Von einem Endspiel will Lilien-Kapitän Fabian Holland nicht reden

Auf verlorenem Posten war am Sonntag des Öfteren auch Lilien-Kapitän Fabian Holland (rechts) bei der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim (Robert Andrich). Foto: Florian Ulrich
DARMSTADT - Das 1:2 gegen den 1. FC Heidenheim am Sonntag hat bei Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 Spuren hinterlassen. Torhüter Daniel Heuer Fernandes zog sich eine schmerzhafte Rippenprellung zu, als er beim 0:1 mit Torschütze Robert Glatzel zusammenprallte. Nicht nur Trainer Dirk Schuster war am Sonntag gefrustet, auch Kapitän Fabian Holland sprach deutliche Worte. „Heidenheim hat ja auch spielerische Akzente gesetzt, das haben sie schon besser gemacht als wir“, sagte der Linksverteidiger. Und fügte hinzu: „Wenn wir am Ende noch ein Tor gemacht hätten, wäre ich auch nicht zufrieden gewesen mit dem Spiel.“
Weil sie aber keins mehr gemacht hatten, waren sie naturgemäß noch unzufriedener. Und wenn sie am Freitagabend (18.30 Uhr) beim SV Sandhausen verlieren sollten, stecken die Lilien tatsächlich mitten im Abstiegskampf. Das weiß auch Holland. „Es ist ein enorm wichtiges Spiel, wie jedes andere auch“, sagt der 28-Jährige. „Es ist aber Quatsch, von einem Endspiel zu reden. Wir müssen alle Kräfte mobilisieren und alles reinhauen.“
Und am besten nicht wieder in Rückstand geraten – denn das geht den Lilien-Spielern an die Substanz. Und gehörig auf die Nerven, wie der Kapitän offen bekennt. „Wir kriegen die Gegentore zu einfach, daran müssen wir definitiv arbeiten. Weil wir nicht davon ausgehen können, dass es jedes Mal in der letzten Minute zu einem Punkt oder gar zum Sieg reicht.“ Darauf sollten sie sich in der Tat nicht verlassen.
Der Gegner schießt zu leicht Tore – da waren sich alle einig nach dem Spiel gegen Heidenheim. „Wir müssen immer hinterherlaufen“, klagte Holland. „Man hat immer das Gefühl, das wir etwas ausbügeln müssen. Wir wissen, dass wir die Kraft haben in den letzten Minuten, aber es ist nicht möglich, in jedem Spiel einen Rückstand aufzuholen. Wenn man in jedem Spiel zurückliegt, ist es schwer, immer wieder zurückzukommen.“ Beim MSV Duisburg (2:3) und jetzt gegen Heidenheim fielen die Lilien-Tore zu spät, auch gegen den FC St. Pauli hatte man im ersten Spiel nach der Winterpause zurückgelegen. Damals ging es noch gut – die Partie endete 2:1. Übrigens der einzige Sieg in den jüngsten neun Begegnungen.
Dass alle fünf Neuzugänge in der Startformation gestanden hatten am Sonntag, wollte Holland nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Sie sind alle sehr gut integriert, ich glaube nicht, dass es daran gelegen hat“, sagte der Kapitän. „Das sind alles gestandene Profis, Leute, die uns weiterhelfen können.“ Die sich aber einspielen müssen – und das sollte jetzt ganz schnell passieren. Denn sonst könnte es in der Tat passieren, dass sich die Mannschaft in einer Phase einspielen muss, in der der ganz raue Wind des Abstiegskampfes weht. Und wer sich jetzt auf der Bank wiederfindet, dürfte auch nicht gerade die beste Stimmung verbreiten. Ein Teufelskreis?
In Sandhausen gelten am Freitag die ganz einfachen Regeln des Fußballs, wie Holland anführte. „In den entscheidenden Momenten müssen wir da sein, voller Konzentration und Leidenschaft“, sagte der Linksverteidiger. Und natürlich keine Gegentreffer bekommen, fügte er an. „Es ist enorm schwierig, immer hinterherzulaufen“, bekannte er.