„Super Ergebnis“ und „klarer Regierungsauftrag“ für die SPD, „ganz, ganz bittere Prognose“ für die CDU. Alle Reaktionen zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz lesen Sie hier.
MAINZ. Dreyer: "Für mich ist ein glücklicher Abend heute Abend" Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin (SPD) Malu Dreyer freut sich über den "klaren Regierungsauftrag" bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz. "Sie können sich denken: Für uns, für mich ist ein glücklicher Abend heute Abend", sagte sie am Sonntag in Mainz. Das Ergebnis sei "eine Bestätigung dafür, dass die SPD eine gut aufgestellte Partei ist und wir mit allen unseren Kollegen in der Partei gekämpft haben. Und deswegen ist es einfach nur so schön, dass wir so klar an der Spitze stehen und das Ziel erreicht haben, mit Abstand die stärkste Partei zu sein und einen klaren Regierungsauftrag erreicht haben." Die ausführliche Reaktion der SPD lesen Sie hier.
Ob die Ampel-Koalition weiter gehen solle? "Heute freue ich mich einfach sehr und bin einfach nur ein glücklicher Mensch. Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass das Regierungsbündnis ein tolles war und dass ich mich auch freue, wenn es weitergeht."
SPD-Landesvorsitzende Lewentz schließt große Koalition aus Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat eine große Koalition nach der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz ausgeschlossen. Die SPD werde die CDU nicht anrufen, um Sondierungsgespräche zu führen, sagte der SPD-Landesvorsitzende am Sonntag in Mainz. Eine große Koalition sei das, was gemacht werde, wenn nichts anderes gehe. Dies sei nicht der Fall in Rheinland-Pfalz. Es gebe einen klaren Regierungsauftrag für die SPD.
SPD-Generalsekretär spricht von "super Ergebnis" trotz Corona Der rheinland-pfälzische SPD-Generalsekretär Daniel Stich hat nach der Landtagswahl von einem "super Ergebnis bei extrem widrigen Umständen" gesprochen. "Covid hat uns den Wahlkampf auch nicht leichter gemacht in manchen Regionen, von daher war es jetzt ein außergewöhnlicher Wahlkampf", sagte Stich am Sonntag in Mainz.
Von der Übersicht im Bundesland bis auf die Gemeindeebene finden Sie am Wahlabend hier in interaktiven Grafiken die ständig aktualisierten Ergebnisse der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz.
Baldauf: "Starke Opposition bilden" Der rheinland-pfälzische CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf hat die Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl offen eingestanden. "Es ist kein schöner Abend. Aber wenn es nur schöne Abende gäbe, wäre es auch nicht in Ordnung. Wir geben alles, dass wir eine starke Opposition bilden", kündigte Baldauf am Sonntag in Mainz an. Bereits in den vergangenen fünf Jahren seit der letzten Wahl hat in Rheinland-Pfalz eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP unter Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) regiert. Die ausführliche Reaktion von Christian Baldauf lesen Sie hier.
"Die Wähler haben entschieden, wir werden uns danach richten. Wir akzeptieren und respektieren das", sagte Baldauf. "Ich werbe dafür, nicht den Kopf hängen zu lassen. Es ist noch keine vier Wochen her, da waren die Umfragen völlig anders." Es sei seither "einiges dazwischengekommen, was uns keinen Rückenwind verschafft hat".
CDU-Geschäftsführer Brandl: "Ganz, ganz bittere Prognose" Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU in Rheinland-Pfalz, Martin Brandl, hat sich enttäuscht über das prognostizierte Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl gezeigt. "Das ist zunächst eine ganz, ganz bittere Prognose", sagte er am Sonntag in Mainz. Man werde das Ergebnis in Ruhe analysieren. Über die Gründe für das Abschneiden erklärte er: "Ich glaube, dass es kein Geheimnis ist, dass diese Maskenaffäre kein Rückenwind für uns Wahlkämpfer in Rheinland-Pfalz war." Es sei aber eine Vielzahl von Punkten gewesen, die dieses Ergebnis beeinflusst hätten.
CDU-Generalsekretär Schreiner: "Corona hat uns an die Kette gelegt" Der CDU-Generalsekretär in Rheinland-Pfalz, Gerd Schreiner, hat eine deutliche Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl eingestanden. "So einen Wahlkampf habe ich noch nicht erlebt. Corona hat uns an die Kette gelegt. Wir hatten auch starke Mitbewerberinnen. Herzlichen Glückwunsch an die SPD", sagte der 50 Jahre alte Schreiner am Sonntag in Mainz. Die klaren Verluste im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl seien "natürlich kein Ergebnis, das uns glücklich macht".
