Samstag,
07.09.2019 - 00:00
2 min
Extravagant und teuer
Von getestet von Ken Chowanetz

Foto: Lexus
Toyota, Pionier der Hybridtechnik, baut zwar sparsame Autos, einen Schönheitspreis haben die meisten Modelle aber eher nicht verdient. Für außergewöhnliches Design und die üppige Extraportion Luxus ist die Toyota-Tochter Lexus zuständig. In der umkämpften Kompaktklasse soll jetzt der UX punkten.
Karosserie & Innenraum
Den Lexus UX behält man garantiert nicht wegen seiner dezenten Optik in Erinnerung. Das Design ist extravagant, schon der dominante Kühlergrill, Diabolo genannt, sucht im Segment der Kompakten seinesgleichen. Das Innere wirkt hochwertig – aber das kann man inzwischen von fast jedem Kompakten behaupten. Geradezu dramatisch für ein 4,50 Meter langes Fahrzeug sind die Platzverhältnisse: Wer länger als für eine Kurzstrecke hinten Platz nehmen muss und größer ist als ein Schlumpf, sehnt sich nach wenigen Kilometern ein Ende der Fahrt herbei. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 320 Litern knapp bemessen, selbst der VW Polo hat da mehr zu bieten.
Fahrleistung & Fahrverhalten
„Unser“ UX kommt als Hybrid daher. Soll heißen: Dem 152-PS-Benziner wird bedarfsabhängig ein E-Motor zur Seite gestellt, der beeindruckende 109 PS leistet. Das ergibt eine Systemleistung von 184 PS. Klingt gewaltig für einen Kompakten, ist es aber leider nicht. Wie bei vielen Hybridlern geht eine starke Beschleunigung einher mit einem – man kann es nicht anders beschreiben – hochtourigen Motorgejaule, bei dem man sofort anhalten und dem Triebwerk ein Zuckerle zur Beruhigung geben möchte. Bei einer gleichmäßigen Autobahnfahrt wiederum geht der UX routiniert und unaufgeregt zu Werke. So richtig cool wird es, wenn der Hybridler rein elektrisch agiert. Lexus verspricht, dass das in bis zu 50 Prozent der Fahrzeit der Fall sein soll. Übrigens: Wer keinen Hybrid haben will, kann den UX auch als reinen Benziner bestellen.
Serienausstattung & Extras
Unser Testwagen rollte in der Executive Line vor. Für 1650 Euro Aufpreis gegenüber der Basisvariante (35 900 Euro) erhält der Kunde unter anderem luftstromorientierte Leichtmetallräder, ein Pre-Crash-Safety-System und vor allem eine Rückfahrkamera. Ohne die hätten wir beim Einparken oft Probleme bekommen. Zur Not hätte uns aber auch die automatische Abstandswarnung mit Bremsfunktion (im Assistenz-Paket mit Head-up-Display und Totwinkel-Assistent für 1200 Euro) gerettet.
Geldwert & Umwelt
Beim Verbrauch trumpft der Lexus UX auf. Der Spritdurst liegt zwischen 4,9 und 5,9 l/100 km (wobei, anders als beim Benziner, die niedrigsten Werte in der Stadt erreicht werden).
LEXUS UX 250H EXECUTIVE LINE
Länge 4,50 m Preis (Grundausstattung) 37 550 €
Breite (o. Sp.) 1,84 m Kofferraumvolumen 320 l
Höhe 1,54 m Testverbrauch 5,9 l/100 km
kW/PS 135/184 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 94 g/km
Breite (o. Sp.) 1,84 m Kofferraumvolumen 320 l
Höhe 1,54 m Testverbrauch 5,9 l/100 km
kW/PS 135/184 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 94 g/km
Urteil & Fazit
Hybrid ohne Plug-in – das funktioniert auch. Der UX ist eine interessante Neuerscheinung, deren Preis aber viele potenzielle Kunden abschrecken könnte.