Busfahrer-Streik in Rheinland-Pfalz vorerst beendet

Immer wieder gibt es Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Symbolfoto: dpa
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Am Montag sollen die Busse wieder rollen: Nach wochenlangen Ausfällen ist der Streik der privaten Busfahrer nun ausgesetzt. Aber wie geht es in dem Konflikt weiter?

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MAINZ. Der Streik der privaten Busfahrer in Rheinland-Pfalz wird ausgesetzt. Mit Schichtbeginn an diesem Montag (12. Juli) sollen die Busse wieder rollen, kündigte die Gewerkschaft Verdi am Samstag in Mainz an. Zuvor hatten sich Verdi und die Arbeitgeber auf eine sogenannte Mediation verständigt. Das erste Einigungsgespräch werde kommende Woche stattfinden, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider. Von streikbedingten Busausfällen waren auch viele Schüler betroffen.

Der Tarifkonflikt dauert seit mehr als zwei Jahren. Es geht um die Verdi-Forderung nach einer Anhebung der Löhne und einer Bezahlung der Standzeiten, also der Pausen während einer Arbeitsschicht. Verdi strebt für die nach Gewerkschaftsangaben rund 3500 Busfahrer ein Lohnniveau wie in den rheinland-pfälzischen Nachbarländern Hessen und Baden-Württemberg an.

Land will sich an Mehrkosten beteiligen

In der Sache sei man sich mit der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz "grundsätzlich einig", so Bärschneider. Bislang habe jedoch eine Zusage des Landes für eine Refinanzierung von Mehrkosten einer Einigung gefehlt. Nun stehe fest, dass das Land sich beteiligen werde.

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Als Mediatoren sind zwei Experten vorgesehen, die bereits Erfahrung im Bereich des ÖPNV haben.

Mainz

Streikbedingte Ausfälle gibt es damit auch auf den Buslinien der Mainzer Mobilität (MM) vorerst nicht mehr, wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt. Betroffen waren hier vor allem die Linien 6, 33, 54, 56, 58, 60, 63, 64, 65, 66, 76, 78 und 91, auf denen die DB Regio Bus Mitte GmbH als Subunternehmer viele der Fahrten durchführt. Auf der Linie 6 nach Wiesbaden fielen so beispielsweise unter der Woche täglich sechs Fahrten aus, auf der Linie 60 sogar 21 Fahrten. Am stärksten seien die Auswirkungen auf den Linien 33, 58, 60 und 63 zu spüren gewesen, so die MM. Auf einzelnen Linien waren auch die ersten Fahrten am Morgen und die letzten Fahrten am Abend betroffen.

Insgesamt führe der betroffene Subunternehmer rund zehn Prozent der Fahrten im Mainzer Busnetz durch, erklärt MM-Sprecher Michael Theurer. Diese seien zum Großteil ausgefallen. Man habe versucht, einen Teil mit eigenen Fahrzeugen und eigenem Personal aufzufangen, doch dies sei nur begrenzt möglich. Unter anderem auf der Linie 6, die aufgrund der Sperrung der Salzbachtalbrücke noch stärker genutzt wird, habe man Fahrten des privaten Busunternehmens selbst übernommen, um etwas Abhilfe zu schaffen.

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Bad Kreuznach

Von dem Streik betroffen waren auch die Linien der Bad Kreuznacher Stadtbus GmbH. Etliche Fahrten im Stadt- und Kreisgebiet waren betroffen, manche wurden von anderen Subunternehmern übernommen. Wie das Unternehmen bereits am Samstag via Facebook mitteilte, werde es auch hier erst einmal keine streikbedingten Ausfälle mehr geben.

Von dpa und unseren Reportern