:5 Meier, 7:5 Madlung, 7:6 Meier, 7:7 Meier, 8:7 Fenin, 8:8 Hinteregger
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Von Peppi Schmitt