So ist die Wasserqualität von Badeseen in Rheinland-Pfalz

Sommer, Sonne, Strand. Der Rhein ist in Rheinland-Pfalz jedoch kein ausgewiesenes Badegewässer.
© Astrid Wagner

Mehrere Behörden beobachten die Wasserqualität von Badegewässern. Nur drei Seen werden nicht als „ausgezeichnet“ bewertet. Warum die Behörden zudem vom Baden in Flüssen abraten.

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Mainz. Sommer, Sonne, Sprung ins Wasser: Das geht in Rheinland-Pfalz in 67 sogenannten EU-Badeseen. Fast allen bescheinigt die EU eine ausgezeichnete Wasserqualität. Das ist das Ergebnis regelmäßiger Überprüfungen, auf die das Umweltministerium zum Start der Badesaison aufmerksam macht. Die Daten sind im rheinland-pfälzischen Badegewässeratlas einsehbar. Zu den offiziellen Badeseen zählen zahlreiche kleinere Stehgewässer, aber auch der 331 Hektar große Laacher See. Weiträumige Naherholungsgebiete mit mehreren Baggerseen gibt es entlang des Rheins, etwa den Badesee Eich oder den Nachtweideweiher bei Bobenheim-Roxheim.

Jedes Jahr vor und während der Badesaison werden diese Gewässer von den Gesundheitsämtern der Kreisverwaltungen und dem Landesamt für Umwelt untersucht. Mitarbeiter besichtigen die Gewässer, entnehmen Proben und analysieren diese, wie das Ministerium erläutert. Bei entsprechendem Ergebnis kann die Behörde ein befristetes Badeverbot erlassen. Zusätzlich zu den Keimbelastungen kontrolliert das LfU die Badegewässer auf Algenblüten. Vor allem Cyanobakterien (Blaualgen) stünden im Fokus, da sie Hautreizungen oder Durchfall auslösen können. Gewässer mit einem großen Risiko für Blaualgenblüten untersucht das LfU regelmäßig, um Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen. Entsprechende Informationen und Warnhinweise vor Ort sollen die Badegäste unbedingt beachten.

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Flusswasser ist aus hygienischen Gründen grundsätzlich als gesundheitlich bedenklich anzusehen, daher sei in Rheinland-Pfalz kein Fluss oder größerer Bach als Badegewässer ausgewiesen. Wegen der nicht auszuschließenden Infektionsgefahr und den Gefahren durch Schiffsverkehr sowie der zum Teil starken Strömung auf den großen Flüssen raten die Behörden vom Baden in Fließgewässern ab.

Nur drei Seen in Rheinland-Pfalz hatten 2022 keine „ausgezeichnete“ Wasserqualität

Zurück zu den Badeseen. Die Ergebnisse der hygienischen Wasserqualität der rheinland-pfälzischen Behörden würden laut Umweltministerium auch den EU-Badegewässerbericht 2022 bestätigen, der gerade vorgelegt worden ist: Der Großteil der Badegewässer in Rheinland-Pfalz halte demnach die aktuellen mikrobiologischen EU-Grenzwerte ein und darf sich EU-Badegewässer nennen. In der vergangenen Badesaison seien bis auf drei Badegewässer alle anderen Badeseen als „ausgezeichnet“ bewertet worden. Die drei übrigen Gewässer befanden sich demnach in der Kategorie „gut“: der Stadtweiher Baumholder, der Große Weiher in Mechtersheim und das Sanduferbad Rülzheim. Insgesamt haben deutsche Badegewässer nach den Daten der EU fast durchweg exzellente Wasserbedingungen. Die EU bescheinigte 90,2 Prozent von knapp 2300 analysierten deutschen Badeseen, Flüssen und Küstengewässern in dem Bericht ausgezeichnete Qualität.

Erfahren Sie im Video mehr über Gefahren am Badesee

Badegäste sollen Hinweise vor Ort beachten

Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) gibt daher grünes Licht für unbeschwertes Badevergnügen in Rheinland-Pfalz. Die Hinweise der vor Ort jeweils zuständigen Kreisverwaltungen sowie die Hygienekonzepte der Betreiber der Badegewässer seien aber weiter zu befolgen, erinnert sie. „Zudem möchte ich auch darauf hinweisen, dass alle Badegewässer wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind“, sagt Eder. Zu ihrem Schutz sollte kein Abfall hinterlassen oder Fische und Wasservögel gefüttert werden. Schwimmen sei nur an den ausgewiesenen Badestellen zugelassen, um Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere gering zu halten.