Mainzer Forscher benennt Spinnentier nach Greta Thunberg

Umweltsaktivistin Greta Thunberg. Foto: dpa

Entdeckt ein Forscher eine neue Art, darf er sie benennen. Jochen Martens von der Johannes Gutenberg-Universität ist dies gelungen. Thunbergia reiht sich neben Trump und Obama ein.

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MAINZ. Wie die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz bekannt gibt, hat der Mainzer Zoologe Prof. Dr. Jochen Martens eine völlig neue Weberknechtgattung beschrieben und zu Ehren der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg mit dem Namen Thunbergia benannt. Zu der Gattung gehört eine neue Weberknechtart, die den Namen Thunbergia gretae erhält sowie weitere drei bereits bekannte Arten, die neu zugeordnet werden. Zwei der Arten stammen aus Mittelchina, eine aus Japan und Sibirien; auch die neue Art kommt aus China. Alle zeichnen sich durch besondere Merkmale aus, die nur ihnen zu eigen sind. Die Namensgebung für eine neue Art steht immer ihrem Entdecker zu, hat aber nach international festgelegten Regeln der Nomenklatur zu erfolgen. So reiht sich die Weberknechtart "Thunbergia" mit ihrem Namen neben dem Springbarsch Obama, der Schmetterlingsart Trump und der Pferdebremse Beyoncé ein.

In der Würdigung des Namens hebt Jochen Martens hervor, dass den Aufrufen von Greta Thunberg zu mehr Klimaschutz hohe Priorität zukomme und die Bedrohung der Flora und Fauna der Erde durch den Klimawandel noch immer nicht ausreichend beachtet werde. In China sind durch jahrhundertelange Waldabholzung bis in die jüngste Neuzeit bereits hohe Anteile der Spinnentier- und Insektenfauna unwiderruflich verloren gegangen, vor allem von solchen Gruppen, die am Boden leben und eine Beschattung ihres Waldlebensraumes benötigen. „Der Klimawandel verschärft die Situation zunehmend“, so der Zoologe.

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Martens hat etwa 200 Weberknechtarten entdeckt

Weberknechte gehören wie die Webspinnen zur großen Gruppe der Spinnentiere. Eiförmiger Körper und lange Beine sind wichtige Merkmale. Weberknechte sind nahezu auf der ganzen Welt verbreitet, aber in geringerer Artenzahl als Webspinnen. Martens hat nahezu 200 neue Weberknechtarten entdeckt und beschrieben. Er sammelte sie zumeist selbst, hauptsächlich in Europa und auf seinen Forschungsreisen in Asien. Bei der neuen Gattung Thunbergia fallen zwei Merkmale besonders auf: Die Pedipalpen - Tastorgane im Kopfbereich der Tiere - sind bei den Männchen zu kräftigen Zangen umgebildet und außerdem unterscheiden sich die Fortpflanzungsorgane von denen anderer Weberknechtarten.

Jochen Martens ist nicht nur Experte für die Weberknechtarten im eurasiatischen Raum, sondern auch Vogelkundler und Spezialist für Vogelstimmen. Seine Sammlung umfasst rund 10.000 Einzelaufnahmen von Vogellauten, die er in Europa und Asien aufgenommen hat.

Es ist nicht die erste Spinnenart, die nach Greta Thunberg benannt wurde:

Von red