Eintracht enttäuscht zu Hause gegen Hertha

aus Eintracht Frankfurt

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Eintracht-Keeper Kevin Trapp ist geschlagen: Jurgen Ekkelenkamp erzielt das zweite Tor für Hertha BSC. Foto: Jan Huebner
© Jan Huebner

Nach dem Sieg gegen den FC Bayern nun Hertha-Frust für Eintracht Frankfurt: Beim Heimspiel gegen die Berliner enttäuschen die Adler - und verlieren verdient.

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FRANKFURT. Es wie so oft nach Siegen gegen die Bayern. Die Frankfurter Eintracht konnte den Erfolg gegen den Meister nicht mit einem weiteren Erfolg vergolden, im Gegenteil, sie musste einen schweren Rückschlag hinnehmen. Gegen Hertha BSC unterlagen die Frankfurter völlig verdient mit 1:2 (0:1) und bezogen damit die erste Heimniederlage seit dem 6.Juni 2020. Damals hatte Mainz 05 in Frankfurt gewonnen. Die nur 32 000 Zuschauer, 40 000 wären erlaubt gewesen, pfiffen zwischenzeitlich auf ihre Mannschaft. Auch das zu Recht, denn die Eintracht zeigte eine ganz schwache Leistung, lief über weite Strecken vogelwild übers Feld und hatte den Berlinern außer Kampfkraft lange Zeit nicht viel entgegenzusetzen. Marco Richter und Jurgen Ekkelenkamp hatten die Hauptstädter in Führung gebracht, Goncalo Paciencia war nur noch der Anschluss per Elfmeter gelungen.

Hertha geht früh in Führung

Nach sieben Minuten bereits der Stimmungskiller. Von der linken Seite konnte Vladimir Darida völlig unbedrängt flanken, nachdem er zuvor Makoto Hasebe angeschossen hatte. In der Mitte stand Marco Richter völlig frei und ließ den Ball über den Scheitel an den Innenpfosten rutschen, von dort prallte er zum 0:1 ins Tor. Der Rückstand traf die Eintracht im Mark. Fortan lief nichts mehr zusammen. In der Abwehr reihte sich Fehler an Fehler, selbst die Haudegen Hasebe und Hinteregger waren davon nicht ausgenommen. Im Mittelfeld herrschte totales Chaos und im Angriff die totale Harmlosigkeit. Zur Pause gab es Pfiffe für die eigene Mannschaft. Das hatte es schon lange nicht mehr gegeben in der Arena.

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SGE zur Halbzeit gut bedient

Dabei war die Eintracht noch gut weggekommen. Die Berliner hätten die Partie zur Hälfte schon entschieden haben können. Krzysztof Piatek scheiterte, wieder völlig frei, mit einem Kopfball am prächtig reagierenden Kevin Trapp. Santiago Ascacibar verfehlte aus 18 Metern nur um Zentimeter das Tor. Und schließlich war Piatek nach einem der vielen Frankfurter Abwehrfehlern so überrascht, als er acht Meter vor dem Tor an den Ball kam, dass er weit drüber schoss. Und so stand es nur 0:1 zur Pause.

Glasner reagierte, brachte Almamy Touré für Chandler und endlich Daichi Kamada für Lindström. Die Eintracht wurde nun tatsächlich besser, druckvoller, nahm das Publikum mit. Es gab drei Eckbälle in Serie, Djibril Sow verfehlte nach Flanke von Kostic ganz knapp. Der Augsleich schien in der Luft zu liegen, doch dann reagierte der Berliner Trainer. Pal Dardai schickte mit Ishak Belfodil und Jurgen Ekkelenkamp nach genau einer Stunde zwei frische Angreifer aufs Feld. Und die brauchten keine drei Minuten, um die Partie zu entscheiden. Ekklenkampf stand nach Hereingabe von Mittelstädt völlig frei und schob ein. Touré hatte vor der Flanke geschlafen, Hinteregger hatte nicht eingegriffen und Ndicka stand wieder einmal neben sich und dem Gegner.

Die Berliner hatten jetzt alles im Griff. Doch nicht lange. Glasner setzte seinen letzten „Joker“. Er brachte für Mittelfeldspieler Jakic mit Goncalo Paciencia einen weiteren Stürmer. Und der tat, was ein Angreifer tun muss. Nach einem Luftzweikampf gegnerischen Zweikampf schubste er Stark auf Torwart Schwolow, der wiederum holte Paciencia von den Beinen. Schiedsrichter Aytekin entschied sofort auf Elfmeter. Paciencia nahm den Ball selbst und verwandelte sicher. Der Anschlusstreffer in der 77.Minute. Doch es reichte nicht mehr zum Ausgleich, noch nicht einmal mehr zu einer Gelegenheit dazu.

Von Peppi Schmitt