DARMSTADT - Viel schlimmer hätte es den SV Darmstadt 98 nicht treffen können: Der Fußball-Zweitligist muss in der ersten Runde des DFB-Pokals zum 1. FC Magdeburg. Die Sachsen-Anhaltiner sind gerade als Meister der Dritten Liga in die Zweite Liga aufgestiegen. Gespielt wird die erste Runde vom 17. bis zum 20. August, die genaue Ansetzung steht noch aus.
Sonderlich zufrieden waren sie in Darmstadt nicht mit "Losfee" Palina Rojinski, die am Freitagabend im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die Lose gezogen hatte. Lilien-Trainer Dirk Schuster kennt den Gegner zumindest aus eigener Erfahrung: Von März 1988 bis Sommer 1990 spielte er in der Landeshauptstadt Sachen-Anhalts. "Der 1. FC Magdeburg hat eine überzeugende Saison hinter sich, in der man völlig zurecht in die Zweite Liga aufgestiegen ist. Wir müssen uns auf eine umkämpfte Partie in einer intensiven Atmosphäre einstellen", weiß der Trainer, der gerade dabei ist, den Kader für die kommende Saison zusammenzustellen. "Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst, fahren aber natürlich mit der Zielstellung nach Magdeburg, in die zweite Pokalrunde einziehen zu wollen."
Dass dies eine schwere Aufgabe wird, ist allen klar. Und so kamen am Freitagabend gleich Erinnerungen an die erste Runde des DFB-Pokals in der vergangenen Saison hoch: Auch damals ging es zu einem Aufsteiger, nämlich zu Jahn Regensburg. Die Lilien gingen durch Artur Sobiech zwar in Führung, sie verloren aber dann doch noch - und zwar völlig verdient - mit 1:3. Einen viel schwereren Gegner gibt es in der ersten Runde für einen Profiverein nicht, zumal auch noch auswärts angetreten werden muss: Das Spiel steigt in der rund 27 000 Zuschauer fassenden MDCC-Arena. Die Kapazität soll ab 2019 erweitert werden, am Ende soll es 30 000 Plätze geben. Die Hälfte davon sollen Stehplätze sein.
Hüpfverbot wegen
großer Schwingungen
Dann wird das Stadion auch komplett zweitligatauglich sein - und es darf vielleicht endlich auch wieder gehüpft werden. Ein Ingenieurbüro hatte im November 2016 bei einem Spiel des 1. FC Magdeburg gegen Hansa Rostock nämlich festgestellt, dass durch rhythmisches Hüpfen große Schwingungen im Bereich der Tribünen entstehen. Diese könnten Schäden verursachen, aber auch eine Panik unter Zuschauern verursachen, hieß es. So sind bis auf weiteres Choreografien, bei denen gehüpft wird, von der Stadt untersagt worden.
Magdeburgs Trainer Jens Härtel freut sich derweil auf das Spiel. "Mit Darmstadt treffen wir auf einen direkten Liga-Konkurrenten. Trainer Dirk Schuster hat bereits für den FCM gespielt und besitzt Lokalkolorit", sagte der Trainer. "Wir nehmen es, wie es kommt, und freuen uns auf das Heimspiel. Darmstadt war vor kurzem noch Bundesligist und stellt ein ordentliches Los dar."
Auch Magdeburgs Geschäftsführer Mario Kallnik zeigt Respekt vor den Lilien. "Mit Darmstadt haben wir ein Los erhalten, welches auf der einen Seite attraktiv für ein Weiterkommen scheint. Auf der anderen Seite ist Darmstadt jedoch eine brutal schwere Aufgabe für ein Weiterkommen, da die Lilien ein etablierter Zweitligist und erfahrener Erstligist sind."