Lattentreffer und Großchancen: FCK verpasst nächsten Sieg
Da war mehr drin. Der 1. FC Kaiserslautern kommt bei Borussia Dortmund II aber nicht über ein 0:0 hinaus und verpasst den Sprung auf die Aufstiegsplätze.
Von Tommy Rhein
Freier Mitarbeiter
Reichlich Arbeit: FCK-Innenverteidiger Max Hippe (Mitte) im Duell mit Dortmunds Angreifern Immanuel Pherai (links) und Youssoufa Moukoko.
(Foto: imago)
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DORTMUND - Mit der Kaltschnäuzigkeit hat der 1. FC Kaiserslautern hin und wieder noch seine Probleme. Das 0:0 bei Borussia Dortmund II lieferte dafür einiges an Beweismaterial. Besonders in der zweiten Halbzeit war der FCK klar die bessere Mannschaft, brachte aber unfassbare Großchancen nicht im Tor des Gegners unter. Daniel Hanslik (60.), Philipp Hercher (71.) und Marlon Ritter (90.+2) scheiterten aber kläglich, während die Gastgeber lediglich durch Ted Tattermusch (90.+1) eine echte Siegchance vergaben. Den möglichen Sprung auf Platz zwei oder drei verpasste der FCK damit, blieb aber erneut ohne Niederlage und Gegentor.
Wie knifflig es manchmal sein kann, gegen eine U23-Auswahl anzutreten, zeigten bereits die Anfangsminuten. Dort drückte, presste den FCK in die eigene Hälfte und hatte deutlich mehr vom Spiel. Die Pfälzer brauchten eine Weile, um sich auf den Gegner einzustellen, konnten sich zunächst nur mit Foulspiels und viel Laufaufwand helfen. Wirklich Zählbares gelang den Gastgebern, bei denen überraschend Bundesliga-Jungstar Youssoufa Moukoko auflief, aber nicht. Erst nach 20 Minuten feuerte Immanuel Pherai einen Abschluss auf das FCK-Tor ab, den Torwart Avdo Spahic aber sicher parierte. Nun war aber auch der FCK besser im Spiel, übernahm im Mittelfeld zunehmend die Kontrolle. Die Quittung lag in der 35. Minute in der Luft: Hendrick Zuck spielte quer, Felix Götze ließ stark durch und brachte so Mike Wunderlich in Position, dessen Distanzschuss aber an der Latte endete. Die beste Chance im ersten Durchgang.
Hanslik und Hercher lassen den Führungstreffer liegen
Das Spiel war nun offener. Vor der Pause hatte Pherai nochmals eine Chance für den BVB (38.), Philipp Hercher verpasste auf der Gegenseite eine Flanke nur knapp (45.+1). Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie aber wieder, weil beide Mannschaften wenig zuließen und zudem wenig Risiko gingen. Dortmund konnte jedoch auch nicht mehr derart das Ruder übernehmen, wie noch in der Anfangsphase des Spiels. So war es wieder der FCK, der das 1:0 auf dem Fuß hatte. Nach dem ein Hercher-Schuss nach vorne abgeklatscht wurde, war Daniel Hanslik im Strafraum frei am Ball, ließ sich aber viel zu viel Zeit und wurde von BVB-Verteidiger Antonios Papadopoulos noch rechtzeitig gestört (59.). Das hätte die Führung sein müssen. FCK-Trainer Marco Antwerpen reagierte schließlich, brachte mit René Klingenburg (66./für Kenny Prince Redondo) einen frischen Offensivspieler, wollte den möglichen Sieg noch einfahren. Auf der Gegenseite brachte der BVB gleich drei frische Spieler, nachdem zuvor bereits Moukokos Arbeitstag beendet war. Der FCK blieb aber am Drücker und vergab die nächste Großchance. Diesmal legte Hanslik quer und Hercher hätte nur einschieben müssen, verpasste aber den Abschluss (71.).
Die Schlussphase versprach also Spannung. Wirklich viel passierte in beiden Strafräumen aber weiterhin nicht. Die Roten Teufel, inzwischen mit Muhammed Kiprit (79./für Hanslik) drückten aber weiterhin etwas mehr, wollten den Sieg irgendwie erzwingen, ohne zu sehr ins Risiko zu gehen. Gefährlich wurde es jedoch erst in der Nachspielzeit – und diesmal vor dem FCK-Tor. Nach einer Flanke war Ted Tattermusch zur Stelle, aber Spahic parierte stark (90.+1). Praktisch im Gegenzug nutzte Marlon Ritter eine Unstimmigkeit der BVB-Defensive und zog alleine auf das leere Tor zu, wollte jedoch auch den letzten Gegenspieler umspielen und wurde so noch vom Ball getrennt (90.+2). Bitter für den FCK, der sich diesmal an die eigene Nase fassen muss, die möglichen drei Punkte verpasst zu haben. Dennoch darf sich die Defensive erneut auf die Schultern klopfen, blieb einmal mehr ohne Gegentor. Kommenden Samstag geht es dann mit den letzten Heimspiel des Jahres gegen Viktoria Berlin (Samstag, 14 Uhr) weiter.