Wer den Begriff tolle Kiste hört, der denkt unweigerlich an ein nacktes Nutzvehikel einer populären Marke aus Italien. Aber Suzuki hat das Thema mit dem Ignis neu interpretiert und befeuert das boomende SUV-Segment mit einem Micro-Angebot, das knuffig-sympathisch daherkommt und technisch durchaus anspruchsvoll.
Karosserie & Innenraum
Schuhschachtel-Design? Das wird dem Ignis nicht gerecht. Denn das 3,70 Meter kurze Wägelchen macht was her nicht nur durch LED-Beleuchtung und drei Kiemen in der breiten C-Säule. Innere Werte zeigen sich beim Platzangebot. Sogar in Reihe zwei können Erwachsene sitzen – wenngleich ziemlich aufrecht. Die Rückbank ist zudem um 15 cm verschiebbar. Und über die vier Türen gelingt der Einstieg auf die Hochsitze einfach. Ins Ladeabteil passen knappe 204 Literchen, nach Umlegen der Rückbank sind es freilich stolze 1086 – mit einem Manko: eine unschöne Stufe. Fahrer/Beifahrer wähnen sich auf alle Fälle in einem größeren Fahrzeug. Und der Arbeitsplatz ist ergonomisch perfekt, das Infotainment-Angebot zeitgemäß.
FaHRleistung & Fahrverhalten
Bei der Motorisierung fällt die Wahl leicht: Es gibt nur einen 1,2-Liter Sauger. Trotz 90 PS wird aus dem Leichtgewicht (945 kg leer) kein Kurvenwiesel. Denn das Aggregat gibt Fahrspaß wenig Chancen. Es wirkt schnell überfordert und wird bei höheren Drehzahlen unwirsch und laut. Die Fünfgang-Schaltung dagegen verdient das Prädikat ausgezeichnet. Der Federungskomfort ist ordentlich, das Fahwerk ausgereift. Und für zusätzlichen Sicherheitsgewinn sorgt der Allradantrieb in unserem Testexemplar. Freilich zeigte das 4x4-System starke Verspannungen im Antriebsstrang, wenn man langsam rangieren möchte. Und auch die indifferente Lenkung gefiel nicht.
In der Topvariante Allgrip Comfort+ ist alles drin, was das Autofahrerherz begehrt. Hier können nur Zweifarben- oder Metallic-Lack extra geordert werden. Klimaautomatik ist ebenso an Bord wie elektrische Fensterheber ringsum, ein Navi, Audio-System inklusive DAB, LED-Scheinwerfer mit Lichtsensor, Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung, Rückfahrkamera (wichtig wegen der breiten C-Säulen) schlüsselloser Zugang und Motorstart, und vieles mehr.
Geldwert & Umwelt
Bei 11 900 Euro geht es los, unser Testwagen kostete 17 740 Euro. Da dürfte die Luft eng werden. Wer im Winter mobil bleiben will oder eine Almhütte besitzt, bekommt vier angetriebe Räder auch ab 15 990 Euro. Wunder beim Verbrauch haben wir nicht erwartet. Wenigstens ist die Abweichung von der Werksangabe (5,0 Liter Super) mit 5,6 Litern gering. Aber dennoch zu hoch.
SUZUKI IGNIS 1.2 ALLGRIP COMFORT+
Länge 3,70 m Preis (Grundausstattung) 15 990 €
Breite 1,66 m Typklassen (HP/VK/TK) 15/24/16
Höhe 1,60 m Testverbrauch 5,6 l xxx
kW/PS 66/90 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 114 g/km
Suzuki Ignis 1.2 Allgrip Comfort+
Länge 3,70 m Preis (Grundausstattung) 15 990 €
Breite 1,66 m Typklassen (HP/VK/TK) 15/24/16
Höhe 1,60 m Testverbrauch 5,6 l xxx
kW/PS 66/90 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 114 g/km
Urteil & Fazit
Ein pfiffiges Autochen, mit dem man sich einen Tick jünger fühlt und endlich wieder überall einen Parkplatz findet. Modern ist der Ignis – und teuer.