Eintracht-Trainer Glasner: „Hört mir auf mit diesem Müll”

aus Eintracht Frankfurt

Thema folgen
Oliver Glasner war nach dem Spiel in Hoffenheim richtig sauer.

Oliver Glasner schrie am Samstag auf der Pressekonferenz unseren SGE-Reporter Peppi Schmitt heftig an. Die Hintergründe dazu, und ob der Coach sich inzwischen entschuldigt hat.

Anzeige

Frankfurt. Eigentlich war es eine ganz normale, eine legitime Frage unseres Eintracht-Reporters Peppi Schmitt an Frankfurts Trainer Oliver Glasner. Schmitt wollte nach der 1:3-Niederlage von Eintracht Frankfurt bei der TSG Hoffenheim von Glasner wissen, ob das Team nach den Niederlagen von Leverkusen und Mainz am Freitag denn nicht um die Chance, mit einem Sieg in Hoffenheim wieder nah an die Europa-League-Plätze zu rücken, gewusst habe. Doch diese Frage brachte Glasner auf die Palme. So dermaßen, dass er den Reporter regelrecht anschrie und ihn unterbrach.

„Hört mir auf mit diesem Müll!”

„Da muss ich sofort eingreifen. Bitte, ich habe das schon oft gesagt. Hört auf damit, der Mannschaft irgendetwas mit nicht kapieren”, pampte er den Journalisten mit erhobener Stimme und hochrotem Kopf an. Glasner fuhr mit seiner Wutrede fort: „Jetzt erzähle ich euch mal was. Der alte Makoto Hasebe ist 39. Der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche am Ende der Saison, wo wir unser 43. Pflichtspiel haben. Der hat teilweise Blut im Urin, weil er so kaputt ist. Was macht er? Er spielt wieder. Mangelnden Einsatz – hört mir mit diesem Müll auf! Sorry!”

Doch Glasner war noch nicht fertig. „Ich weiß, was die Jungs hier leisten. Diese Mannschaft bestreitet das zweite Finale im zweiten Jahr. Sie haben es natürlich kapiert! Die gehen für die Eintracht durchs Feuer.” Das hatte gesessen. Reporter Schmitt wusste nicht so recht, wie ihm geschah. „Ich weiß zwar nicht, warum Sie mich jetzt so anschreien”, sagte er und stellte noch eine Anschlussfrage (Warum keiner der Spieler nach der Partie Interviews gegeben hätte), die Glasner schmallippig mit: „Ich saß auf der Tribüne” beantwortete.

Anzeige

Dieser Ausraster Glasners ist in seiner Intensität zwar neu. Jedoch zeigte der Österreicher in den vergangegen Wochen immer wieder, dass seine Nerven offenbar ziemlich blank liegen. Seine Mannschaft ist seit zehn Spielen in der Liga ohne Sieg, ist in der Rückrunde quasi im freien Fall und hat die europäischen Plätze inzwischen aus dem Blick verloren.

Glasner entschuldigt sich telefonisch

Die Meinungen zu der Wutrede gehen bei Twitter und Co. auseinander. Einige interpretieren sie durchaus positiv. Glasner habe sich damit bedingungslos vor die Mannschaft gestellt und bewiesen, dass er mit dem Herzen bei der Eintracht sei. Andere finden die Art und Weise, wie der Trainer seine Botschaft rüberbrachte, hingegen völlig daneben.

Zudem sind viele kritische Stimmen zu Glasners Aussage bezüglich Hasebe zu vernehmen. „Wenn Makoto Hasebe regelmäßig nach Fußballspielen Blut im Urin hat, sollte man das als Trainer vielleicht nicht lobend erwähnen, sondern mal verantwortungsvoll handeln und ihn nicht spielen lassen”, schrieb ein Twitter-User. Der Hashtag „Blut im Urin” trendet in dem sozialen Netzwerk inzwischen deutschlandweit.

Anzeige

Glasner selbst war die ganze Sache mit ein bisschen Abstand offensichtlich auch unangenehm. Er entschuldigte sich mit einem Telefonanruf bei Peppi Schmitt für seinen Ausraster.