Die Eintracht ist der klarste Favorit am 18. Spieltag

Er könnte wieder auf dem Feld stehen: Makoto Hasebe hat sich bei Trainer Adi Hütter nach seiner Verletzung zurückgemeldet. Foto: dpa
FRANKFURT - Als die Bundesligasaison 2018/19 für die Frankfurter Eintracht mit dem Auswärtsspiel in Freiburg begann, herrschte durchaus große Verunsicherung am Main. Gerade hatte die neu formierte Mannschaft gegen den FC Bayern München (0:5) und den SSV Ulm (1:2) in Supercup und DFB-Pokal empfindliche Niederlagen hinnehmen müssen. Wichtige Spieler hatten den Klub verlassen. Der Kader war noch nicht komplett, der eine oder andere neue Spieler wie Kevin Trapp und Filip Kostic war noch nicht da. Der neue Trainer Adi Hütter war noch ein "Suchender". Kurzum, die Frankfurter sind an jenem Samstag im August mit gemischten Gefühlen nach Freiburg gefahren. Sie waren damals nicht der Favorit, aber sie haben 2:0 gewonnen. Nicht besonders glanzvoll, auch ein wenig glücklich durch Tore von Nicolai Müller und Sébastien Haller. Aber es waren drei Auswärtspunkte zur Beruhigung.
Direkte Konkurrenz nimmt sich gegenseitig die Punkte ab
Wenn an diesem Samstag die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Freiburg beginnt, haben sich die Vorzeichen grundsätzlich geändert. Jetzt sind die Frankfurter Favorit, bei den Wettanbietern der klarste am gesamten 18. Spieltag. Wer auf Freiburg setzt, kann für einen Euro mehr als fünf Euro gewinnen. Die Frankfurter werden diese Rolle annehmen müssen. Ein Sieg gegen den SC Freiburg ist bei allem gebührenden Respekt sicher eingeplant. Schließlich wollen sich die Hessen weiter in der Spitzengruppe etablieren. Weitere drei Punkte wären da sehr hilfreich. Zum einen, weil die Konkurrenz vorne gegeneinander spielt, Leipzig gegen Dortmund, Hoffenheim gegen Bayern und Mönchengladbach in Leverkusen. Zum anderen, weil die Eintracht nach dem Freiburg-Spiel ein hammerhartes Programm vor sich hat mit Auswärtsspielen in Bremen und Leipzig und Heimspielen gegen Dortmund und Mönchengladbach. Gegen diese vier Gegner hatte die Eintracht in der Vorrunde nur einen von möglichen zwölf Punkten geholt. Der Höhenflug begann erst danach. Es geht also schon um relativ viel am Samstag. Der letzte Heimsieg gegen Freiburg datiert aus dem Jahr 2014.
Die Voraussetzungen auf einen guten Start und eine gute Rückrunde sind geschaffen. Das Trainingslager in den USA wurde von allen Beteiligten in den höchsten Tönen gelobt. Freilich ist das bei allen Klubs üblich. Auch die Freiburger, so ihr Trainer Christian Streich, hätten in ihrem Trainingscamp an der spanischen Mittelmeerküste beste Bedingungen vorgefunden und seien darum "gut vorbereitet". Die Breisgauer hatten weniger Reisestress und insgesamt zwei Tage mehr zum Üben vor der eigenen Haustür. All das wird am Samstag nichts mehr zählen. Mit Ausnahme von Mijat Gacinovic, der nach einer Muskelverletzung wohl erst in der nächsten Woche wieder ein Thema sein wird, sind alle anderen Eintracht-Spieler, die für die Stammelf in Frage kommen, fit.
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Trainer Hütter wird auf Bewährtes vertrauen. Und hat doch die eine oder andere Alternative. So könnte Neuzugang Sebastian Rode zu einem Faktor werden, in der Rückrunde sowieso, vielleicht schon gegen Freiburg. Der Dreiersturm, respektvoll "Büffelherde" genannt, gehört zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Und, man glaubt es kaum, mit Goncalo Paciencia haben die Frankfurter noch einen weiteren Angreifer in der Hinterhand, der das Zeug hat, Akzente zu setzen. Der Portugiese brennt nach Monaten der Verletzung auf sein Bundesligadebüt. Für die Abwehr haben sich Kapitän David Abraham und Ruhepol Makoto Hasebe nach Verletzungen zurückgemeldet, der junge Evan Ndicka weiß nach erfolgreicher Führerscheinprüfung jetzt nicht mehr nur, wo es auf dem Platz langgeht, sondern auch auf der Straße. Der 19 Jahre alte Franzose sollte die Nase vorn haben vor Carlos Salcedo. Mit Marco Russ und Simon Falette stehen zwei weitere Innenverteidiger bereit. Viel Auswahl also für den Chef.