Trotz zweifachem Rückstand: FCK holt Punkt im Spitzenspiel
Die Erfolgsserien des 1. FC Kaiserslautern reißen zwar im Topspiel gegen Magdeburg. Die Roten Teufel zeigen aber, dass sie mit dem Primus durchaus mithalten können.
Von Tommy Rhein
Freier Mitarbeiter
Nach einem Spannenden Spiel, trennten sich die beiden Spitzenteams der Dritten Liga letztendlich mit einem Unentschieden.
(Foto:: René Vigneron)
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KAISERSLAUTERN - Eine Halbzeit Taktik, eine Halbzeit Spektakel - so könnte man das Spitzenspiel der Dritten Liga zusammenfassen. Der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Magdeburg trennten sich am Samstag auf dem Betzenberg letztlich leistungsgerecht 2:2 (0:1) und bleiben beide auf Kurs in Richtung Zweite Liga. Sirlord Conteh hatte die Gäste vor der Pause in Führung gebracht (32.), nach dem Seitenwechsel - als die Partie deutlich offensiver wurde - glich zunächst Boris Tomiak für den FCK aus (51.), ehe Baris Atik per Elfmeter für die erneute Magdeburger Führung sorgte (54.). Der FCK, für den Marlon Ritter noch einen Strafstoß vergab (57.), kam aber erneut zurück und sicherte sich durch den Ausgleich.
Ein Gipfeltreffen der Dritten Liga
Wieder einmal musste FCK-Trainer Marco Antwerpen seine Mannschaft auf mehreren Positionen verändern. Krankheitsbedingt fielen Alexander Winkler und Daniel Hanslik aus, dafür kehrten mit Torwart Matheo Raab und Kevin Kraus wieder zwei Spieler zurück, auch Kenny Prince Redondo und Hikmet Ciftci rotierten in die Anfangself. Der Fußball rückte zunächst aber noch kurz in den Hintergrund, da der FCK und die rund 10.000 Zuschauer noch den kürzlich in der Nähe der pfälzischen Stadt Kusel getöteten Polizisten und der vor wenigen Tagen verstorbenen Vereinslegende Ronnie Helström gedachten.
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Danach lag der Fokus aber auf dem Gipfeltreffen der beiden aktuell Top-Mannschaften der Dritten Liga. Und fast hätte der 1. FC Kaiserslautern einen waschechten Blitzstart hingelegt. Nach einem Freistoß von Hendrick Zuck war Philipp Hercher auf der rechten Seite frei - und in der Mitte versagte Magdeburgs Abseitsfalle völlig und fünf (!) FCK-Profis standen völlig frei. Einzig Hercher erkannte die Situation zu spät und vertändelte diese Riesenchance.
Bitter für den FCK, denn die Gäste waren fortan spielbestimmender und machten Druck. Baris Atik, der eine FCK-Vergangenheit hat und vom Publikum permanent ausgepfiffen wurde, hatte mit einem Freistoß die erste Chance für Magdeburg. Raab war aber zur Stelle (11.). Magdeburg hat viel Ballbesitz, suchte und fand regelmäßig Lücken im gewohnt massiven FCK-Abwehrblock - richtig gefährlich wurden aber erneut die Gastgeber. Nach einem starken Steilpass von Ciftci war Terrence Boyd alleine unterwegs auf das Tor. Im letzten Moment eilte aber Alexander Bittroff herbei und klärte für die Gäste (21.).
In einem sehr taktisch geprägten Spiel sorgten weiter vor allem die Gäste für ansehnlichen Fußball, allen voran die quirligen Offensivspieler Baris Atik und Tatsuya Ito. Kein Wunder also, dass über diese Spieler die Führung eingeleitet wurde, Sirlord Conteh musste nur noch einschieben (32.). In dieser Phase wirkte der FCK ein wenig überfordert, bekam kaum Zugriff auf die Partie und ließ Magdeburg viel Ballbesitz. Das änderte sich nach Wiederanpfiff deutlich. Giftiger gingen die Gastgeber nun vor, rückten weiter auf. Es tat dem Spiel sichtlich gut. Wieder hatten die Pfälzer auch die ersten Chancen. Nach einem Kopfball von Boyd, brachte Hercher den Ball im Fallen noch gefährlich auf das Tor, traf aber den Pfosten (50.).
Wenig später war es dann wieder ein Freistoß von Zuck, unglücklich verlängert von einem Magdeburg, den Boris Tomiak ins Tor lenkte - 1:1 (51.). Es war der Auftakt für richtig wilde Minuten. Zunächst herrschte Aufregung im Strafraum der Roten Teufel. Kevin Kraus brachte Conteh zu Fall - Elfmeter für Magdeburg, Atik verwandelte sicher (54.). Dann auf der Gegenseite: Foul an Mike Wunderlich - diesmal Strafstoß für die Gastgeber, aber Marlon Ritter wollte es zu lässig machen, Dominik Reimann parierte (57.).
FCK wehrt sich, Zuck staubt ab - Rudelbildungen in der Schlussphase
Die Partie hatte längst das Niveau eines wahren Spitzenspiels erreicht, auch weil der FCK in der Zweiten Halbzeit mutiger, aktiver spielte. Und wieder belohnten sich die Pfälzer dafür. Felix Götze brachte einen Ball von der rechten Seite, Boyds Versuch konnte Reimann noch klären, aber Zuck war zur Stelle und staubte zum 2:2 ab (67.). Beide Mannschaften ließen sich nun, Mitte der zweiten Halbzeit, nur wenig Zeit, um Luft zu holen. Magdeburg drückte nun wieder stärker, beschäftigte die FCK-Abwehr. Wenn es aber brenzlig wurde, war Schlussmann Raab zur Stelle. Kaiserslautern, inzwischen auch mit Muhammed Kiprit für den blassen Redondo, hatte in dieser Phase Mühe, im Mittelfeld wieder die Ballkontrolle zu behaupten. Erst in der 80. Minute kam der FCK nach einem Gegenzug mal wieder vor das Gästetor, Mike Wunderlich fehlten für einen gefährlichen Abschluss dann aber schon sichtlich die Körner.
Die Schlussminuten versprachen also Spannung. Und es wurde spannend. Der FCK befreite sich ein wenig, hatte wieder mehr vom Spiel. Noch einer Ecke von Zuck kam Wunderlich aus der zweiten Reihe gefährlich zum Abschluss (85.). Im anderen Strafraum sorgte dann Jason Ceka für unschöne Szene, versuchte zunächst einen Elfmeter zu schinden und geriet im Anschluss mit Marlon Ritter aneinander. Schiedsrichter Thorben Siewer zeigte Ceka die Gelbe Karte, aber die Stimmung kühlte keineswegs ab.
Nur wenige Momente später sorgte einen rüdes Einsteigen von Florian Kath für die nächste Rudelbildung, diesmal waren auch beide Trainerbänke involviert. Siewer versuchte, in dem Durcheinander den Überblick zu behalten, zeigte einem Funktionär der Magdeburg die Rote Karte sowie Kath, Hercher und FCM-Trainer Christian Titz die Verwarnung. Die Partie war kurz im Anschluss beendet. Ein umkämpftes, phasenweise sehr ansehnliches Spitzenspiel wurde den Erwartungen letztlich gerecht.
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