Wohin führt der Weg? Der Kroate Ante Rebic (links) dürfte bei einer guten WM noch begehrter bei anderen Vereinen sein, Omar Mascarell (rechts) hat Vertrag bei Real Madrid - er will aber bleiben. Foto: dpa
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FRANKFURT - Nach dem Endspiel ist vor der Saison: Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt wird als DFB-Pokalsieger bis zur Winterpause 26 Pflichtspiele austragen. Zu den 17 Bundesligaspielen zwischen dem 24. August und dem 23. Dezember kommen (wahrscheinlich) zwei DFB-Pokalspiele im August und Oktober, sechs Spiele in der Europa League und der Supercup Mitte August. Das sind sieben Begegnungen mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.
Das erfordert mehr Spieler. In die vergangene Saison war die Eintracht mit 33 gestartet, darunter waren allerdings einige Langzeitverletzte (Alex Meier und Omar Mascarell) sowie ein halbes Dutzend Spieler, die wegen ihrer Jugend (Noel Knothe, Deji Beyreuther, Nelson Mandela, Renat Dadashov) oder ihrer Qualität (Max Besuschkow, Andersson Ordonez) keine Rolle gespielt haben.
30 Spieler wird das Aufgebot sicher umfassen. "Es wird einige Veränderungen geben", hatte Sportvorstand Fredi Bobic schon vor dem Triumph im Endspiel angekündigt. Fest steht bisher aber lediglich, dass Torwart Lukas Hradecky den Verein verlassen und der Däne Frederik Rönnow von Bröndby IF sein Nachfolger wird. Die Frage nach den weiteren Torhütern ist noch nicht beantwortet, Jan Zimmermann und Leon Bätge sind fast ohne Spielpraxis. Möglich ist auch, dass die Eintracht einen weiteren Torhüter holt, um nicht komplett darauf angewiesen zu sein, dass Rönnow gleich in die Fußstapfen von Hradecky tritt.
32 Spieler stehen - Stand jetzt - auf der Kaderliste. Darunter sind mit Knothe, Beyreuther, Mandela und Max Besuschkow, der aus Kiel zurückkommt, Spieler, die kaum das Zeug dazu haben dürften, auf Anhieb in der Bundesliga eine Rolle zu spielen. Da sind Ausleihgeschäfte durchaus möglich, auch wenn das bei Besuschkow gerade komplett in die Hose gegangen ist. Der Mittelfeldspieler hatte zum Schluss bei Holstein Kiel nicht einmal mehr auf der Bank gesessen.
Die Veränderungen, auf die Bobic anspielt, sind wohl jene Profis, die gehen können, wollen oder sollen. Marius Wolf wird mit vielen Bundesligaklubs in Verbindung gebracht, nachdem die Ausstiegsklausel in Höhe von fünf Millionen Euro bekannt geworden war. Omar Mascarell könnte zu Real Madrid zurückgehen, die "Königlichen" haben eine Rückkaufoption in Höhe von vier Millionen Euro. Mascarell selbst würde jedoch gerne bleiben. Und ob Alex Meier einen neuen Vertrag bekommt, muss noch besprochen werden.
Und was passiert eigentlich mit Ante Rebic? Der Kroate hat im Pokal für Furore gesorgt und könnte dies auch bei der WM tun. Ob er dann noch zu halten wäre, ist offen. Sportlich wäre es notwendig. Doch wirtschaftlich könnte er der Eintracht eine Ablösesumme in bisher nicht erreichten Dimensionen bescheren.
Manch einer konnte das hohe Niveau nicht mitgehen
Es gibt zudem eine Gruppe von Spielern, die das hohe Niveau nicht mitgehen konnte. Daichi Kamada, Marc Stendera, Branimir Hrgota und Danny Blum haben kaum oder gar nicht gespielt. Simon Falette hat noch drei Jahre Vertrag, Taleb Tawatha eins. Beide Verteidiger, haben höchstens das Zeug zu Ergänzungsspielern.
Und dann sind da mit Sébastien Haller und Marco Fabián zwei hochbezahlte Spieler, deren Zukunft offen ist. Haller hat seinen Stammplatz verloren, Fabián hat ihn sich nach langer Verletzungspause nicht zurückerobern können. Bei halbwegs attraktiven Angeboten würde die Eintracht sicher nicht zögern, sie abzugeben.