Internationale Erfahrung hat er auch: Milos Filipovic (in weiß) muss sich am 12. Juli 2016 im Dress von HŠK Zrinjski Mostar im Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Legia Warschau (rechts Igor Lewczuk, links Jakub Czerwinski) seiner Haut erwehren. Foto: Imago
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DARMSTADT - Manchmal bringt sich ein Fußball-Spieler selbst ins Gespräch – ob mit Absicht oder nicht, sei jetzt einfach mal dahingestellt. Milos Filipovic hat das zumindest jetzt getan. Milos wer? Das werden sich viele fragen. Doch eben jener 28 Jahre alte Serbe hat sich jetzt gegenüber dem bosnischen Internet-Portal sportsport.ba dahingehend geäußert, dass der SV Darmstadt 98 Interesse an ihm habe. Und dass er selbst wiederum auch Interesse am SV Darmstadt 98 hat.
Filipovic würde passen zu den Lilien, denn deren Trainer Dirk Schuster sucht bekanntermaßen schnelle Flügelspieler. Der am 9. Mai 28 Jahre alt gewordene Serbe, der seit 2015 bei HŠK Zrinjski Mostar spielt und vor einigen Tagen mit seinem Verein zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft in der bosnischen Premijer Liga feierte – mit sechs Punkten Vorsprung auf Zeljeznicar Sarajevo –, ist ein solcher. Er spielt vorwiegend auf der rechten Seite und erzielte in dieser Saison nach zuletzt eher mageren Jahren starke 16 Tore. Hinzu kamen sogar noch elf Torvorlagen – das sind auch in einer schwächeren Liga wie in Bosnien gute Zahlen.
Tobias Kempe könnte auch als Achter auflaufen
Und es sind Zahlen, die ihn für Darmstadt durchaus interessant machen könnten. Zumal auf der rechten Seite in dieser Runde meist Tobias Kempe auflief, der aber als Achter ebenfalls gebraucht werden könnte. Filipovic wäre zudem fast schon ein Schnäppchen, bosnischen Medienberichten zufolge würde er nur rund 350 000 Euro an Ablöse kosten. Ein Wechsel nach Deutschland wäre zudem noch einmal ein großer Karriereschritt für den 1,78 Meter großen Spieler, der bei seinem Verein übrigens die Rückennummer 55 trägt. Die wäre in Darmstadt natürlich auch noch frei.
RÜCKKEHRER
Der SV Darmstadt 98 plant auch in der kommenden Saison mit Jamie Maclaren. Der zu Hibernian Edinburgh ausgeliehene Australier kehrt ans Böllenfalltor zurück. „Er hat in Schottland eingeschlagen, das war ja auch im Sinne der Sache. Ihm habe ich mitgeteilt, wann bei uns Trainingsauftakt ist“, sagte Trainer Dirk Schuster dem „Kicker“. Maclaren hatte zuletzt gesagt, dass er am liebsten in Schottland bleiben möchte.
Filipovic bestritt seine ersten Profispiele in seiner Geburtsstadt für OFK Belgrad, wo er von 2009 bis 2012 unter Vertrag stand. Ab 2013 spielte er für Timo Zajecar und Vozdovac (alle Serbien), 2014 und 2015 dann für den bosnischen Verein Drina Zvornik. Seit 2015 läuft er mittlerweile für den ältesten heute noch existierenden Verein in Bosnien und Herzegowina auf, der 1905 gegründet wurde.
In dieser Zeit hatte sich Filipovic in den Blickpunkt gespielt: 2016, 2017 und 2018 wurde er bosnischer Meister, allzu großen Anteil hatte er an den ersten beiden Titel freilich nicht. In der Spielzeit 2015/16 kam er auf 22 Einsätze (vier Tore), in der Saison 2016/17 lediglich auf 13 Einsätze (drei Tore). Die abgelaufene Saison wurde dann seine mit Abstand stärkste: In 32 Spielen netzte er 16 Mal ein – im letzten Saisonspiel gegen Krupa na Vrbasu (4:0) gleich zweimal.
In der Vita steht auch ein internationaler Treffer
Filipovic hat auch internationale Erfahrung: 2016 und 2017 spielte er mit Mostar in der Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League. Beide Mal scheiterte der bosnische Meister – 2016 an Legia Warschau (0:2 und 1:1), 2017 an NK Maribor (1:2 und 1:1). Doch Filipovic hat auch schon mal in einem internationalen Spiel getroffen: Am 9. Juli 2015 in der Qualifikation zur Europa League beim 2:1 gegen den armenischen Klub Shirak FC. Das Hinspiel hatte das Team aus Mostar allerdings mit 0:2 verloren – also gab es auch hier keine zweite Runde.
Einsätze in der Nationalmannschaft hat Filipovic keine vorzuweisen. Doch die Zahlen vor allem aus der abgelaufenen Saison sprechen dafür, dass er den Lilien weiterhelfen könnte.