Erschreckend harmlos: Mainz 05 in Dortmund chancenlos

aus Mainz 05

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Der Mainzer Keeper Robin Zentner faustet den Ball weg, bevor BVB-Stürmer Erling Haaland einköpfen kann. Foto: dpa
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Dritte Niederlage in Folge für Mainz 05. Die Rheinhessen unterliegen bei Borussia Dortmund 1:3. Offensiv fanden die Gäste einfach nicht statt.

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MAINZ. Kaum Ideen, viel zu wenig gewonnene Zweikämpfe und noch weniger Torchancen: Der FSV Mainz 05 offenbarte beim 1:3 (0:1) gegen Borussia Dortmund einmal mehr gravierende Schwächen in der Offensive. Marco Reus (3.) und der wieder genesene Doppelpacker Erling Haaland (54., Handelfmeter/90.+3) waren vor 63812 Zuschauern, darunter 1400 mitgereiste Mainzer, für den haushoch überlegenen BVB, der mindestens für eine Nacht die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga übernahm, erfolgreich. Das späte Tor des eingewechselten Jonathan Burkardt in der 87. Minute blieb bedeutungslos. Für die fast die gesamte Spielzeit enttäuschenden Gäste war es die dritte Niederlage in Serie - der Blick geht nun erst mal wieder nach unten.

05-Cheftrainer Bo Svensson, der auf den verletzten Jeremiah St. Juste sowie den gelbrot-gesperrten Dominik Kohr verzichten musste, zudem Burkardt und Daniel Brosinski auf der Bank ließ, brachte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Union Berlin vier neue Kräfte: Anton Stach feierte seine Startelf-Premiere in der Bundesliga, Moussa Niakhaté kehrte genauso wieder zurück in die Anfangself zurück wie Jean-Paul Boetius und etwas überraschend Niklas Tauer. Der Youngster agierte als Rechtsverteidiger, Silvan Widmer blieb in der Dreierkette. Stach lief gemeinsam mit Leandro Barreiro im Mittelfeldzentrum auf. Die Gäste erwischten einen denkbar ungünstigen Start: Thomas Meunier flankte, Bell und Stach wehrten unglücklich ab und Reus traf aus 15 Metern perfekt in den Winkel. Die frühe Führung für den BVB.

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Erste Halbzeit, null Schüsse aufs Tor

Die Hausherren kontrollierten die Partie souverän, erspielten sich aber kaum Torchancen. Meunier vergab eine der wenigen in der 22. Minute. Und die Mainzer? Bei denen lief nach vorne rein gar nichts zusammen. Fehlpass reite sich an Fehlpass, keine einzige gelungene Kombination. Die erschreckende Bilanz nach 45 Minuten: Null Schüsse aufs Tor, null Flanken, 20 Prozent Ballbesitz, 64 Prozent verlorene Zweikämpfe, 60 Prozent Fehlpässe. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatten die 05er zudem Glück, dass Niakhaté gegen Jude Bellingham auf der Linie rettete. Zuvor hatte FSV-Keeper Robin Zentner stark gegen Haaland pariert.

Svensson reagierte zur Pause, brachte Aaron für den völlig überforderten Anderson Lucoqui. Doch es spielte weiter nur der BVB. Dann die 51. Minute: Haaland nahm den Ball im Strafraum mit, Widmer berührte diesen mit der Hand. Schiedsrichter Daniel Schlager ließ zunächst weiterspielen, nach einem Mainzer Konter schaute sich der Referee die Videobilder jedoch ganz genau an - und entschied auf Strafstoß. Haaland verwandelte. Das 2:0.

Die Mainzer versuchten nun mehr. Und hatten in der 62. Minute ihre erste echte Tormöglichkeit: Onisiwo tauchte alleine vor BVB-Torwart Gregor Kobel auf, lupfte das Spielgerät über den Kasten. Auf der Gegenseite köpfte Emre Can in der 66. Minute an den Innenpfosten. Svensson nahm 20 Minuten vor dem Ende einen Dreifachwechsel vor: Burkardt, Alexander Hack und Jae-Sung Lee kamen für Marcus Ingvartsen, Stefan Bell und Barreiro. In der 76. Minute probierte es Boetius mal aus der Distanz, Kobel klärte noch zur Ecke. Das Spiel plätscherte dem Ende entgegen, als Burkardt aus dem Nichts das 1:2 markierte. Bezeichnend: Kobel schenkte den Ball her, Tauer und Lee bedienten Nutznießer Burkardt. In der Nachspielzeit machte Haaland dann den Deckel drauf.