Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft dazu auf, Impfdosen von Biontech für die Impfung Jugendlicher zu reservieren.
DEUTSCHLAND. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat dazu aufgerufen, Biontech-Impfdosen für Schüler bereitzuhalten, damit die Schulen wieder öffnen können. "Ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien ist das Impfen der Jugendlichen", sagte Spahn der "Bild am Sonntag". Als Ziel wurde ausgegeben, Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren bis zum kommenden Schuljahr ein Impfangebot zu machen. Spahn sagte: "Weil für sie wegen der Zulassung nur ein bestimmter Impfstoff infrage kommt, müssen dafür genügend Biontech-Dosen reserviert werden."
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"Das Leid der Kinder in der Pandemie beschäftigt mich sehr", erklärte Spahn. Zu viele Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern hätten nicht stattgefunden, Impfungen gegen Kinderkrankheiten seien ausgefallen, dazu kämen psychische Belastungen. Er wolle in den kommenden Wochen mit Kinderärzten, Psychologen und Erziehungswissenschaftlern darüber sprechen, wie "wir diese Versäumnisse auffangen können", sagte der Minister.
Eine dritte Corona-Impfung ist Spahn zufolge "frühestens im Winter der Fall". Für Kritik an der Aufhebung der Impfpriorisierung ab dem 7. Juni zeigte der Minister wenig Verständnis. "Dieselben, die vor vier Wochen gesagt haben, die Priorisierung sei Impf-Bürokratie und müsse weg, kritisieren jetzt die Aufhebung. Das passt nicht zusammen", sagte Spahn.
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Für weitreichende Öffnungen im Sommer will Spahn die Corona-Inzidenz auf unter 20 drücken: "Für einen unbeschwerten Sommer müssen wir die Inzidenz weiter senken", sagte er der Zeitung. "Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin."
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Von epd und dpa