Das BKA hat bei sieben Männern in ganz Deutschland Durchsuchungen durchgeführt. Ihnen werden über 600 Betrugstaten in einer Telegram-Gruppe vorgeworfen.
WIESBADEN. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am Dienstag bei sieben Personen in vier Bundesländern Durchsuchungen durchgeführt. Beauftragt wurden die Einsätze in Brandenburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg.
Durchsucht wurden nach Angaben der Polizei die Wohnungen und Rechner sieben Männer im Alter von 20 bis 37 Jahren, denen unter anderem banden- und gewerbsmäßiger Computerbetrug und Datenhehlerei vorgeworfen wird. Dabei konnten zahlreiche Smartphones und andere digitale Beweismittel, durch Betrug erlangte Waren sowie Bargeld und Kryptowährungen sichergestellt werden. Laut Polizei konnten außerdem sechs Telegram-Accounts übernommen und gesichert werden.
Über 500.000 Euro Schaden
Die Beschuldigten stehen im Verdacht, über 600 sogenannte Refund-Betrugstaten in der Telegram-Gruppe "GermanRefundCrew" begangen zu haben. Beim Refund-Betrug handelt es sich laut Polizei um eine Form des Computerbetrugs, bei dem die Täter Waren im Internet bestellen und im Anschluss eine Rücksendung vortäuschen, um eine Rückerstattung des Zahlbetrags zu erhalten. Für ihre kriminellen Dienstleistungen verlangten die Beschuldigten eine Provision in Höhe von 23 bis 27 Prozent des jeweiligen Warenwertes.
Nach Angaben der Polizei verursachten die mutmaßlichen Betrüger einen Gesamtschaden von über 500.000 Euro. Ihnen drohen nun Freiheitsstrafen von 6 Monaten bis zu 10 Jahren.
Bereits im Oktober 2020 war die Telegram-Gruppe "GermanRefundCrew" im Rahmen eines bundesweiten Einsatzes geschlossen und die Wohnräume des Hauptverdächtigen durchsucht worden, so die Polizei. Die weiteren Ermittlungen führten die Strafverfolgungsbehörden auf die Spur der sieben Männer.