Dritter Saisonsieg für Darmstadt 98: Der Fußball-Zweitligist hat trotz früher Unterzahl gegen Dynamo Dresden gewonnen.
Von Nadine Peter
Leiterin Sportredaktion Südhessen
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DARMSTADT - Der SV Darmstadt 98 hat sein Heimspiel gegen Dynamo Dresden mit 1:0 gewonnen. Das Tor des Tages erzielte Tobias Kempe in der 15. Minute nach einem Freistoß. Die Lilien spielten bereits ab der 8. Minute in Unterzahl. Fabian Schnellhardt hatte nach einem groben Foulspiel am Ex-Darmstädter Yannick Stark die Rote Karte gesehen. Auf der anderen Seite kassierte Julius Kade in der 71. Minute die Gelb-Rote-Karte, sodass in der Schlussphase der Partie nur noch 20 Spieler auf dem Feld standen.
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Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage vergangene Woche in Rostock zwei Veränderungen in der Offensive vor. Tobias Kempe durfte erstmals in dieser Saison von Beginn an ran. Für ihn musste Emir Karic auf die Bank. Außerdem rückte Mathias Honsak für Benjamin Goller in die Startelf.
Die Lilien jubeln.
(Foto: Dominik Claus)
Die Anfangsphase der Partie war recht zerfahren. Beide Teams leisteten sich zu viele Fehler im Aufbauspiel, die meisten Aktionen spielten sich im Mittelfeld ab. So auch in der 8. Minute, als Fabian Schnellhardt mit hohem und gestrecktem Bein in einen Zweikampf mit dem Ex-Darmstädter Yannik Stark ging. Schnellhardt traf Stark mit offener Sohle an der Brust – Schiedsrichter Christian Dingert blieb gar keine andere Möglichkeit, als dem Mittelfeldspieler die Rote Karte zu zeigen. Die Lilien mussten also schon sehr früh in der Partie mit einem Mann weniger auskommen. Die Hausherren zeigten sich davon jedoch unbeeindruckt. Denn nur sechs Minuten nach dem Platzverweis durften die 7020 Lilien-Fans am Böllenfalltor jubeln. Startelf-Neuling Kempe trat zu einem Freistoß aus etwa 27 Metern Entfernung an und setzte den Ball in den linken oberen Torwinkel. Dynamo-Keeper Kevin Broll machte bei dem Treffer keine gute Figur. Das konnte der Lieberknecht-Elf herzlich egal sein. Sie bewies, wer trotz eines Manns weniger auf dem Platz Herr im Hause ist.
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Schuhen – Bader, Sobiech, P. Pfeiffer, Holland – Schnellhardt, Gjasula – Kempe (62. Ronstadt), Honsak – L. Pfeiffer (88. Goller), P. Tietz (46. Karic)
Tore: 1:0, Tobias Kempe (14.)
Rote Karten: Schnellhardt (8.)
Gelb-Rote Karte: Kade (71.; Dresden)
Lilien versuchten nachzulegen
Auch in Folge war von der Darmstädter Unterzahl nichts zu spüren. Hinten stand der SV 98 gut und ließ kaum was zu. Und in der Offensive versuchte er, nachzulegen. Das wäre Honsak in der 24. Minute um ein Haar gelungen als er von der Strafraumgrenze aus halblinker Position abschloss und das lange Eck nur um Zentimeter verfehlte. Auch wenn die Gäste aus Dresden inzwischen mehr Ballbesitz hatten, blieben die Lilien die bessere und vor allen Dingen torgefährlichere Mannschaft. Nach einer guten halben Stunde spielte Lasse Sobiech einen weiten und passgenauen Ball auf Phillip Tietz, der direkt abzog. Diesmal war Dresdens Schlussmann zur Stelle.
Auf der anderen Seite dauerte es bis zur 36. Minute bis zur ersten passablen Torgelegenheit. Aus 16 Metern kam Sebastian Mai frei zum Abschluss. Er geriet jedoch in Rücklage und vergab diese Chance aus sehr aussichtsreicher Position fahrlässig. Wenn es gefährlich wurde, dann nach wie vor ausschließlich vor dem Tor von Broll. Drei Minuten vor der Pause kam Sobiech nach einem Kempe-Freistoß aus kurzer Distanz noch einmal zum Abschluss, sein Schuss wurde jedoch von einem Dresdner Abwehrspieler geblockt.
SV 98 bleibt spielbestimmende Mannschaft
Lieberknecht nahm zur zweiten Halbzeit einen defensiven Wechsel vor. Für Tietz kam Emir Karic, der die Linksverteidigerposition einnahm, Holland rückte ins defensive Mittelfeld auf. Letzter hätte vier Minuten nach Wiederanpfiff beinah auf 2:0 erhöht, als er etwa 30 Meter vorm gegnerischen Tor den Ball selbst eroberte und einen Angriff einleitete. Über Luca Pfeiffer kam das Spielgerät zu Kempe, der von links flach in den Sechszehner spielte, wo Holland eingelaufen war und abschließen konnte. Der Schuss wurde geblockt, Hollands zweiter Versuch per Kopf ging knapp am Kasten vorbei.
Die Schlagzahl der Torchancen verringerte sich zwar in Folge, die dezimierten Darmstädter blieben jedoch die spielbestimmende Mannschaft. Dresden kam nach wie vor kaum zu brauchbaren. Und wenn dies doch mal der Fall war, wie in der 69. Minute nach einem Distanzschuss, war Marcel Schuhen im Tor der Lilien zur Stelle.
Der aufopferungsvolle Kampf der Hausherren hinterließ jedoch auch Spuren. Honsak lag nach 70 Minuten mit Krämpfen auf dem Rasen und wurde kurz darauf ausgewechselt. Erich Berko kam für ihn in die Partie. Auch der Dresdner Julius Kade hatte vorzeitig Feierabend. In der 56. Minute holte er sich die erste Gelbe Karte ab, nach einem Foul an Lilien-Kapitän Holland im Mittelfeld kassierte er die Gelb-Rote Karte.
Das personelle Kräfteverhältnis auf dem Platz war eine gute Viertelstunde vor Schluss also wieder ausgeglichen. Und beinah hätte das auch aufs Ergebnis zugetroffen. In der 79. Minute herrschte leichtes Durcheinander im Strafraum der Darmstädter. Nach einer Flanke von Justin Löwe kam Philipp Hosiner aus kurzer Distanz unbedrängt zum Kopfball. Schuhen stand jedoch goldrichtig und konnte die Großchance vereiteln.
Fünf Minuten vor dem Abpfiff hatte Matthias Bader auf der anderen Seite dann fast die größte aller Chancen an diesem Tag, um den Sack zu zumachen. Luca Pfeiffer schaltete schnell um, bediente den mitgelaufenen Bader. Der setzte seinen Schuss jedoch über den Kasten. Genau wie Ronstadt in der 89. Minute. In der dritten Minute der Nachspielzeit hatte dann nochmal Holland das 2:0 auf den Fuß. Er scheiterte jedoch an Broll. So blieb es beim knappen aber verdienten 1:0 für Darmstadt 98.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 19.09.2021 um 15:32 Uhr publiziert.