Endlich kommt Regen: Drohen jetzt Überflutungen?

Eine Frau geht mit einem Regenschirm durch den Regen. Foto: Marijan Murat/dpa
© Marijan Murat/dpa

Bald soll es wieder regnen. Nach der langen Trockenzeit können die Böden das Wasser nur schwer aufnehmen. Kann es deshalb in der Region zu Überflutungen kommen? Das sagen Experten.

Anzeige

WIESBADEN/MAINZ. Nach Wochen mit dauerhaft hohen Temperaturen und Trockenheit soll es nun endlich wieder regnen. Regentief „Karin“ soll in den kommenden Tagen Niederschlag und auch etwas Abkühlung nach Hessen und Rheinland-Pfalz bringen. Schon am Mittwoch kann es laut Deutschem Wetterdienst im Westen Deutschlands kräftig gewittern. Dabei ist es in der Region noch warm. Am Donnerstag fällt Prognosen zufolge häufig gewittriger Regen und es besteht erhöhte Unwettergefahr. Auch die Temperaturen sinken dann auf 22 bis 26 Grad in Rheinland-Pfalz und 25 bis 28 Grad in Hessen.

Überschwemmungen nicht ausgeschlossen

Das Regentief bringt aber nicht nur Niederschlag und etwas Abkühlung mit sich, sondern birgt auch Gefahren. Denn nach der langen Dürreperiode kann der Boden das Wasser nicht so schnell aufnehmen wie gewöhnlich. „Erst tage- und wochenlang kein Regen und nun drohen Sturzfluten“, prognostiziert Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Auch Andreas Friedrich, Pressesprecher beim Deutschen Wetterdienst, hält Überschwemmungen nicht für ausgeschlossen. „Der Regen wird nicht gleichmäßig verteilt“, erklärt er auf Anfrage. Statt einem Landregen rechne man eher mit Schauern, die dann manche Orte stärker betreffen als andere. So kann es, wie Friedrich beschreibt, lokal zu Überflutungen kleinerer Flüsse kommen. Auch Keller könnten dann vorlaufen, jedoch nur da, wo es wirklich stark regnet.

Anzeige

Sorgen im Ahrtal

Nach der Flut im vergangenen Jahr machen sich vor allem im Ahrtal die Menschen Sorgen, dass wieder etwas Ähnliches passieren könnte. Laut Friedrich sind auch dort örtlich Überschwemmungen möglich. Aktuell sehe es aber nicht nach einer Hochwasserwelle aus. Auch sei nicht mit den gleichen Regenmengen zu rechnen, wie im vergangenen Jahr.

Eine dauerhafte Abkühlung soll Regentief „Karin“ ebenfalls nicht bringen. „Der Hitze- und Dürresommer kennt kein Ende, er macht in dieser Woche nur eine kleine Mini-Pause, um dann weiterzugehen und das vielleicht bis in den September hinein“, sagt Dominik Jung. Andreas Friedrich hält es für die Mitte der kommenden Woche ebenfalls für möglich, dass wieder Temperaturen bis 30 Grad erreicht werden. Die Abkühlung durch „Karin“ währt also vermutlich nur kurz.