Dass Jeep nun zur PSA-Opel-Familie gehört, ist gewöhnungsbedürftig. Ebenso wie der Fakt, dass nun das Original der ganzen SUV-Welle im eigenen Haus zu haben ist. Und damit kernige Angebote für Dreitagebart-Kunden. Zum Portfolio gehört der Cherokee als Vize-Häuptling. Mit entsprechenden Qualitäten?
Karosserie & Innenraum
Beim kräftigen Facelift hat man sich zurückbesonnen: Der Kühlergrill steht wie früher aufrecht im Wind, die Scheinwerfer sind nun einteilig. Am Heck stehen ein größerer Unterfahrschutz, geänderte Leuchten und ovale Endrohre für die Neuerung. Endlich wieder ein echter Jeep, wird mancher sagen. Zugleich kommt der Wagen modern rüber. Und bietet bequeme Sitze vorn und hinten – absolut langstreckentauglich. Trotz rustikal-praktischer Gummi-Fußmatten ist das Cockpit fein gestaltet, die Bedienung bestens. Und ins Ladeabteil passen nun 450 Liter, 70 Liter mehr. Oder maximal 1270 nach Umlegen der Lehnen.
Fahrleistung & Fahrverhalten
Der 2,2-Liter-Diesel mit 195 PS versucht erst gar nicht, sein Arbeitsprinzip zu verheimlichen: Er nagelt hörbar, anfangs laut, später leise – aber er nagelt. Und überzeugt mit gutem Durchzug, beim Start aus dem Stand mit richtig viel Temperament: Neun Sekunden bis 100 und 200 km/h Spitze – das ist mehr, als im Alltag nötig. Mit Allradantrieb (den gibt es mit und ohne Geländeuntersetzung) ist die Traktion perfekt. Und die Neungang-Automatik trifft stets und ganz sanft die richtige Wahl. Das Fahrwerk ist trotz einer gewissen Straffheit (in schnellen Kurven kommt es dadurch zu weniger Seitenneigung) erfreulich komfortabel. Der Wagen ist gut zu dirigieren. Nur der Wendekreis dürfte kleiner sein. Insgesamt aber: Ein stimmiges Paket.
In der höchsten Stufe Overland bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt. Das reicht vom beheizten Holz-/Lederlenkrad über Sitzbelüftung, Voll-LED-Lichter, Klimaautomatik, Keyless-Go bis zu Ledersitzen und einem Komfort-Tankverschluss. Auch diverse Assistenten inklusive Frontkollisionswarner mit Notbremsfunktion sind an Bord, Rückfahrkamera, Licht- und Regensensor sowie Navi. Das hat seinen Preis: stolze 53 500 Euro – genau so viel wie der entsprechend ausgestattete Benziner mit 272 PS. Der ist aber viel durstiger.
Geldwert & Umwelt
Wer meint, ein solcher Zwei-Tonner wird vor allem im Winter unweigerlich zum Säufer, sieht sich getäuscht. Wir kamen auf 7,2 Liter Diesel, was richtig gut ist. Damit stimmt die Reichweite (60-Liter-Tank). Und die Abgasnorm Euro 6d-temp schwächt die Argumente gegen solche Selbstzünder und gegen SUVs.
JEEP CHEROKEE 2.2 MULTIJET OVERLAND
Länge 4,62 m Preis (Grundausstattung) 53 500 €
Breite 1,86 m Laderaum 450-1270 l
Höhe 1,71 m Testverbrauch 7,2 l Diesel
kW/PS 143/195 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 179 g/km
Jeep Cherokee 2.2 Multijet Overland
Länge 4,62 m Preis (Grundausstattung) 53 500 €
Breite 1,86 m Laderaum 450-1270 l
Höhe 1,71 m Testverbrauch 7,2 l Diesel
kW/PS 143/195 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 179 g/km
Jeep Cherokee 2.2 Multijet Overland
Länge 4,62 m Preis (Grundausstattung) 53 500 €
Breite 1,86 m Laderaum 450-1270 l
Höhe 1,71 m Testverbrauch 7,2 l Diesel
kW/PS 143/195 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 179 g/km
Jeep Cherokee 2.2 Multijet Overland
Länge 4,62 m Preis (Grundausstattung) 53 500 €
Breite 1,86 m Laderaum 450-1270 l
Höhe 1,71 m Testverbrauch 7,2 l Diesel
kW/PS 143/195 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 179 g/km
Urteil & Fazit
Ein echter Jeep. Und passend für fast jede Gelegenheit. Aussehen, Auftritt, Feeling – alles ist authentisch. Da entsteht schnell eine Blutsbrüderschaft. Und eine Vierjahresgarantie ohne Kilometer-Begrenzung kommt obendrauf.