Klöckner: "Konnten mit Landesthemen kaum durchdringen" Die CDU-Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz und Bundesagrarministerin Julia Klöckner sieht in der Corona-Pandemie einen maßgeblichen Grund für das schlechte Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl. So hätten Amtsinhaber immer einen Vorteil im Wahlkampf. "Und wenn dann noch eine Krisensituation wie jetzt kommt, ist es natürlich eine Steilvorlage für Regierungschefs", sagte sie am Sonntag. Mit Christian Baldauf habe man einen Spitzenkandidaten gehabt, der sehr überzeugend sei, wenn er mit den Wählern direkt in Kontakt treten könne - was angesichts der Pandemie kaum möglich gewesen sei. "Wir konnten mit Landesthemen kaum durchdringen", sagte Klöckner
Grünen-Kandidatin Spiegel: "Fulminanter Auftakt in ein Superwahljahr" Die grüne Spitzenkandidatin Anne Spiegel hat nach der rheinland-pfälzischen Landtagswahl von einem "fulminanten Auftakt in ein Superwahljahr" gesprochen. "Wir Grünen sind diejenigen, die in der Regierung am stärksten zugelegt haben und für uns ist das ein klarer Regierungsauftrag für konsequenten Klimaschutz", sagte die Familien- und Umweltministerin am Sonntag in Mainz. "Genau das wollen wir auch in einer kommenden Regierung dann umsetzen." Die ausführliche Reaktion der Grünen lesen Sie hier.
Grüne: Zweitstärkstes Ergebnis in Rheinland-Pfalz Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen in Rheinland-Pfalz, Pia Schellhammer, hat sich über das Abschneiden der Grünen in den ersten Prognosen zur Landtagswahl erfreut gezeigt. Es sei klar, dass die Grünen deutlich zugelegt hätten, sagte sie am Sonntag: "Und das ist tatsächlich unser zweitstärkstes Ergebnis, das wir jemals in Rheinland-Pfalz hatten." Nun müsse man abwarten, was der Abend weiter bringe.
FDP-Spitzenkandidatin Daniela Schmitt will Wirtschaftskompetenz in mögliche Regierung einbringen Die FDP will sich in Rheinland-Pfalz in einer neuen Regierung einbringen. "Wir stehen vor schwierigen Zeiten. Da kommt es auch stark auf Wirtschaftskompetenz an", sagte FDP-Spitzenkandidatin Daniela Schmitt am Sonntag in Mainz. "Deswegen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir genau diese Kompetenz auch in eine mögliche Regierungsfortsetzung einbringen können."
FDP-Landeschef Wissing sieht Arbeit der Ampel-Koalition bestätigt Der rheinland-pfälzische FDP-Landeschef Volker Wissing sieht in den ersten Prognosen für den Ausgang der Landtagswahl eine Bestätigung für die Arbeit der Koalition aus SPD, FDP und Grünen. Das Ergebnis zeige, dass die FDP in einer Ampel-Koalition solide regieren könne und dass die Wählerinnen und Wähler ihr dafür Vertrauen schenkten, sagte Wissing am Sonntag. "Natürlich war das ein schwieriger Wahlkampf." Mit einer sehr starken Spitzenkandidatin Daniela Schmitt habe man die FDP von zwischenzeitlich schwierigen Umfragen auf ein solides Wahlergebnis heben können. Die ausführliche Reaktion der FDP lesen Sie hier.
Freie Wähler freuen sich über gutes Ergebnis Die Freien Wähler freuen sich über den laut Prognose gelungenen erstmaligen Einzug in den rheinland-pfälzischen Landtag. "Das ist eine sensationelle Prognose für uns: 5,5", sagte der Landesvorsitzende der Freien Wähler, Stephan Wefelscheid, am Sonntag in Mainz. "Damit habe ich eigentlich nicht gerechnet. Ich dachte, man muss länger zittern. Es sieht so aus, als ob wir uns gute Chancen ausrechnen können, wirklich in Mainz dabei zu sein." Für alle Freien Wähler in Rheinland-Pfalz und auch in Deutschland sei das "eine tolle Sache. Weil wir dadurch nach Bayern und Brandenburg jetzt im dritten Landtag vertreten sind." Die ausführliche Reaktion der Freien Wähler lesen Sie hier.
Münzenmaier: AfD hat sich gut behauptet Die AfD ist mit ihrem Ergebnis bei der rheinland-pfälzischen Landtagswahl zufrieden. "Wir haben ein gutes, stabiles Ergebnis", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der AfD, Sebastian Münzenmaier, am Sonntag in Mainz. Enttäuscht sei er nicht. "Ich würde sagen: Wir haben uns gut behauptet. Wir sind drittstärkste Kraft in Rheinland-Pfalz." Der Wahlkampf sei ganz schwierig gewesen: "Unter schwierigsten Rahmenbedingungen. Ich erinnere an die Coronamaßnahmen, an die Verfassungsschutzbeobachtungen." Die ausführliche Reaktion der AfD lesen Sie hier.
Im Live-Video sehen Sie hier eine erste Einschätzung des Ergebnisses von Chefredakteur Friedrich Roeingh.
Von dpa